P.R.-STAMMTISCH WIEN

 

Der Wiener PERRY RHODAN-Stammtisch wurde im Oktober 1996 gegründet und darf sich somit rühmen, der älteste bestehende Stammtisch der Fan-Szene zu sein. Regelmäßig treffen sich Fans aus ganz Österreich - immer wieder kommen sogar Besucher aus Deutschland - zu einem gemütlichen Beisammensein, um über ihr Hobby und Gott und die Welt zu plaudern, P.R.-Devotionalien auszutauschen, Veranstaltungen zu organisieren und Autoren kennenzulernen, die uns des öfteren die Ehre geben.

Man trifft sich jeden ersten Freitag im Monat (falls Feiertag, eine Woche später) im »Hofbräu zum Rathaus« (ehemaliges Gasthaus Adam) in der Florianigasse 2 im 8. Wiener Gemeindebezirk ab 19:00 Uhr. Es gibt weder Kleidungsvorschriften noch Altersbeschränkungen, auch detaillierte Kenntnisse über PERRY RHODAN sind nicht Voraussetzung ;-) Falls man mit dem Auto anreist, bitte nicht vergessen, daß bis 22:00 Uhr Kurzparkzone ist!
Achtung: Etwaige Anfragen bitte per Mail schicken!
Die offizielle Homepage des Verlages findet ihr hier: PERRY RHODAN-Homepage
Und hier kommt man zur Homepage der PERRY RHODAN-Fanzentrale

 

P. R. - Stammtisch Juni 2015
++ Hofbräu ++ 5.6.2015 ++ Nummer 225 ++

[Bericht Roman]

Der monatliche PERRY RHODAN-Stammtisch ist für viele Besucher seit Jahren (bei manchen sogar seit Jahrzehnten) ein Fixpunkt ihres Lebens. Der erste Freitag im Monat ist blockiert – komme was wolle. An diesem Tag gibt es keine Freundestreffen, keine Geburtstagsfeiern, keine Jubiläen, für manche nicht einmal einen Urlaub außerhalb Wiens.

Im Juni 2015 kamen einige ins Schwanken. Wie wichtig ist der PR-Stammtisch wirklich? Gibt es nicht auch noch ein Leben außerhalb des PR-Stammtisches? Hat man nicht schon genügend Zeit am Stammtisch und mit den anderen PR-Lesern verbracht? Darf man sich am ersten Freitag im Monat Juni nicht auch mal was anderes gönnen? Sollte man nicht lieber mit seiner Freundin plus deren bester Freundin aus Graz samt Mann und vier Kindern abends durch Wien flanieren, statt am PR-Stammtisch zum 35.689ten Mal nicht über PR zu reden, weil man ohnehin vier Bände, vier Zyklen oder bei PR-NEO seit Band 5 im Rückstand ist?

Ganz klar verneinten diese Fragen Heimo, Thomas, Franz, K.H., Irene, Gerhard K., Walter T. und Roman.  Wie brave Soldaten rückten sie zum Stammtisch aus und redeten über PERRY RHODAN. Doch wirklich! Ich schwöre.

Viele hatten den falschen Jubiläumsband 2800 genutzt,  hatten den Rückstand zwischen 2700 und 2799 Rückstand sein lassen und waren »frisch« eingestiegen. Ob man sie nun als Neuleser oder wieder eingestiegene Altleser bezeichnen kann, war bis zum Ende des Stammtisches unklar.

Es herrschte Uneinigkeit über den Beginn bzw. die Weiterführung des Zyklus. Die Reaktionen reichten von »Nicht schon wieder eine Zeitreise mit einer Bedrohung für Terra« bis zu »Na, das ist doch mal originell, dass aus der Vergangenheit eine Bedrohung direkt in die Zukunft schlüpft« und »Vielleicht löst Rhodan diesen Weltenbrand ja in der Vergangenheit aus und wäre dann zu Recht verurteilt worden, weil zum Zeitpunkt der Verurteilung der Weltenbrand ja in der Zukunft lag, obwohl er in der Vergangenheit passiert ist.« (Frage: Wer kann noch folgen?)

