P.R.-STAMMTISCH WIEN

 

Der Wiener PERRY RHODAN-Stammtisch wurde im Oktober 1996 gegründet und darf sich somit rühmen, der älteste bestehende Stammtisch der Fan-Szene zu sein. Regelmäßig treffen sich Fans aus ganz Österreich - immer wieder kommen sogar Besucher aus Deutschland - zu einem gemütlichen Beisammensein, um über ihr Hobby und Gott und die Welt zu plaudern, P.R.-Devotionalien auszutauschen, Veranstaltungen zu organisieren und Autoren kennenzulernen, die uns des öfteren die Ehre geben.

Man trifft sich jeden ersten Freitag im Monat im Lokal Neubauschenke in der Zieglergasse 25 im 7. Wr. Gemeindebezirk ab 19:00 Uhr. Es gibt weder Kleidungsvorschriften noch Alters-beschränkungen, auch detaillierte Kenntnisse über PERRY RHODAN sind nicht Voraussetzung ;-) Falls man mit dem Auto anreist, bitte nicht vergessen, daß bis 20:00 Uhr Kurzparkzone ist!
Achtung: Interessierte Besucher fragen sicherheitshalber bei EriC per Mail oder bei Thomas unter 01-2921657 nach, da manchmal ungünstige Termine verschoben werden!)

Die offizielle Homepage des Verlages findet ihr hier: PERRY RHODAN-Homepage
Und hier kommt man zur Homepage der PERRY RHODAN-Fanzentrale

 

P. R. - Stammtisch Mai 2003
++ Neubauschenke ++ 2.5.2003 ++ Nummer 80 ++

[Bericht Eric] - [Bericht Roman]

 

Da in letzter Zeit vermehrt Stimmen laut geworden sind, die das späte Erscheinen der Stammtischberichte kritisieren, möchte ich all denen folgendes Zitat entgegenschleudern:

Werke dauern lange, so lange, wie sie uns beschäftigen. Je länger sie dauern, umso reicher können sie werden. Was fertig ist, was niemanden mehr berührt, ist am Ende.
[Günter Behnisch (*1922), dt. Architekt u. Hochschullehrer]

Und um gleich bei der Kritik zu bleiben - es gab am heutigen Abend einige sehr laute Stimmen (und das, obwohl Roman gar nicht da war *eg*), die vehement gefordert hatten, Nicht-Anwesende nicht in die Statistiken miteinzubeziehen, sprich, unsere Schreibwerkstatt-Teilnehmer werden nicht berücksichtigt, was von diesen wiederum einige sehr hart treffen würde. Deshalb wurde von mir folgende Regelung beschlossen (1 JA-Stimme, 0 NEIN-Stimmen, 0 Enthaltungen):

Unter folgenden Voraussetzungen erfolgt eine Berücksichtigung in den Statistiken:

  1. Der "externe" P.R.-Stammtisch muß zur selben Zeit stattfinden wie der reguläre P.R.-Stammtisch
  2. Es muß zumindest 1x das Thema PERRY RHODAN angeschnitten werden
  3. Es müssen mindestens drei PERRY RHODAN-Fans anwesend sein, die bereits in der Statistik geführt werden
  4. Es ist ein Stammtischbericht zu schreiben und innerhalb einer Woche (Datum des e-mail headers) hier abzuliefern
  5. Innerhalb von drei Wochen nach der Veranstaltung ist zumindest 1 Beweisfoto beizubringen
  6. Diese Bestimmungen gelten bis auf Widerruf und können jederzeit abgeändert werden. Es besteht deshalb kein Rechtsanspruch auf die Berücksichtigung in den Statistiken.

Dazu erreichte mich folgendes offenes e-mail von Roman, das jeweils beim betreffenden Punkt abschließend und endgültig kommentiert wird (d.h. kein weiterer Rechtsweg mehr möglich).

Ad. 1) Was machen wir, wenn am externen Stammtisch mehr Anwesende sind als beim regulären P.R.-Stammtisch? Ich führe hiermit gleich einen Präzedenzfall an: Am 02.05.2003 fand im Retzhof ein P.R.-Stammtisch (er wurde ordnungsgemäß mit den Worten "Ich begrüße alle Anwesenden zum P.R.-Stammtisch" eröffnet!) statt, an dem in Summe 19 Personen (inklusive 2 (!) Autoren und 1 Ex-Autor) anwesend waren!

