Der Erbe des Universums

 

DAS WAR DER
AUSTRIA CON II

 

Erschöpft, aber zufrieden ...

Bereits lange vor der Veranstaltung hatte ich mir diese Einleitung für den Nachbericht zum Austria Con II zurechtgelegt. Jetzt, einige Tage nach dem Con, mußte ich diese Voraussage allerdings in einigen wesentlichen Punkten korrigieren: "Sehr erschöpft, aber sehr zufrieden ..."

Ernst Vlcek - the One and Only

Bereits vor einem Jahr, unmittelbar nach der ersten österreichischen Perry Rhodan Convention in Gleinstätten und angeregt durch die Grazer Stammtischfreunde, keimte die Idee, daß auch der Perry Rhodan Stammtisch Wien eine solche Veranstaltung auf die Beine stellen sollte. Nachdem die Grundsatzentscheidung relativ rasch gefallen war (JA, wir tun es!), folgte eine mehr oder weniger orientierungslose Phase (WO tun wir es?), gefolgt von einer unproduktiven Periode (WIE tun wir es?) und einer kurzen Selbstfindungsphase (WARUM tun wir es?). Aber - Ende gut, alles gut. Gezeichnet von zeitlichen Entbehrungen und geistigen und körperlichen Anstrengungen schafften wir es, am Wochenende des 30. und 31. Oktober 1999 den Besuchern "unserer" Perry Rhodan Veranstaltung des Jahres ein Programm zu bieten, für das wir uns sicher nicht zu genieren brauchten. Zahlreiches persönliches und schriftliches Feedback fegte alle unsere Bedenken beiseite und ließ uns sogar schon ganz unverschämt über einen Austria Con IV nachdenken. Aber das ist eine andere Geschichte ...

 

Hängt sie höher ...

Hektische Betriebsamkeit und stille Resignation, blankliegende Nerven und stille Besinnung plötzlich einsetzende und gleich wieder verstummende laute Musik, konzentriertes Grübeln und lautes Gestöhne. Ab den frühen Morgenstunden versammelten sich der Reihe nach alle Stammtischbesucher, um den Veranstaltungsort auf den ersten Perry Rhodan Con auf Wiener Boden vorzubereiten. Da wurden Stellwände eingerichtet, Lautsprecherboxen geschleppt, Tische gestellt und die Bühnenpodeste zurechtgeschoben. Karl Heinz entwickelte eine spezielle Technik, die Bilder von Reinhard Habeck auf Montagewinkel, die eigentlich gar nicht für diesen Zweck gedacht waren, neben- und übereinander zu hängen. Wolfgang justierte die voluminöse Tonanlage ein, die er selbst mitgebracht hatte, weil die vorhandene nicht voll betriebsfähig war. Daniela schuftete seit dem frühen Morgen, Milan telefonierte, Hermi putzte, Roman befestigte, Michael R. half ihm dabei, Manfred studierte die Bedienungsanleitung der Diaprojektoren, Thomas transportierte technische Ausrüstung, Michael M. schwirrte in der Gegend herum, ich ... äh, ich .... kurz gesagt, alle waren mit etwas beschäftigt.

Crest II mit Erbauer
Die CREST II mit ihrem Erbauer

Auch das riesige Raumschiffmodell der CREST II wurde von drei Leuten zusammengebaut und aufgestellt. Klaus Höss und die Wiener Händler "Comics Hutterer" und "Comics Virt" begannen bereits, ihre Stände für den nächsten Tag herzurichten. Irgendwie war es die Ruhe vor dem Sturm, die sich trotz der beständig wachsenden Unruhe, die fast körperlich zu spüren war, im Kolpinghaus breit gemacht hatte.

 

Lämpchen kaputt, Schlüssel weg - nur keine Panik!

Es war bereits neunzehn Uhr vorbei, als schön langsam ein vorläufiges Ende der Arbeiten absehbar war. Sogar die Überblendeinheit der Diaprojektoren funktionierte endlich, nachdem wir uns den halben Abend mit der Bedienungsanleitung beschäftigt hatten. Allerdings stellten wir dann fest, daß eines der Lämpchen nicht richtig funktionierte - das hieß, am nächsten Tag zwischen dem Aufsperren der Geschäfte um neun Uhr und dem Beginn des Cons um zehn Uhr irgendwo in Wien ein Speziallämpchen aufzutreiben, von dem wir nicht einmal genau wußten, wie es bezeichnet wird, denn das alte wollten wir erst ausbauen, nachdem wir sicher waren, ein neues gefunden zu haben, weil was ist, wenn dann beim Ausbauen das alte Lämpchen vielleicht ganz kaputt geht und .... um die Sache abzukürzen: Es ist uns nicht mehr gelungen, ein Ersatzlämpchen aufzutreiben, und leider ist dadurch die Eröffnungssequenz nicht so gut gelungen, wie wir sie uns vorgestellt hätten. Aber zum Glück war das die einzige gröbere technische Panne bei diesem Con, und die konnten wir wenigstens gleich zu Beginn abhaken.

Eigentlich hätten wir schon längst im Lokal "Centimeter" sein sollen, wo sich an diesem Abend der P.R.-Stammtisch Wien mit der SF-Gruppe Wien und den bereits anwesenden Gästen treffen wollte. Aber keiner war abkömmlich, und erst nach einer weiteren Stunde konnten einige von uns zum gemütlichen Teil des Abends überwechseln. Die anderen mußten noch die Stellung halten, weil Reinhard Rauscher noch nicht eingetroffen war und zum Entladen seiner Bananenkarton-Armada einige Helfer brauchen würde - außerdem erhoffte man sich wohl eine gute Vorauswahl aus seinen mitgebrachten Romanen und Taschenbüchern. Um 21:00 Uhr resignierten wir schließlich - nur zusperren und dann ab ins "Centimeter". Wer hat den Schlüssel? Die Dame an der Rezeption hatte ihn nicht, den allereinzigen Schlüssel für den Saal. Wer dann? Michael? Der war doch gar nicht mehr da! Okay, einer fährt zum Lokal und holt den Schlüssel. Nach einer weiteren halben Stunde läutete ein Handy. Michael hatte keinen Schlüssel. Wir gingen nochmals zur Rezeption um zu fragen, was wir tun sollten. Jetzt saß eine andere Dame hinter dem Pult, und die hatte den Schlüssel plötzlich! Entschuldige, Michael, aber zum Glück hast Du die schlimmen Ausdrücke, mit denen wir Dich bedacht haben, ohnehin nicht gehört. Also los, worauf warteten wir noch? Der Letzte dreht das Licht ab!

 

Die Henkersmahlzeit

Die SF-Gruppe Wien war bereits vollzählig angetreten, als wir in den Extraraum des "Centimeter" kamen. Ernst Vlcek und Klaus "Bolli" Bollhöfener waren da, ebenso einige Sammelkartenspieler und auch die meisten unserer Grazer Stammtischfreunde, die schon heute angereist waren. Einige von ihnen kannten wir noch nicht, was Roman gleich dazu ausnutzte, sich bei Henriette als Andreas Findig vorzustellen und ihr Gucky-Buch signieren wollte, doch Bernd Hubich warf sich wagemutig dazwischen und konnte gerade noch das Schlimmste verhindern.

Hubert Haensel traf erst kurz vor Mitternacht ein, doch da hatten sich die meisten der Organisatoren angesichts des morgigen, sehr frühen Beginns der Arbeiten bereits verabschiedet. Nicht zu übersehen war allerdings das fünfköpfige Film-Team, das eine Dokumentation über Perry Rhodan im allgemeinen und Klaus Bollhöfener und den Con im besonderen machte. Letztendlich sollten sie über fünfzehn Stunden Filmmaterial sowie unzählige Interviews im Kasten haben. Alle waren sichtlich gut gelaunt, und die Spannung und die Erwartung der Gäste erhöhten sich augenscheinlich im gleichen Maße, wie das Lampenfieber der Organisatoren anstieg. Während es für einige eine kurze Nacht wurde, wurde es für andere eine unruhige. Morgen ist es soweit!

 

Morgens um sechs ist die Welt noch in Ordnung - und finster!