Die Tiuphoren fanden ebenfalls geteilte Emotionen. Ja, es ist schon wieder ein kriegerisches Volk. Ja, es ist in sich nicht ganz schlüssig, weil so ein Volk sich doch selbst zerfleischen müsste. Ja, diese Einstellung des »und wir kämpfen, weil wir kämpfen müssen und geilen uns an den nicht verwehenden Seelen unserer besiegter Feinde auf« ist schon irgendwie seltsam und unglaubwürdig, aber hey – es ist keine Dokumentation, sondern ein literarische Serie, die unterhalten und manchmal auch aufregen soll. Außerdem kann man es nie allen Recht machen. Was die einen mögen, geht den anderen auf den Nerv.

Ein weiteres Thema war natürlich der Austria Con zum 20. Geburtstag des PR-Stammtisches Wien, der vom 30.09. bis 2.10.2016 stattfindet. (Infos unter: http://www.frostrubin.com/cons/ac16) Ein paar Ideen wurden gewälzt, verworfen, andere modifiziert und der Ablauf besprochen.

Das Orga-Team bemüht sich, dem Motto »Das gab es noch nie auf einem Con« gerecht zu werden. Vielleicht gibt es Programmpunkte, die vom üblichen »Da steht oder sitzt einer oder mehrere Leute vor einer Gruppe von Menschen und spricht« abweichen. Die Vorausscheidung über einzelne Ideen ging durchaus knapp aus. Derzeit sind noch im Rennen: Bungyjumping aller PR-Autoren vom Donauturm, ein Raftingboot-Rennen zwischen PR-Autoren und PR-Redaktion, ein Duell auf der Ottakringer Sternwarte zwischen PR-Autoren und PR-Fans »Wer erkennt mehr Sterne samt ihren Namen, wenn er drei Sekunden durchs Fernrohr blickt« und »Welcher PR-Autor ist mein Herzblatt?« (Das heitere Auswahlspiel zwischen PR-Autoren und ihren Frauen/Lebensgefährtinnen)

Im Vorfeld des Cons wird es auch drei Gewinnspiele geben. Zwei davon seriös (das wird vor allem die schreibenden und malenden Fans freuen). Das dritte Gewinnspiel könnte mit interessanten und lustigen Beiträgen aufwarten.

Die Diskussion, ob ein Conbuch gemacht wird, ging unentschieden aus. Der Aufwand ist sehr hoch und ein Conbuch ist zeitintensiv.

Kurz vor dem Aufbruch (nur mehr drei Fans saßen am Tisch) gesellten sich sechs neue Stammtischler zu uns – die beste Freundin (Susi) meiner Freundin (Iwi) samt Mann (Sado) und vier Kindern (Ela, Yasemin, Aylin und Deniz). Die vier Kinder wollten unbedingt »Roman« schauen gehen, so der Tenor. Ich vermute eher, dass Susi sehen wollte, ob ich typisch für einen PR-Fan bin und wie die anderen denn so aussehen.
(Leider gibt es für Kinder kein Einsteiger-Set. Das geniale Lausbiberbuch und die Gucky-Plüschfiguren sind ausverkauft, der PR-Comic war für Erwachsene … bleibt also nichts, um Kinder ins wunderbare Reich von PERRY RHODAN einzuführen.  Vielleicht fällt jemand etwas für den Austria Con ein, damit wir auch Gimmicks für Kinder haben. Email bitte an die HP.)
[Anmerk. D. Red.: Zum Austria Con 2010 gab es ein Kinder-Conbuch!]

Das bringt uns auch zu den Einstiegsfragen: Darf man am ersten Freitag im Monat a) wo anders abends als am Stammtisch sein und b) darf man dann auch über etwas anderes als PR sprechen oder muss der Begriff zumindest einmal fallen?

Einige von uns verneinten und bejahten diese Frage. Ja, man darf am ersten Freitag im Monat auch wo anders sein – nämlich in München – und b) der Begriff PR muss zumindest einmal fallen.

Claudia, Erich, Wolfgang, Emanuel, Martin Erasmus, Jo und Gerhard Förster weilten am ersten Freitag im Juni in München beim Münchner Comic-Festival. Abends jedoch setzten sie sich in einem Lokal zusammen und sprachen neben Comics auch über PR, behaupteten sie zumindest, um in den Stammtischstatistiken aufzuscheinen. Bevor wir daran zweifeln, erzählt uns Erich, warum er nach zehn Jahren doch wieder in Deutschland ein Comic-Festival besucht und ob es ihm gefallen hat.