Spruch: „Es kann nur EINEN geben“, sagte schon der Highlander, und ich sehe hier eine direkte Rechtsanalogie zum gegenständlichen Fall. Das heißt, alles, was nicht am ersten Freitag des Monats ab 19:00 Uhr unter dem Motto PERRY RHODAN in Wien stattfindet, ist definitiv kein P.R.-Stammtisch. Diese Regelung kann nur hinsichtlich eines Punktes gebeugt werden – des Ortes, und auch nur dann, wenn drei oder mehr in seinem Namen versammelt sind.

Ad. 2) Wurde erfüllt!

Ad. 3) Es müssen mindestens drei PERRY RHODAN-Fans anwesend sein, die bereits in der Statistik geführt werden, wobei hier zu ergänzen ist, daß ein aktiver P.R.-Autor zwei P.R.-Fans ersetzt und ein Ex-P.R.-Autor einen aktiven Fan. Die Frage, wie mit einem Ex-PR-Autor, der P.R.-Fan ist, umzugehen ist und ob er einen halben Fan oder einen halben Autor ersetzt, stelle ich zur Diskussion.

Spruch: Keine Diskussionen! Die Regelungen in ihrer ursprünglichen Form werden beibehalten. Keine Klassenunterschiede, weil: „Nur der Mensch zählt“ bzw. nur die Menschen, die bereits in der Statistik geführt werden, und auch nur dann, wenn es drei oder mehr sind. Die Berücksichtigung anderer anwesenden Fans würde das Ergebnis zu sehr verwässern bzw. die Führung der Statistik zu sehr verkomplizieren. Ich verweise hier auf einen Referenzfall, nämlich den Stammtisch anläßlich des Austria Cons IV, bei dem ebenso verfahren wurde.

Ad. 4) Nun, damit hast du den regulären Stammtisch soeben für ungültig erklärt, da nach mehr als einer Woche immer noch kein Stammtischbericht ins Netz gestellt wurde.
Und da deine Regeln erst für zukünftige externe Stammtische gelten, existiert diese einwöchige Frist nicht, abgesehen davon, daß du voraussetzt, daß man täglich deine Seiten besucht, was angesichts der zeitlich höchst unregelmäßig erscheinenden regulären Stammtischberichte nicht erwartet werden kann.

Spruch: Die Regelungen gelten nur für den Nebenstammtisch, nicht für den regulären Stammtisch! Hinsichtlich der Einhaltung der einwöchigen Frist wird dem Einspruch jedoch insofern stattgegeben, daß die diesbezügliche Regelung erst ab dem nächsten Fall zur Anwendung kommt. Es wird jedoch hiermit eine Frist bis zum 25. Mai 2003 gesetzt, die erforderlichen Unterlagen einzureichen.

Ad. 5) Beweisfotos: http://members.aon.at/siment/sfswst/sfswst03_bilder.htm

Ad. 6) Ja, ja, so sind sie die rechtschaffenden Bürger ... ;-)

Spruch: Einer muß ja hier für Recht und Ordnung sorgen. Die Verfahrenskosten werden mit gesondertem Mail vorgeschrieben. Da das für Amtsanmaßung vorgesehene Strafausmaß von fünf Minuten Redeverbot beim nächsten P.R.-Stammtisch vom Gericht als zu hart angesehen wurde, kann der Verurteilte auch wahlweise eine lebenslängliche Haftstrafe mit täglicher achtstündiger Folterung (u.a. durch Musikantenstadl, Mangas, etc.) in Anspruch nehmen.

 

Nun aber wirklich zum heutigen Stammtischabend mit den Gästen Manfred, Martin, Erich, Thomas, Reinhart, Andreas, Heimo, Heinz, Kurt und Christine, Max, Wolfgang, Karl Heinz, Christoph und dem Stargast *trommelwirbel* Aruula!

Martin hat die schöne Wilde aus MADDRAX von den Umschlagseiten der Hefte abkopiert, auf 130% aufgeblasen und dann auf dem Tisch ausgebreitet. Angesichts der nahenden anderen leiblichen Genüsse musste sie jedoch bald wieder in eine große Kartonmappe weichen. Wie Aruula am Ende der Bastelstunde aussah, kann man im Anschluß an diesen Bericht erfahren.

Tja, und das waren dann eigentlich schon die beiden Höhepunkte des heutigen Abends, wobei man aber im gleichen Zug vielleicht auch noch die köstlichen Schweinsmedaillons mit Marchfelder Solospargel erwähnen sollte, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen.

Ansonst das Übliche – Werbeflyer, Comics, am Tisch tanzende nackte Go-Go-Girls, Euro-Münzen, Verraten der aktuellen P.R.-Handlung und mehr. Michael Wittmann ließ übrigens vermelden, daß er auf der nächsten Comic-Börse mit einem Tisch präsent sein würde, wo man neben seinen Comic-Beständen auch wieder Portrait-Zeichnungen erwerben könne.