Für einige war es wohl das erste Mal seit vielen Jahren, daß sie an einem Samstag so früh aufstehen mußten. Als der Erste von uns pünktlich um Punkt sieben Uhr eintraf, stand bereits Reinhard Rauscher vor der Türe, der gestern im dichten Verkehr steckengeblieben war. Auch Dirk Seifarth vom Black Jack's Depot und das Reporterteam warteten bereits darauf, Einlaß zu bekommen.

Nach und nach trudelten alle ein, abhängig davon, wie lange die Parkplatzsuche dauerte, und das konnte hier in der Gegend ganz schön lange sein. Zuerst richteten wir die Kassa her, stellten die Con-Packages bereit und füllten die Kassa mit Wechselgeld. Poster und Transparente wollten aufgehängt werden, der Dia-Projektor war zu positionieren und die Eintrittskarten vorzubereiten. Gut Ding' braucht Weile ... lange Weile, um für die Gäste dann kurzweilig zu werden ... doch um diese philosophischen Aspekte unseres Tuns war sich zu dieser frühen Stunde wohl keiner wirklich bewußt.

Schließlich kamen auch Michael Wittmann und Franz Miklis, die erst noch ihre Bilder aufhängen mußten und bei uns leichte Nervosität verursachten. Aber auch die Fanzentrale und die ARGE Festak waren spät dran und würde es wohl bis Beginn nicht mehr schaffen, alle mitgebrachten Fan-Artikel aufzutischen.

 

Kolpinghaus, Festsaal: Perry Rhoden

Und dann um halbneun, eine halbe Stunde vor dem offiziellen Einlaß - die ersten beiden Gäste! Die Kassa war noch gar nicht besetzt, und schnell wurden die Listen hervorgekramt, Eintrittskarten beschriftet ... nach langen fünf Minuten hatten wir es geschafft und nur vergessen, die Con-Sackerl herzugeben. Noch war Zeit, die Sache ein bißchen zu trainieren, aber daß dann sieben Sammelkartenspieler auf einmal kamen, warf uns doch wieder ein bißchen zurück.

Der P.R.-Stammtisch Wien empfängt seine Gäste
Vorbereitet auf den Ansturm:
(von l.n.r.) sitzend: Franz und Archie,
stehend: Thomas, Daniela, Roman und Erich

Fünf vor neun Uhr ließen wir dann die Gäste in den Saal. Einige zückten gleich ihre Fehllisten und stürzten sich auf die Händlerkisten, um vor dem großen Trubel vielleicht noch ein Schnäppchen zu machen. Noch war alles sehr ruhig, aber bereits nach kurzer Zeit war an der Kassa eine A4-Liste mit den Namen von Con-Besuchern vollgeschrieben, und Franz und Archie ließen die Geldkassette fortan nicht mehr aus den Augen. Viele der Ehrengäste trafen erst in letzter Minute ein, bis schließlich die ersten Klänge von Christopher Frankes "Bridge to Eternity" die Gäste zur Bühne hin rief. Aber auch im Publikum waren zahlreiche bekannte Gesichter zu sehen, wie etwa der Perry Rhodan Taschenbuchautor Götz Roderer, der Veranstalter des Austria Con I in Graz Bernd Hubich, Daniela Rost, die beim letzten Willi-Voltz-Storywettbewerb unter den Preisträgern zu finden war oder Autorensprößling Robert Ernsting.

Jetzt war es soweit, die große Perry Rhodan Show konnte beginnen - und auch, wenn uns das Kolpinghaus mit einer großen Ankündigung im Foyer eine Freude machen wollte: Der Erbe des Universums schreibt sich mit "a" im Nachnamen!

 

Ein kleiner Schritt für Perry Rhodan -
ein großer Schritt für den Perry Rhodan Stammtisch!

Nach einer Dia-Show, bei der die schönsten Titelbilder aus der Perry Rhodan Serie gezeigt wurden, begann Wolfgang die Eröffnungsrede. Bundesminister Mag. Karl Schlögl, der als deklarierter Perry Rhodan Fan eigentlich diesen Part übernehmen wollte, war leider aufgrund der Sondierungsgespräche zur Bildung einer neuen Regierung verhindert, und so mußte Wolfgang in den sauren Apfel beißen und sich in einer schlaflosen Nacht eine Rede überlegen. Allerdings konnte er als einziger von uns hierin schon gewisse Erfahrungen aufweisen und war auch der einzige, der immer in Anzug und Krawatte anzutreffen ist. Jedenfalls schien es ihm Spaß gemacht zu haben, und auch das Publikum goutierte die launigen Worte zu Beginn der Veranstaltung.

(Die komplette Eröffnungsrede von Wolfgang findet ihr auf einer eigenen Seite!)

 

"Frag mal was ..." - Neues bei Perry Rhodan

Rund um Perry Rhodan gibt es viel zu wenig Merchandising-Artikel!
Diese Aussage mag noch vor einiger Zeit gegolten haben, seit etwa zwei Jahren sieht die Sache schon etwas anders aus - Computerspiele, unzählige Sammelkarten, Plüsch-Guckys im Dutzend billiger, Raumschiffmodelle, CD's, Uhren, Anhänger, Umhänger .... und bald wird es die ersten Aufhänger geben, diese allerdings von Seiten der Fans, die mit dem Kaufen der Devotionalien ihres liebsten Hobbys nicht mehr nachkommen.

Aber jetzt hat der Verlag offenbar die Notbremse gezogen und die will die Inflation an Perry Rhodan Produkten wieder auf ein annehmbares Maß bringen - Konsolidierung heißt die Devise, und wird den teilweise übersättigten und finanziell angekratzten Fans sicher gut tun. Klaus berichtete über den bevorstehenden WeltCon, der sicher noch einmal einen Ausstoß an P.R.-Produkten mit sich bringen wird, aber dann ist erst einmal Ruhe. Durch den Abgang bzw. Aufstieg von Eckhard Schwettmann wird Klaus nicht nur der ganze Ruhm nach dem WeltCon alleine zufallen, sondern davor auch noch die ganze Arbeit, und die hat es in sich. Und wir wissen es zu schätzen, daß Klaus wahrscheinlich gegen jede Vernunft seine Teilnahme am Austria Con II nicht abgesagt hat, und hoffen, daß er es nicht bereut hat. Klaus war sicher einer der gefragtesten und bereitwilligsten Gesprächspartner auf diesem Con, und so war es auch nicht verwunderlich, daß er gleich den ersten Programmpunkt bestritt.

Ganz so wie Roman es sich vorgestellt hatte, ist es aber nicht gelaufen - nach Wolfgang war er an diesem Tag der zweite von uns, der sich ins öffentliche Rampenlicht stellte und Klaus Bollhöfener zum Thema "Mit Perry Rhodan ins nächste Jahrtausend" interviewte. Bereits nach fünf Minuten gab Klaus das Wort wieder ab, und Roman kam ganz schön ins Schwitzen, als er sich unerwarteter Weise mehr als bloß ein oder zwei Fragen, die er eigentlich nur für den Abschluß des Vortrages vorbereitet hatte, überlegen mußte. Aber um das Reden war er noch nie verlegen, und so erfuhr das Publikum etwa eine Stunde lang interessante Dinge aus der Redaktion und über den Fortgang der Serie.

Bolli und die Krawatte
Eine handgemalte Krawatte für "Bolli"
linker Teil: Heimo und der Maler Charly
rechter Teil: Klaus Bollhöfener und Michael Marcus

Natürlich wurde wieder das ominöse Poster aus Band 2000 angesprochen - es wird eine Mischung aus computergenerierten und händischen Zeichnungen von drei Rißzeichnern sein und soll die "Solare Residenz" darstellen. Der Titel von Band 2000 wurde auch nicht verraten, ebensowenig der Name des nächsten Gastautors, der allerdings nicht Jeschke heißen wird. Neben der P.R.-Hymne von Peter Thomas soll auch eine Single zum selben Thema von den "Space Girls" (nicht zu verwechseln mit den "Spice Girls") herauskommen. Eine ebenfalls bisher noch nicht gehörte Information gab es zur Verfilmung der Perry Rhodan Serie, die jedoch im Fernsehen und nicht im Kino zu sehen sein soll: Einerseits wird über eine Zeichentrickserie mit Gucky als Hauptfigur nachgedacht, andererseits soll es eine Realverfilmung à la "Babylon 5" geben. Man darf gespannt sein! (Die Langfassung des Interviews wurde von Roman aufgezeichnet)

 

Die Jungspatzen-Runde

"Wo ist Leo Lukas!?" – "Keine Angst, der ist Vollprofi, der kommt bestimmt!" Okay, wir sind keine Profis und wurden deshalb immer unruhiger, als er fünf Minuten vor Beginn noch immer nicht da war. Als Michael sich gerade seelisch darauf vorbereitete, das Gespräch mit den "Jungen Wilden" zu führen, kam Leo gerade rechtzeitig, um mit den anderen Diskussionsteilnehmern gemeinsam auf die Bühne zu gehen und übergangslos eine fulminante Moderation zu beginnen – ein Vollprofi eben! Aber auch die anderen sind Profis ihres Faches – Andreas Findig als Autor und Reinhard Habeck und Michael Wittmann als Zeichner. Und was vielleicht nicht alle wissen – Leo Lukas ist nicht nur Autor seiner Kabarett-Texte, sondern hat zuletzt auch einen sehr erfolgreichen SF-Roman namens "Wiener Blei" geschrieben, der sogar für den deutschen SF-Preis 1999 nominiert wurde. Zwei Autoren gegen zwei Zeichner also.

Die jungen Wilden
Die Jungen Wilden in Aktion -
Michael Wittmann, Reinhard Habeck, Andreas Findig, Leo Lukas

Kein Zweifel - alle vier haben mit Perry Rhodan zu tun und sind auf dem besten Wege und auch dazu bereit, in diese Richtung noch viel größere Schritte als bisher zu gehen! Der Reihe nach erzählten sie über ihre aktuellen Projekte, allen voran natürlich die "Lausbiber", das "iltimale Buch für kleine, größere und Sowieso-Kindsköpfe", wie es Andreas Findig zu bezeichnen pflegte. Außerdem erfuhr das Publikum einige Details zu den ganz speziellen Problemen, die sowohl der Autor als auch der Zeichner hatten - Andreas schlug sich mit dem "Karotten/Möhren-Problem" herum (wurde das jetzt eigentlich gelöst?) und Reinhard Habeck entwickelte die "Mausbiber-Schweifologie", eine Studie darüber, wie denn der Schwanz der Mausbiber auszusehen habe. Dieses Problem konnte unter Mithilfe von Gucky-Erfinder Walter Ernsting alias Clark Darlton einigermaßen befriedigend gelöst werden: "Der Schwanz ist glatt, aber doch buschig ..." Diese Aussage hatte zumindest zur Folge, daß sich Reinhard die Neuzeichnung von zehn bereits fertiggestellten Bildern ersparte.

Daß es auch ein Leben nach/neben/vor Gucky gibt, stellten die beiden Mausbiber-Experten ebenso unter Beweis. Andreas schrieb zuletzt eine längere Geschichte für den Abschlußband des Traversan-Zyklus, der nächstes Jahr erscheinen wird. Am Stand des Wiener Perry Rhodan Stammtisches konnte man ältere Werke von ihm erwerben, wie etwa "Gödel geht" oder "Gagarins Galaxis". Reinhard ist den meisten natürlich durch seine "Rüsselmops"-Zeichnungen in den Perry Rhodan Heften bekannt. Zwei Plüsch-Prototypen des lustigen Kerls, der 1979 auf einer Papierserviette in Perchtoldsdorf das Licht der Welt erblickte, waren in einer Glasvitrine zu bewundern.

Michael Wittmann erzählte über seine Arbeit als Illustrator. Zur Zeit liegen von ihm zehn Zeichnungen auf Abruf beim Verlag, falls Alfred Kelsner einmal kurzfristig ausfallen sollte. Außerdem plant er eine Fan-Comic-Serie, die demnächst erscheinen soll.

Zum Abschluß zeichnete Reinhard Habeck live auf der Bühne ein Austria Con II Plakat, auf dem natürlich seine beiden Lieblingsfiguren Gucky und Rüsselmops zu finden waren. Aber auch nach seinem Auftritt mußte er ebenso wie Andreas ständig einen Stift bereit halten, um die Signierwünsche der Congäste zu erfüllen. Und die waren zahlreich ...

 

Ein Linguide kommt selten allein ...

Gleich eines vorweg - der Beitrag von Ernst Vlcek war sicher die Perle dieser Veranstaltung und wäre wohl eher der Darbietung auf einem WeltCon würdig gewesen, aber irgendwie muß man ja auch einmal den Heimvorteil für sich ausnützen.

"Verschönerungen und Verfremdungen" war der geheimnisvolle Titel dieses Vortrages, von dem nicht einmal wir als Veranstalter genau wußten, worum es gehen würde. Zwar hatte uns Ernst sein Konzept vorgelegt - ein weißes A4-Blatt mit einem daumennagelgroßen, etwas unkenntlichem Bild darauf - aber wir mußten uns ebenso überraschen lassen wie das Publikum, das nach der Mittagspause wieder zahlreich erschienen war. Zuvor mußten wir jedoch noch ein Aufsichtgerät für feste Vorlagen einjustieren, einen riesengroßer Apparat, den Ernst für seinen Vortrag brauchte und der gar nicht so leicht aufzutreiben war. Aber dann wurde es finster im Saal und es ging los!

Man nehme: 1. einen Autor, dem die jahrelange Erstellung von Exposés langweilig zu werden droht, 2. mehrere andere Autoren, denen die Abbilder auf ihren neuen Autogrammkarten nicht gefallen und 3. ein gutes Grafikprogramm. Dann gebe man diese Bilder in einen Scanner, bearbeite sie einige Zeit am PC, bis sie gut durch sind und heraus kommt ... eine Verschönerung! Und damit sich die Autoren auch selbst davon ein Bild machen können, bekommen sie diese kleinen Kunstwerke gleich auf ihren Exposés mit abgedruckt. Auf diesbezügliche Dankschreiben wartet Ernst zwar noch, aber andererseits hat er auch keine Drohbriefe bekommen. Da gibt es etwa eine Uschi "Mona Lisa" Zietsch, einen "Ellmer E. Neumann", einen "Francis, lächelnd" und einen "Francis, erstaunt" oder einen diabolisch aussehenden Ernst Vlcek. Leider kann ich hier nicht alle Bilder und alle Aussagen wiedergeben, es könnten ja schließlich noch andere Autoren oder Redakteure außer den heute hier anwesenden diesen Bericht lesen.

Hubert verschönert....Ernst, der Dämonische....Ernst, kleiner als sonst....Hubert ohne Haare
Hubert Haensel (li u. re außen), Ernst Vlcek (Mitte) - schöner als vorher?

Und auch ein Exposé landete auf der Glasplatte des Projektionsgerätes. Ja, richtig gelesen! Wir haben definitiv ein Exposé gesehen, und zwar das von Roman Nummer 1921, auf dem das verschönerte Bild von H. G. Francis prangte. Die Zuschauer rückten plötzlich alle einen Meter nach vorne, ihre Augen noch einen Zentimeter mehr. Wenn man jetzt auch noch die ausgetauschten Buchstaben wieder richtig ersetzen würde und .... halt, nein! Perry Rhodan wollte auch nicht die Antwort auf die Dritte Ultimative Frage hören. Belassen wir den Mythos, so wie er ist. "Das wollt ihr doch gar nicht wissen", meinte auch Ernst zu einigen Fragen der Gäste, und in gewisser Weise hatte er wohl recht. Und vor allem: Wer würde denn dann die Hefte noch kaufen, wenn man alles schon vorher wüßte?