Was tat sich noch an der P.R.-Front? Kurt hat sich schon bis zur Nummer 1990 an die aktuelle Handlung herangelesen, während Erich noch immer bei 1983 herumtümpelt, aber dafür bei der ATLAN-Miniserie fast up-to-date ist. Es wurde auch geklärt, wie der Elefant von Mondra Diamond heißt.

Dann ging in der Runde noch ein Herr der Ringe Buch herum, allerdings nicht gefüllt mit Seiten, wie das bei Büchern so üblich ist, sondern mit Überraschungseiern, und die wiederum waren, wie das bei Ü-Eiern so üblich ist, mit Figuren gefüllt, und zwar mit Figuren, die in Österreich nicht erhältlich waren.

Ganz druckfrisch hingegen erhältlich in Österreich ist der erste BAD EARTH-Roman, den einige der Gäste mithatten. Hier darf man insbesondere auf die ersten Romane von Michael Marcus Thurner gespannt sein, die in Kürze erscheinen werden, und es darf damit gerechnet werden, daß sich BAD EARTH nach MADDRAX eine feste Nische am PERRY RHODAN-Stammtisch erobern wird.

Zum Abschluß noch Aruula in voller Lebensgröße:

Wenn Du noch nicht 18 Jahre alt bist, bitte hier klicken: Aruula light

Wenn Du älter als 18 Jahre bist, bitte hier klicken: Aruula 18+

 


 

Retzhof Reloaded 2003 - Das Gemetzel geht weiter

Die Bandenmitglieder schlugen sie zusammen und traten auf sie ein,
obwohl sie schon am Boden lagen.

Alltag im Häftlingsblock C?
Nein!

Die Rede ist vom verbalen Massaker am zweiten Tag des SF-Schriftstellerseminars, als die Vortragenden (Andreas Findig, Uwe Anton und Leo Lukas) auf die Geschichten der Teilnehmer stürzten und sie zerpflückten. Auch wenn der achtsame Zuhörer das eine oder andere Lob erhascht haben mag, so fiel die Gesamtkritik vernichtend aus.

Gehässige Zeitgenossen werden nun anmerken, dass somit die richtigen Leute das Seminar besucht haben, nämlich jene, die wenig Ahnung vom Schreiben haben. Letztendlich brachten die Vortragenden Licht ins Dunkel – anwendbar in Theorie und Praxis.

Bereits Donnerstag abend klärte Andreas Findig die im Vorfeld des Kurses aufgetauchten Fragen nach dem Begriff Mythos. Und damit lernten die Teilnehmer ihre erste Lektion. Wem ein Wort unklar ist, der schlage nach im Duden oder im Internet. Hier ein paar Beispiele, was man zum Beispiel auf der hervorragenden Homepage „Wortschatz Deutsch“ der Universität Leipzig nach Eingabe von „Mythos“ findet:

Synonyme: Aberglaube, Götterdichtung, Göttersage, Naturreligion, Volksglaube.
wird referenziert von Göttersage, Heldensage.

Der interessierte Leser möge sich die halbseitige Liste der linken und rechten Nachbarn samt Kollokationen selbst ansehen. Hier der Link: http://wortschatz.informatik.uni-leipzig.de

Lektion Zwei entführte die Teilnehmer ins Reich der Psychologie.
Warum faszinieren uns weltweit identische Geschichten? Warum findet sich Odysseus’ Abenteuerfahrt in neuem Gewand, mit anderen Helden, anderen Bösen und in anderer Umgebung jedes Jahr in einigen hundert Büchern wieder? Warum gelingt es Hollywood, uns seit Jahrzehnten mit Variationen ein und der selben Handlung ins Kino zu locken?

Glaubt man der Psychologie, gibt es sogenannte Archetypen und sobald wir diese in einer Story erkennen, schlägt unser Herz höher.
Wir fiebern mit, wenn der Held sein gewohntes Umfeld verläßt, in ein für ihn fremdes Land zieht, dort mit seiner dunkelsten Seite konfrontiert wird und danach den Bösewicht besiegt, um als neuer Mensch in seine gewohnte Umgebung zurückzukehren.
An diesem Schema orientieren sich alle erfolgreichen Bücher und Filme. Leo Lukas präsentierte das detaillierte Grundmodell, herausgearbeitet von Christopher Vogler in seinem Buch „Die Odyssee des Drehbuchschreibers“, anhand zahlreicher Beispiele.

Lektion Nummer Drei war kurz und bündig: Es gibt nur einen Helden!