Der zweite Teil des Vortrages beschäftigte sich mit den Verfremdungen, und wieder einmal mußten die Autoren dafür ihre Köpfe herhalten. "Punkti, Punkti, Strichi, Strichi, fertig ist ..." - der Linguide! Ernst Vlcek auf den Spuren von Arnulf Rainer! Mit nur wenigen Strichen werden da aus den bekannten Gesichtern der Realität ebenso bekannte Gesichter der Fiktion, wie etwa Dorina Vacca (Exposé 1505) alias Marianne Sydow, Bransor Manella ("Sternauge"; Exposé 1518) alias H. G. Ewers, Hagea Scoffy (Exposé 1567) alias H. G. Francis ("Tut mir leid für den Francis, aber wir hatten damals nur ein Mädel im Team ....") oder Balasar Imkord (Exposé 1506) als der Meister himself. Garniert mit witzigen Anmerkungen zu den einzelnen Bildern ("Beim Hubert Haensel wäre damals gar keine Verfremdung notwendig gewesen, der hatte ohnehin soviele Haare") wurde da kein einziger Autor der damaligen Garde ausgespart.

Wie die Geier, wie die Geier ...
Der Ansturm auf die Autogrammkarten ...

Zum Abschluß zog Ernst noch ein dickes Päckchen alter Autogrammkarten hervor, die er gemeinsam mit einigen "verschönerten" Bildern der Autoren am Podium zur freien Entnahme auslegte. Daraufhin mußte er sich aber kurzzeitig in Sicherheit bringen, bis er erste Ansturm der Fans vorbei war. Während die einen dann ihre erbeuteten Schätze begutachteten, nutzten andere gleich die seltene Gelegenheit, sich auf eines der Jugendbildnisse von Ernst ein Autogramm geben zu lassen. Daß der nächste Programmpunkt mit Verspätung begann, war wohl verständlich.

 

Die Altspatzen-Runde

Die "Grauen Lords" wurden im Gegensatz zu den "Jungen Wilden" für alt genug befunden, sich selbst zu moderieren: Hermann Urbanek, der in der SF-Szene vor allem durch seine sekundär-literarischen Beiträge bekannt wurde; Alfred Vejchar, "Urgestein der österreichischen SF-Szene" und Begründer der SF-Gruppe Wien (im Programmheft versehentlich um zwei Jahre älter gemacht); der Allround-Autor Kurt Luif, auch bekannt unter Neal Davenport, Stichwort: "Dämonenkiller"; Robert M. Christ, aktiv in der SF-Szene tätig, Cineast und Super-8-Schmalfilmer.

Die Grauen Lords
Die "Grauen Lords" auf der Bühne -
Hermann Urbanek, Alfred Vejchar, Kurt Luif, Robert M. Christ

Alle vier haben den damaligen Beginn der Perry Rhodan Serie mit Begeisterung mitverfolgt, obwohl etwa Alfred seinerzeit der Serie keine Chance gab - tja, so kann man sich täuschen. In erster Linie waren und sind die Podiumsgäste aber allgemeine Science Fiction Fans, deren diesbezüglicher Horizont weit über Perry Rhodan hinausgeht. Jeder von ihnen war aktiv im Fandom tätig und hat Beiträge in vielen bekannten SF-Publikationen veröffentlicht. Dadurch ergaben sich natürlich auch tiefe Einblicke in die Materie Perry Rhodan - wir erfuhren etwa, daß K. H. Scheer und Clark Darlton damals ganz unterschiedlicher Auffassung über den Charakter der Serie waren. Scheer wollte das ganze eher ernsthaft anlegen, Clark wollte auch etwas Humor einbringen, womit er sich dann letztendlich mit der Figur des Gucky offenbar durchgesetzt hatte.

Anschließend wurde über den ersten Science Fiction Con in Wien geplaudert, der bereits im Jahr 1966 stattgefunden hatte. Viele der damaligen Fans haben mittlerweile ihr Hobby in irgendeiner Form zum Beruf gemacht oder auch den Sprung zum professionellen Schreiber gemacht. Aufmerksame Zuhörer waren nicht nur viele junge Fans, sondern auch einige ältere Semester der Science Fiction Gruppe Wien, die zahlreich gekommen waren.

Eigentlich wollte ich mir am Ende der interessanten Ausführungen noch einen Gespenster-Krimi signieren lassen, da ich wußte, daß Kurt Luif auch unter dem Namen Frank DeLorca tätig war. Was ich allerdings nicht wußte, daß "Frank DeLorca" ein Verlagspseudonym für mehrere Autoren war, und ich hatte natürlich prompt das falsche Heft mit.

 

Perry, ich bin im Kino ...

Für Robert M. Christ war es bereits der zweite Auftritt, und es würden noch zwei weitere folgen. Aus einer langen Liste an Filmvorschlägen konnten wir letztendlich leider nur drei Gustostückerl auswählen, obwohl uns - und sicher auch das Publikum - alle gleichermaßen interessiert hätten. Robert hatte diese Raritäten, die großteils noch nie öffentlich gezeigt wurden, direkt aus Amerika bezogen oder selbst hergestellt. Er hatte auch sein eigenes Filmvorführgerät dabei, um die Streifen auf die große Leinwand hinter der Bühne zu projizieren. Den Beginn machte, im Anschluß an den vorangegangenen Programmpunkt, ein selbstgestalteter Film vom Wiener Science Fiction Con 1981, bei dem auch so bekannte Gesichter wie Walter Ernsting oder Ernst Vlcek zu sehen waren, nur eben um fast zwanzig Jahre jünger.

Als zweiter Film wurde "Die Lady aus dem Weltraum" gezeigt, ein unsäglich peinlicher Streifen mit Dietmar Schönherr und Vivi Bach in den Hauptrollen. Ein kleiner Auszug aus der damaligen Ankündigung gefällig? "Wir sind auf dem besten Wege, uns den Weltraum zu erobern .... Oder - kommt es etwa umgekehrt? In diesem Film sieht es fast so aus: Tona, ein "himmlischer Star", kommt zur Erde - mit einem Auftrag, der hier einige Leute nervös macht. Doch obwohl nicht nur Zwei- sondern auch Vierbeiner in das Geschehen verwickelt sind - es geht alles andere als tierisch ernst zu." Das Publikum hielt sich tatsächlich den Bauch vor Lachen, allerdings wegen der unfreiwilligen Komik, die hier geboten wurde.

Auch der dritte Film, der am nächsten Tag gezeigt wurde, belustigte die Gäste. Mit "Star Trek Ploopers" (ja, ein Film von der Konkurrenz!) bekamen wir unveröffentlichte Filmausschnitte und Hoppalas aus der bekannten Serie zu sehen (das Dauer-Hoppala "SOS aus dem Weltraum" wurde aber aufgrund massiver Proteste und Drohungen nicht gezeigt ...)

 

Die Musik der Kugeln - Perry Rhodan in Amerika

Unter dem Titel "Pucky, Khrest & Co" hielt der Journalist und Veranstaltungsmanager Harald Havas einen interessanten Vortrag zu den Übersetzungsschwierigkeiten bei der amerikanischen Perry Rhodan Ausgabe. Was nämlich viele nicht wußten - Harald Havas hat den Übersetzer Dwight Decker via Internet unterstützt und ihm bei kniffligen Fragen weitergeholfen.

Ausdrücke und Redewendungen, die uns so selbstverständlich erscheinen, daß wir beim Lesen nicht darüber nachdenken, lösten oft tagelange E-Mail-Korrespondenz zwischen Havas und Decker aus, wie etwa der Begriff "Rasterfahndung". Aber es beginnt bereits bei den Namen der Hauptakteure, die in einer anderen Sprache mißverständlich sind, altmodisch klingen oder schlicht und einfach den Leser beleidigen können. Der Lehrmeister von Atlan namens Fartuloon ist so ein Beispiel - "fart" heißt soviel wie "Furz", mit "loon" bezeichnet man einen "Depp", und das "u" dazwischen steht für das amerikanische "du" - nun, jetzt kann sich wohl jeder zusammenreimen, welche Aufforderung mit diesem Namen gemacht wird.

Aber auch Hauptfiguren, wie etwa Gucky oder Crest mußten umgetauft werden und hießen für die amerikanischen Leser dann Pucky und Khrest.

Bei den "dezenten Sphärenklängen" konnte Harald gerade noch verhindern, daß diese als "Musik der Kugeln" Einzug in die Story gefunden haben, bei anderen Wortschöpfungen wandte sich Decker gleich vorweg an den österreichischen Helfer: "Schnee fegte über den Fluß heran ..", "..der Gleiter schmierte ab ...", ".. die Maschine wurde sanft abgefangen ..", ".. die Taster schlugen heftig aus .." Und wenn sich zwei Arkoniden darüber unterhalten, ein Exempel statuieren zu wollen, fragt man sich natürlich, in welcher Sprache denn die Charaktere eigentlich reden.

Daß die amerikanische Perry Rhodan Ausgabe mittlerweile eingestellt wurde, war sicher ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren - zuerst übersah man, daß das europäische Romanheft-Format in Amerika nicht üblich ist (ab 1801 ging man zum Großformat über), dann war die Wartezeit mit einem Monat zwischen den Heften zu lange, und zu allem Überdruß begann man den Neustart der Serie gleich mit einem Roman, in dem Perry Rhodan gar nicht vorkam. Aber das Interesse ist nach wie vor vorhanden, und es wird überlegt, eine weitere englischsprachige Ausgabe gleich in Form einer "Welt-Edition" zu machen und etwa auch in Südamerika aufzulegen. Die wahrscheinlichste Variante für eine solche Fortführung der Perry Rhodan Serie ist das sogenannte "e-book" - gegen eine Gebühr lädt man sich jeweils den aktuellen Roman auf ein eigenes Lesegerät, also ein ähnliches Verfahren, wie es der Verlag derzeit auch in den heimischen Breiten ausprobiert. Falls jetzt jemand auf die Idee kommt, diese Sache als "spitzenmäßig" zu bezeichnen - laßt es lieber bleiben, denn auch das ist ein Wort, das in keinem Deutsch/Englisch-Wörterbuch zu finden ist ...

 

Keine unbeschriebenen Blätter - Habeck, Wittmann und Miklis

Die Pausen zwischen den einzelnen Programmpunkten konnte man immer wieder dazu nutzen, durch die Vernissage von drei österreichischen Künstlern zu flanieren und sich mit den Malern auch über ihre Werke zu unterhalten.

Reinhard Habeck hatte dem Stammtisch schon lange zugesagt, für die Veranstaltung einige seiner Bilder zur Verfügung zu stellen. Letztendlich waren es dann hundert, von denen auch die meisten präsentiert wurden - Rüsselmops, Lausbiber und allgemeine SF-Themen schmückten die Stellwände und ließen die Gäste mit interessierten Blicken davor verweilen. Und auch auf der Bühne konnte man Reinhard bewundern, wie er in ein paar Minuten auf einem Flip-Chart ein Austria Con II Poster mit seinen Figuren darauf anfertigte. Zwischendurch sammelte der Mascherlträger Autogramme oder machte Fotos.

Reinhard Habeck in Action
Reinhard Habeck demonstriert seine
(Schnell-)Zeichenkünste live auf der Bühne

Michael Wittmann, der den Perry Rhodan Fans durch seine Innenillustrationen bekannt ist, belegte ebenfalls eine ganze Stellwandseite mit seinen Bildern. Außerdem war er - so wie Reinhard - Podiumsgast zum Thema "Die jungen Wilden bei Perry Rhodan".

Der Maler Franz Miklis war ein Gast, mit dem wir eigentlich gar nicht gerechnet hatten. Seine Name wurde zwar bei den Vorbereitungen ein paar Mal erwähnt, aber konkrete Gespräche gab es keine. Erst unmittelbar vor dem Con hörten wir, daß er kommen würde und reservierten eine Stellwandseite für ihn, die er dann auch mit 30 seiner Werke behängte, die unter dem Motto "20 Jahre SF und Fantasy Kunst" standen. Der Künstler hatte im Vorfeld an eine Veranstaltung mit ein oder zwei Dutzend Fans gedacht, und war dann freudig überrascht, als ihn sogar ein fünfköpfiges Fernsehteam interviewte.

Und nicht zu vergessen Bernhard Schaffer, der zwar keine Bilder an der Wand präsentierte, dessen humoristischen Zeichnungen aber auf mehreren Blättern im Con-Package zu finden waren.

 

"Hubert, mach' was ..." - Die Kosmos-Chroniken

Die eingeplante kleine Sensation fiel leider ins Wasser - Trommelwirbel, Trommelwirbel .... "Hubert Haensel präsentiert erstmals in der Öffentlichkeit das neueste Perry Rhodan Buch: Die Kosmos-Chroniken!" Tja, nur dummerweise ist Hubert der einzige Autor, der nur nebenberuflich schreibt, und ein paar Minuten Privatleben pro Tag will man ja schließlich auch noch haben. Nichtsdestotrotz wurde der Vortrag des sympathischen Autors ein voller Erfolg, und auch nicht weniger interessant oder exklusiv als vorgesehen - große Teile des Buches sind bereits fertig, und so erfuhren wir trotzdem interessante Details aus der Handlung. Für die Geschichte wurden markante Punkte aus dem Perry Rhodan Universum herangezogen, wie etwa die Mondlandung oder die Verleihung der Unsterblichkeit, aber es wird auch komplett neue Teile geben, die noch niemand kennt. Eine Handlungsebene spielt im Aphilie-Zyklus, wo Bully bei einem Transmittertransport verloren geht, und die andere Handlungsebene, die in der Ich-Form erzählt wird, beginnt mit dem Flug zum Mond. Außerdem wird eine neue Freundin von Bully ins Spiel gebracht, die er retten muß und ... halt, an dieser Stelle soll nicht allzuviel verraten werden! Hubert las auch einige Passagen aus seinen Manuskripten vor, wo man zum Beispiel erfuhr, warum Bully nie geheiratet hat. Aber ich kann mich nur wiederholen - wer nicht dabei war, ist selber schuld, und hat nun (fast) keine Chance mehr, solche Dinge zu erfahren. Hier jedoch schon!

Hubert hat exklusiv für den Wiener Perry Rhodan Stammtisch einen kurzen Auszug aus seinem Buch zur Verfügung gestellt, den man hier lesen kann! (Achtung! Der Textauszug wurde nur für die Frostrubin-Homepage und den Abdruck in der nächsten Ausgabe von NOW! zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei VPM/Hubert Haensel.)

Nachlesen kann man das alles voraussichtlich erst im Mai 2000, der als realistischer Erscheinungstermin angegeben wurde. Zwar wurde das Projekt schon 1998 aus der Taufe gehoben, aber vor allem auch die umfangreiche Recherche - theoretisch hätte man 700 Romane genau nachlesen müssen - erforderte eine längere Planungs- und Schreibphase. Für die Zukunft ist es jedenfalls vorstellbar, daß es eine Fortsetzung zu diesem Buch und auch weitere Bände mit anderen Handlungsträgern geben könnte.

Hubert beim Signieren
Hubert Haensel - von Fans belagert

Im Gegensatz zu Bully ist Hubert Haensel verheiratet und hat sich offenbar damals nicht von ES abschrecken lassen, diesen Schritt zu wagen. Seine Frau Gudrun war meistens an der Seite ihres Mannes und plauderte immer wieder mit Fans. Und wer einen Abenteurer-Roman dabei hatte, konnte diesen nicht nur vom Autor, sondern auch gleich von der Hauptakteurin signieren lassen!

 

Musikalischer Ausklang

Den Schlußpunkt setzte an diesem ersten Con-Tag Tom Lackner, der drei seiner Songs zum Besten gab und sich dabei selbst auf der Gitarre begleitete. Es waren typische Wienerlieder, wobei es gleich beim ersten um kleine grüne Männchen ging, die auf der Erde nicht nur einen Wiener kennenlernen, sondern auch mit dem "Heurigen" und dem Wein Bekanntschaft machen. Die anderen beiden Lieder hatten zwar keinen SF-Bezug, waren aber nicht weniger unterhaltsam.