Uwe Anton erklärte uns, welche Formalkriterien für eingereichte Geschichten einzuhalten sind: 1800 Zeichen pro Seite, ergeben 30 Zeilen à 60 Anschläge in gut lesbarer Schriftgröße. Neben dem Exposé empfiehlt es sich die ersten dreißig Seiten der Geschichte mitzuschicken.
Und wer gleich den kompletten 689 Seiten starken Roman abliefert, versehe ihn zuvor mit Seitennummern. Es soll nämlich schon vorgekommen sein, dass ein Verlagsmitarbeiter stolpert und den literaturpreisverdächtigen, nicht durchnumerierten Roman auf dem Boden verteilt hat ...

Lektion Nummer Vier: Zeige und erzähle nicht.

Was damit gemeint war, demonstrierten uns die Vortragenden am Freitag anhand der eingereichten Geschichten.
In der Fehlerliste aller Teilnehmer fanden sich nicht konsequent durchdachte Geschichten, langweilige, weil konfliktlose Szenen, falsch gewählte Story-Einstiege, unpräzise Sprache, Rückblenden, Plusquamperfekte, Bestiarien (kreischte, fauchte, grunzte etc), Perspektivenwechsel usw. usw. usw.
Hier ein paar Kostproben, wie man es nicht macht:

„Sie wollte ihm ins Gesicht fahren, ihn schlagen, ihm weh tun.“
Originalton Uwe Anton: Interessant, sie will ihm ins Gesicht fahren. Frage: Womit? Mit dem Fahrrad, dem Auto ...?
Der Autor nickte.

„In Gedanken erinnerte sie sich an heute morgen.“
Originalton Uwe Anton: Sie erinnert sich in Gedanken. Frage: Wie denn sonst, als in Gedanken?
Auch diesmal nickte der Autor.

„Es war zuviel. Einfach zu viel!“
Originalton Uwe Anton: Vierte Seite, erster Satz. Entscheidest du dich bitte, wie du zuviel schreiben willst!
Diesmal lachte der Autor, schließlich waren zehn Testleser über die Stelle gefallen.

Für Lektion Nummer Fünf trat Leo Lukas Freitag abend vor die Gruppe. Er fesselte die angehenden Profischriftsteller mit seinem Thema „Plot-Planung“. So einfach die Reihenfolge „Idee/Thema, Höhepunkt, Schluss, Anfang und dazwischen ein paar Szenen“ klingt, so schwierig ist sie umzusetzen. Was nützt einem die beste Idee, wenn sich daraus kein Höhepunkt ergibt? Was nützen die besten Szenen, wenn das Ende nicht zur Idee paßt? Was nützt der gefinkelste Anfang, wenn er nicht mit dem Höhepunkt in Verbindung steht?
Diese Probleme muss ein Schriftsteller lösen, bevor er überhaupt eine Zeile seines neuen, grandiosen Romans in den PC tippt.

Lektion Nummer Sechs streute Andreas Findig quasi nebenbei ein: In der Kurzgeschichte geht es um den Mord, im Roman um den Mörder.

Lektion Nummer Sieben, vorgetragen Freitag Nacht, beschäftigte die Gruppe den kompletten Samstag. Dialog muss indirekt sein, Konflikt enthalten und die Handlung vorantreiben. Oder um es kriegerisch zu sagen: Dialog ist ein Kampf der Worte.

Während die Vortragenden Samstag vormittag in Graz aus ihren Werken vorlasen, sie signierten und mit Lesern diskutierten, benutzten die Teilnehmer ihr Gehirnschmalz, um zwei Aufgaben zu lösen: Die eigene, am Vortag vernichtete Geschichte, musste mit einem Dialog versehen und eine Gruppenaufgabe mittels Dialog bewältigt werden. (LINK)

Lektion Nummer Acht bezog sich am Sonntag auf die Perspektive. Es gibt die Erzählperspektive (Ich-Form, Er/Sie-Form und den allwissenden Erzähler) und eine Person, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Das kann irgendeine Nebenfigur genauso sein, wie der Hauptheld.
Zur Übung mußten die Teilnehmer unter Zeitdruck ein und dieselbe Szene aus zwei gegensätzlichen Perspektiven schreiben; einmal aus Sicht des Helden und dann aus der des Antihelden. (LINK)

Nachdem diese Szenen vorgetragen wurden, endete das Seminar mit der Nachbesprechung. Das Urteil der Teilnehmer reichte von „Super!“, „Ich muss das alles erst verarbeiten!“, „Das Seminar ist für mich ein Ansporn!“ bis zu „Jetzt beginne ich richtig mit dem Schreiben“. Eines jedoch sagten alle:
„Ich komme nächstes Jahr wieder!“


 

Stammtisch April 2003

Stammtisch Juni 2003

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