 

Und er bewegt sich doch nicht ....
Samstag abends im Lokal "Centimeter"

Während Roman einen Teil der Gäste im Foyer sammelte, um sie mit der U-Bahn zur Abschlußveranstaltung des heutigen Tages zu bringen, fuhr der Rest mit dem Auto - sofern man noch wußte, wo um alles in der Welt man in der Früh nach stundenlanger Parkplatzsuche sein Gefährt abgestellt hatte. Es ging Richtung Rathaus, wo sich in einer Seitengasse das Lokal befand, in dem bereits am Vortag das inoffizielle Treffen des Wiener Perry Rhodan Stammtisches mit der Science Fiction Gruppe Wien und den bereits anwesenden Fans stattgefunden hatte. Natürlich waren heute wesentlich mehr Gäste im Kellerstüberl des "Centimeter" versammelt als gestern. Der Name "Centimeter" rührt übrigens daher, daß man hier eine große Auswahl an belegten Broten nicht stückweise, sondern zentimeterweise bestellen kann - 20 Zentimeter Liptauerbrot bitte! Und wer sich gar eine "Fuhre Mist" kommen ließ, bekam eine große, hölzerne Scheibtruhe auf den Tisch gestellt, die vollgeladen war mit Fleisch und Beilagen für mindestens fünf Personen, und das zu äußerst moderaten Preisen.

Abends im "Centimeter"
Ein gemütlicher Ausklang im "Centimeter" -
Franz Miklis, Ernst Vlcek, Milan und Hermi

Die Autoren bekamen beim Eintreffen einen großen Auftrittsapplaus und wurden dann gerecht aufgeteilt: Hubert Haensel an den einen Tisch, Ernst Vlcek an den anderen Tisch - wobei es sich bei den beiden Tischen schon eher um Tafeln handelte, an denen jeweils mehr als zwanzig Personen saßen. Dazwischen gab es einen regen Pendelverkehr, vor allem das fünfköpfige Filmteam turnte im ganzen Raum herum, um für seine Reportage die besten Perspektiven zu finden. Daß einer der Gäste am selben Platz wie am Vortag zu finden war, veranlaßte Klaus Bollhöfener zu der Spekulation, ob derjenige noch von gestern da sitzen würde.
Während die Autoren gleich Schwarzen Löchern die umsitzenden Gäste immer mehr anzogen, verflüchtigten sich die Organisatoren größtenteils noch vor der Geisterstunde, da man dem vorangegangenen, anstrengenden Tag Tribut zollen und für den kommenden Tag wieder neue Kräfte sammeln mußte.

 

Science oder nicht Science, das ist hier die Frage!

Der Sonntag Vormittag war der Astronomie vorbehalten, hatte aber natürlich auch Bezug zum Perry Rhodan Universum. Der erste Referent war Dr. Karl Grün, ein studierter Physiker und Mitarbeiter beim "Star Observer". Gleich zu Beginn seines Vortrages hatte er einen ungewollten Lacherfolg, als er ins Publikum fragte, wer sich denn mit Astronomie beschäftigen würde, und sich dann aus den Gästen, die sich zahlreich gemeldet hatten, genau - den ihm bis dahin noch unbekannten - Franz Ehart herausgriff:

"Darf ich fragen, wie Sie heißen?"
"Franz Ehart."
"...und Sie beschäftigen sich mit Astronomie?"
"Ja. Ich halte den nächsten Vortrag ..."

Aber auch sonst war der Beitrag von Karl Grün äußerst erfrischend und kurzweilig. Der Reihe nach wurden Begriffe aus der Perry Rhodan Serie unter die Lupe genommen und mit den neuesten Erkenntnissen aus Wissenschaft und Forschung entweder untermauert oder widerlegt. Da wurde etwa das Prinzip des Impulstriebwerkes erklärt, das auf myon-katalysierter Kernfusion basiert, und auf das Problem aufmerksam gemacht, daß der Energiebedarf für einen Sprung in den Hyperraum so hoch wäre wie die Gesamtenergie im Universum kurz nach dem Urknall. Aber es gibt weit mehr Erfindungen der Autoren, als sich die Leser vielleicht vorstellen würden, die heute längst nicht mehr dem Reich der Fabeln zuzuordnen sind. Der Serun, Hypnoschulungen, die SERT-Haube oder die Posbis basieren auf Überlegungen, die von der Wissenschaft bereits umgesetzt wurden oder gerade in Entwicklung sind. Hypertrop-Zapfer und Teleportation sind keine Vokabel mehr, die nur im Sprachschatz von SF-Autoren vorkommen.

Mag. Franz Ehart, der als nächster die Bühne betrat, verließ wieder etwas den technischen Bereich und führte das Publikum nun zum astronomischen Background der Serie. Mit Unterstützung von zahlreichen Dias und Folien, spielte er nicht nur den Reiseführer durch unser eigenes Sonnensystem, sondern auch weit darüber hinaus bis hin zu fernen Sonnen, um die mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls Planeten kreisen. Den Abschluß des äußerst interessanten Vortrages bildeten die "Schwarzen Löcher", und ich denke, einige Gäste haben heute etwas dazugelernt!

 

"Der Andreas Findig hat mir die Hand geschüttelt ...

... aber vorgelesen hat er nichts!", maulte eine der jüngsten Besucherinnen dieses Cons. Leider wurde nichts aus der spontanen Idee, den Autor ein paar Textstellen aus dem Lausbiber-Buch vortragen zu lassen, da die Programmpunkte am Sonntag viel zu dicht gedrängt waren, als daß wir noch das zusätzliche Schmankerl untergebracht hätten. Aber die Besucher wußten sich offenbar selbst zu helfen, da am Ende der Veranstaltung die Kinderbücher so gut wie ausverkauft waren und man Andreas Findig und Reinhard Habeck ständig irgendwo signieren oder zeichnen sah. Manche hatten das Buch vielleicht schon in weiser Voraussicht gekauft, um es ihren Sprößlingen in einigen Jahren zu schenken - zeitweise waren vier oder fünf Kinderwägen im Saal unterwegs, und die Schreie, die zwischendurch immer wieder zu hören waren, haben wir durchaus nicht als Kritik oder Unmutsbezeugungen an der Veranstaltung verstanden. Eine Kinderspielecke, wie sie einer der Besucher im Feedback-Blatt urgiert hatte, gab es allerdings nicht, und auch den alten Plüsch-Gucky aus den 60er-Jahren und die beiden Rüsselmops-Prototypen aus der Glasvitrine konnten wir trotz Bitten und Betteln nicht zum Spielen hergeben. Vielleicht noch ein kleines Detail am Rande - auch am Programmheft in seiner Entwurffassung hätten die lieben Kleinen ihre Freude gehabt. An Stelle der fehlenden Bilder der Ehrengäste und Referenten hatten wir jedesmal einen Schlumpf als Platzhalter eingefügt .. und zum Glück dann bei keinem der Bilder vergessen, es auszutauschen!

 

Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten ...

Eigentlich war die Versteigerung zunächst mangels Masse abgewiesen worden, aber dann fanden sich doch noch einige Utensilien ein, die einen solchen Programmpunkt rechtfertigten. Ernst Vlcek stellte fünf T-Shirts mit verschönerten Autorenporträts zur Verfügung, Michael fischte aus den Kartons, die wir aus Deutschland bekommen hatten, eine Vurguzz-Flasche, und dann war da ja noch das Con-Plakat von Reinhard Habeck, das er auf der Bühne gezeichnet hatte. Als Roman mit Michael auf die Bühne stieg, konnten wir freilich noch nicht ahnen, welch ein Verkaufs- und Lacherfolg dieser Programmpunkt werden würde.

Zunächst kamen die Leiberln unter den Hammer. Die Gäste boten eifrig mit, und sogar Hubert Haensel ersteigerte eines der Kunstwerke, auf dem Klaus Bollhöfener abgebildet war. Vielleicht ist er ja schon auf dem WeltCon mit diesem T-Shirt unterwegs? Die Flasche Vurguzz mit Autogrammen der Autoren auf dem Etikett erzielte ebenfalls einen guten Preis. Die Spitzenposition war aber das Bild von Reinhard Habeck, das nach einem harten Bieterduell an Reinhard Rauscher ging.

Wer bietet mehr?
Wer bietet mehr? - Höre ich "Sechshundert"?

Jedenfalls war es wohl eine Premiere, daß der Auktionsleiter bei einigen Positionen selbst mitsteigerte, aber den Zuschlag bekam er letztendlich dann ohnehin nicht, sondern mußte ihn geben. Und wenn diese Auktion nicht spontan abgehalten worden wäre, wir hätten Stein und Bein geschworen, daß Roman in letzter Zeit öfters im Dorotheum zu finden gewesen sein mußte, wo er sich Anregungen bei den "richtigen" Kollegen geholt hatte.

 

Was ist das Gesetz, und wer hat es initiiert?

Zugegeben, diese Scherzfrage wurde von den Kandidaten nicht beantwortet, und auch Ernst äußerte sich nicht dazu. Begonnen hatte das Quiz am Vortag mit einem A4-Blatt, das vollgepackt war mit Fragen.

Nach der Auswertung wurden die besten sechs Teilnehmer ermittelt und dann am Sonntag auf die Bühne gebeten. Jeweils zwei und zwei Gäste traten im K.O.-System gegeneinander an und mußten ihr Wissen testen. Auch diesen Veranstaltungspunkt hat Roman souverän und zum Gaudium der Gäste geführt, auch wenn in einem Feedback-Bogen das Quiz als "chaotarchisch" bezeichnet wurde. Über die Plazierungen gab es jedoch keine Zweifel, da die Entscheidungen sehr deutlich ausfielen. Außerdem erhielten alle Teilnehmer schöne Preise - für den ersten Platz gab es ein Habeck-Bild mit der Unterschrift von Clark Darlton, der zweite Preis war eine WeltCon-Uhr, und für die weiteren Ränge erhielt man P.R.-Krawatten, Austria Con II Leiberln oder Bausätze der Raumschiffmodelle.

The winner takes it all ...
We are the Champions ...

Fast alle beantworteten die beiden Fragen richtig, um welchen Faktor die Zeit im Druuf-Universum langsamer ablief (72.000 Mal) und wie der Positronikspezialist in Perry Rhodans Spezialtruppe beim Einsatz auf Zophengorn hieß (Trabzon Karett). Aus jeweils mehreren vorgegebenen Antworten mußten die richtige(n) angekreuzt werden. Am schwierigsten waren die Frage, mit welchem Raumschiff Reginald Bull in das System des Quidor-Spieles gelangte (KAHALO; nur 4 richtige Antworten) und die Frage nach dem Namen der Sonne, in der Bully sein Permit verglühen ließ (Cepor; ebenfalls nur 4 richtige Antworten). Ansonst galt es etwa noch zu wissen, auf welchem Planeten sich der siebente Schlüssel für Laires Auge befand oder wer Leticrons Nachfolger als Erster Heteran der Milchstraße war. Und auch wenn sich wahrscheinlich viele darauf vorbereitet hatten - die Frage nach Ovarons Körpergröße war nicht dabei!

 

"Ist es schlimm, daß ich Perry Rhodan umgebracht habe?" -
Das P.R.-Sammelkarten-Turnier

Für die Teilnehmer am Perry Rhodan Sammelkartenspiel, das als offizielles WM-Turnier gewertet wurde, gab es im Con-Gebäude einen eigenen Seminarraum, in dem sie sich nach Herzenslust austoben konnten - elf Spieler aus Österreich und Deutschland hatten sich zu diesem Turnier eingefunden, jedoch waren immer Zuschauer und interessierte Gäste anwesend, die da teils mit großen Augen dastanden, wenn wieder ein Flipper hypnogeschult wurde oder eine Kaulquappe mit dem Kaiser von New York aufbrach, um ein galaktisches Rätsel zu lösen und dabei von krokodilähnlichen Wesen mit der Nonus-Pest angegriffen wurde ... Zweimal gab es auch die Möglichkeit, selbst an einer der Einführungsrunden teilzunehmen, die im großen Saal mit reger Beteiligung abgehalten wurden und sicher den einen oder anderen zukünftigen Spieler hervorgebracht haben.

Ganze eineinhalb Tage lang verbarrikadierten sich die Kartenspieler mit Orangensaft, Kuchen und Knabbergebäck in ihrem Raum, und bei dieser Gelegenheit fällt mir immer die lexikonreife Definition von Michael Marcus ein: "Der Sammelkartenspieler kommt als erster, geht als letzter, hat sein eigenes Zimmer für die Schlachten und ist demzufolge anwesend, aber nicht wirklich da." Das stimmte natürlich nicht ganz, da man die Teilnehmer zwischendurch immer wieder kurz sehen konnte, und vor allem bei der Schlußveranstaltung waren wieder alle da. Hier wurde auch die offizielle Siegerehrung vorgenommen, bei der tolle Preise vergeben wurden, die Dr. Rainer Nagel zur Verfügung gestellt hatte. Davor gab es jedoch auf der Bühne noch eine Vorstellung des Spieles, das Michael Rossmann dem Publikum auf erfrischende Art und Weise näher brachte.

Der Reiz der kleinen bunten Karten
Ansgar Wolter, der strahlende Sieger (Mitte), links
davon Christoph Marx, und ganz rechts Michael Rossmann

Der glückliche Sieger hieß dann wohl nicht unerwartet Ansgar Wolter, aber auch der Lokalmatador Christoph Marx konnte sich auf den vordersten Rängen plazieren.

 

Blaues Blond und stählerne Orchideen -
Ernst Vlcek im Kreuzverhör

Hatten wir schon Befürchtungen, daß sich Sonntag mittags die Zuschauerreihen aufgrund beginnender Abreise, knurrender Mägen oder auch nur mittlerweile eingetretener Erschöpfung lichten würden, war genau das Gegenteil der Fall - Ernst Vlcek rief, und alle kamen! Fast hundert Fans scharten sich um die Bühne, als der "Großmeister" sich den Fragen von Wolfgang und Roman stellte, die dieses Interview souverän führten und dem Autor auch die eine oder die andere Neuigkeit zum nächsten Zyklus entlocken konnten. Jedenfalls war allen der Spaß anzumerken, den sie dabei hatten - dem Autor, der viel redete und wenig sagte; den Interviewern, die sich den Ball solange zuschossen, bis sie Ernst auch ein paar Mal ausspielen konnten; den Zuschauern, die sich ob der Gesprächsakrobatik, die da auf der Bühne geboten wurde, vor Lachen nicht halten konnten und immer wieder spontanen Applaus spendeten.

EV mit Schummelzettel
Was steht denn da?

Zu Beginn zog Ernst einen Schummelzettel hervor, auf dem lediglich zwei Begriffe standen, die angeblich in Band 2006 vorkommen werden: "Auroch Maxo 55" und "Kymjorier". Allzuviel haben die versammelten Fans dazu aber nicht herausbekommen, außer etwa, daß die Terraner nach Auroch Maxo 55 fliegen müssen und den Kymjorier, der mit Thorègon zu tun hat, bergen und retten müssen. Außerdem gibt es in Auroch Maxo 55 das sogenannte "Blaue Blond" - ein Begriff, der sich wie ein roter - pardon, blauer - Faden durch die Veranstaltung zog. Bei den Fragen nach Rhodans Kind, der Solaren Residenz oder den Alashanern zogen die beiden Interviewer zwar alle Register ihres Könnens, konnten letztendlich dem Autor aber nicht mehr als "Keine Ahnung", "Kein Kommentar" oder "Vielleicht" entlocken. Das einzige, das Ernst Vlcek mit Sicherheit sagen konnte: "Perry Rhodan wird nach Band 2000 immer besser - Leute kauft, es lohnt sich!"

Einige Fragen und Antworten:

(Die Langfassung des Interviews wurde von Roman aufgezeichnet)

Gleich im Anschluß fand das Finale statt, zu dem alle noch anwesenden Gäste auf die Bühne gebeten wurden und unter heftigem Applaus verabschiedet wurden. Zu den Klängen von "I'm forever blowing bubbles" (allerdings nicht von Perry Rhodan, sondern von den Clark Sisters gesungen) begann sich der Saal langsam zu leeren.

 

Erst vierteln, dann dritteln -
Das Torten-Massaker im "Siebenstern-Bräu"

Nachdem die Veranstaltung Sonntag frühnachmittags offiziell beendet war, ging es nach etwa einstündigen, akkordmäßigen Aufräumungsarbeiten zum Ausklang noch auf ein gemeinsames, spätes Mittagessen in das Lokal "Siebensternbräu", wo sich ein ganzer Extraraum mit Gästen füllte. Und diesmal schafften es auch einmal die Organisatoren, bei den beiden Autoren, die noch mitgekommen waren, zu sitzen und sich ein bißchen mit ihnen zu unterhalten. Auch war die Stimmung merklich gelöster, nachdem der Con ohne gröbere Pannen über die Bühne gegangen war und keiner der Besucher sein Geld zurückverlangt hatte. Für einige war es - abgesehen vielleicht von einem Schokoriegel - die erste Mahlzeit, die sie an diesem Tag zu sich nahmen.

Thomas hatte noch die Torte mitgebracht, die wir von einem Konditor für den Con bekommen und dann dummerweise (oder war es doch Absicht?) vergessen hatten, zu versteigern oder zu verlosen. So blieb uns nichts anderes übrig, als dieses süße Kunstwerk selbst zu verspeisen. Ernst Vlcek meinte zwar: "Nein, das kann ich nicht essen, das würde mir vor Ehrfurcht im Hals stecken bleiben ...", als er die Torte mit dem Perry Rhodan Konterfei aus Zuckerguß darauf sah, aber dann ließ er sich immerhin dazu überreden, sie gemeinsam mit seiner Frau anzuschneiden. Dabei mußten die beiden ein kleines akrobatisches Kunststück absolvieren, als sie aufgefordert wurden, mitten im Schnitt zu verweilen, um geduldig einige Fotos über sich ergehen zu lassen. Aber dann zerteilte Ernst "Chainsaw Massacre" Vlcek mit geübter Hand das süße Kunstwerk, und ich weiß jetzt zwar nicht, wer den Kopf bekommen hatte, aber die Torte wurde bis auf den letzten Krümel weggeputzt.

Dann verteilte ich die letzten Con-Tagebücher an die Stammtischfreunde und mußte aus dem Auto auch einige Ausgaben der letzten Nummer von NOW! holen, die exklusiv zum Con erschienen war und noch einige Interessenten gefunden hatte.

Das zweite Mal mußte ich zum Auto pilgern, um für zwei Gäste ein Con-Sackerl zu holen, das sie offenbar nicht bekommen oder verlegt hatten, und als ich das dritte Mal nach draußen geschickt wurde, kam ich mit einem Austria Con II T-Shirt zurück. Das gute Stück wurde von den Organisatoren unterschrieben und dann als kleines Präsent an Ernst gereicht. Hubert Haensel und seine Frau waren kurz vorher schon aufgebrochen, da sie ihre Reise nach Wien gleich mit einem kurzen Aufenthalt verknüpft hatten und noch das Mozart-Musical besuchen wollten.

Tja, alles geht einmal zu Ende, und so löste sich auch zu späterer Stunde die Lokalrunde auf und trat den Heimweg an. So lange haben wir auf diesen Con hingearbeitet, und dann war er in zwei Tagen vorbei. Aber es waren zwei Tage, die wir sicher nicht so schnell vergessen werden!

 

Besucherzahlen

Nach der Durchsicht unserer Listen und dem Abzählen der verbliebenen Eintrittskarten kamen wir zu einem eindeutigen Ergebnis: Der Austria Con II hatte 200 Teilnehmer, dazu kamen noch ein paar Babys und kleine Kinder sowie einige Gäste, die erst zum Finale aufgekreuzt waren , weil sie einem falschen Ankündigungstermin in einer Tageszeitung aufgesessen waren. Und 200 Teilnehmer waren wohl mehr, als wir wirklich erwartet hatten. Gingen wir anfangs noch von 400 oder sogar 800 möglichen Besuchern aus, so hatten wir unsere Erwartungen zuletzt auf ein realistischeres Mindestmaß reduziert, und wurden dafür um so freudiger überrascht. Die Händler hätten sich zwar teilweise mehr Zustrom erwartet, die Umsätze waren jedoch im Verhältnis überdurchschnittlich, und die Fanzentrale konnte sich über das beste Ergebnis seit langem freuen. Auch Reinhard Rauscher war hochzufrieden und lud den ganzen Stammtisch zum Abschluß noch auf eine Runde ein.

Ein Blick in den Saal
The Audience is listening ...

Die einzelnen Programmpunkte waren meist sehr gut besucht. Im Bühnenbereich des Saales waren ständig 50 bis 100 Zuhörer anwesend, wobei die Spitzen hier eindeutig bei den Vorträgen von Ernst Vlcek lagen. Aber auch die drei Lokalbesuche abseits der Veranstaltung (Freitag und Samstag Abend im "Centimeter" und Sonntag Mittag im "Siebensternbräu") fanden guten Anklang - jedesmal waren 40 bis 50 Fans anwesend, die sich natürlich vorzugsweise um die Autoren scharten.

 

Feedback

Über Fragebögen kann man ja durchaus geteilter Meinung sein – die einen stürzen sich sofort darüber, um sie auszufüllen, die anderen hassen sie wie die Pest; die einen sagen, solche Fragebögen seien nicht repräsentativ, weil sie nicht von allen ausgefüllt werden, andere knüpfen gewichtige Folgeentscheidungen daran. Grundsätzlich kann man aus den Ergebnissen natürlich schon gewisse Tendenzen ablesen, auch wenn man das meiste davon ohnehin schon vorher wußte.

Die Rücklaufquote war jedenfalls sensationell! Etwa 20% der Gäste (die Organisatoren und deren Angehörige haben bei der Bewertung natürlich nicht mitgetan) haben sich die Mühe gemacht, den Feedback-Bogen auszufüllen und in die von Daniela speziell angefertigte Bewertungsurne zu werfen. Anschließend sichtete sie die Fragebögen und präsentierte uns folgendes Ergebnis:

Bei den Fragen "Wie hat Dir der Austria Con II gefallen?" und "Wie bist Du mit dem Programm zufrieden gewesen?" haben alle mit sehr gut oder gut gestimmt (hey, wer war denn der eine, der immer "Na ja" angekreuzt hat?). Mit dem Angebot der Händler waren auch fast alle zufrieden.

Das Finale
Das große Finale - Wolfgang, Ernst Vlcek, Roman,
Hubert Haensel, Andreas Findig, Reinhard Habeck,
Michael Wittmann, Franz Ehart, Karl Grün

Bei der Frage nach den besten Programmpunkten wurden eigentlich alle Beiträge mindestens einmal genannt, und - siehe da - es war sogar auch die Versteigerung dabei (Roman, warst DU das?). Spitzenreiter war jedoch der Vortrag "Verschönerungen und Verfremdungen" von Ernst Vlcek, ganz dicht gefolgt von Hubert Haensels "Kosmos-Chroniken" und den Ausführungen zu "Pucky, Khrest & Co" von Harald Havas.

Als großes Lob haben wir es verstanden, daß einige Besucher die Frage nach den Programmpunkten, die nicht so gut waren, mit Kommentaren wie "Mittagspause", "Heimgehen" oder "Der Con war viel zu kurz" beantwortet haben.

Was könnte man besser machen? Hier gab es einige sehr konstruktive Anregungen für Verbesserungsmöglichkeiten, die uns aber großteils schon selbst während der Veranstaltung aufgefallen sind. Abgesehen von der Kritik, daß kein Vurguzz ausgeschenkt wurde, konzentrierten sich die Rückmeldungen im wesentlichen auf die bessere Trennung des Vortragssaales und des Händlerbereiches wegen der Lärmentwicklung sowie auf die schlechten Lichtverhältnisse bei den Filmvorführungen (trotz vorheriger Zusage konnte man leider die Lichtkuppeln nicht abdunkeln).

Besonders gefreut hat es mich, daß mehrere Gäste durch die Frostrubin-Seiten im Internet und durch meine Werbung auf den letzten Comic- und SF-Börsen auf die Veranstaltung aufmerksam geworden sind. Und fast drei Dutzend Besucher möchten auch weiterhin über Perry Rhodan Aktivitäten in Österreich informiert werden.

Unser Resümee der Veranstaltung war somit mehr als positiv - 200 Teilnehmer beim Con waren eine Zahl, auf die wir ein klein wenig stolz sind, und auch das Echo der Besucher war sehr zufriedenstellend - jedenfalls so zufriedenstellend, daß wir uns ernsthaft überlegen, auch im Jahr 2001 wieder einen Con abzuhalten - aber das ist eine andere Geschichte!

 

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