 

Bericht externer Stammtisch in München

Der Wiener PERRY RHODAN-Stammtisch ist überall zu Hause – und zwar dann, wenn sich zwei oder mehr Fans, von denen zumindest zwei nicht verwandt sein dürfen, an einem ersten Freitag des Monats zusammenfinden und auch darüber berichten. Diese Möglichkeit, einen externen Stammtisch abzuhalten, haben Wolfgang, Emanuel, Claudia und Erich genutzt und saßen in München in einem  typisch Bierlokal bei Schweinebraten mit Kruste und Weißwürsten zusammen, um das monatliche Ritual abzuhalten. Wobei – das alles kann man nicht nur hier in München haben, sondern auch in Wien im ehemaligen »Adams Gasthaus«, das sich nach dem Umbau »Hofbräu zum Rathaus« nennt und ebenfalls typisch bayrische Speisen und Getränke anbietet.

Rhodan Stammtisch Wien

Nicht am Tisch, aber in Gedanken bei uns waren Martin Erasmus, der fleißig Werbung für die nächste Wiener Comicbörse machte, Jo und Gerhard Förster, der wieder gesundet ist und fleißig an der nächsten Ausgabe der SPRECHBLASE arbeitet. Somit also sieben Fans, die sich bei diesem externen Treffen der Rhodan-Stammtischler zusammengefunden hatten.

Und es wurde auch tatsächlich über PERRY RHODAN geplaudert – zwar nur kurz, schließlich war das beherrschende Thema »Comics« – aber zum Glück wurde nichts gespoilert, da alle mit dem Lesen der Romane hoffnungslos hintennach sind. Man muss sich ja auch um die anderen Hobbys kümmern. Deshalb jetzt kurz noch ein Bericht zum Comicfestival München 2015.

Nach Erlangen 2002 war ich auf keinem deutschen Comicfestival mehr – unfreundliche Verlagsmitarbeiter, arrogante Zeichner, aggressive Besucher. Jetzt, mehr als 10 Jahre später, auf dem Comicfestival in München traf genau das Gegenteil zu – entspannte Verlagsleute, nette Zeichner und umgängliche Fans, so wie es eigentlich sein sollte. Das schöne Wetter trug zwar sicher nicht dazu bei, einen neuen Besucherrekord aufzustellen, dafür war es für die Besucher angenehm, rundherum in den Gastwirtschaften unter Bäumen im Freien zu sitzen und die erstandenen Schätze trocken ins Hotel zu bringen. Ein kleiner Wehrmutstropfen war die nicht klimatisierte Veranstaltungshalle, aber man kann nicht alles haben. Teilweise wurden die Signierstunden kurzerhand in den Innenhof verlegt, wo die Zeichner nicht mehr im Schweiße ihres Angesichtes arbeiten mussten. Und Arbeit war es tatsächlich für gefragte Zeichner wie Don Rosa, den legitimen Nachfolger des großen Carl Barks. Er zauberte tolle Portraits von Dagobert, Daisy oder Donald auf Blätter oder inZeichenbücher, und das stundenlang. Etwas leichter machten es sich die amerikanischen Superhelden-Zeichner, bei denen man sein Glück strapazieren musste, um eine Widmungszeichnung zu bekommen. Am Pult lagen zwei Würfel, und jeder, der einen Pasch würfelte, also die gleiche Punktezahl, bekam eine – in beschränkter Anzahl vorhandene – Nummer für eine Zeichnung. Es waren also mehrere Päsche (das Wort gibt es laut Duden wirklich!) notwendig, um von jedem der US-Künstler eine Zeichnung abzustauben. Bei geringem Andrang wurden die Nummern aber auch direkt verteilt, das heißt, es gab schon faire Chancen, die eine oder andere Zeichnung zu bekommen. Vor allem musste man zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, also bei Don Rosa gleich um 10 Uhr anstellen, und immer wissen, wo gerade gewürfelt wird. Etwas entspannter war es im Obergeschoß der großen Kongresshalle, wo die kleineren Verlage und nicht so bekannten Zeichner saßen, was aber nicht hieß, dass man hier nicht auch interessante Comics fand und tolle Zeichnungen ergattern konnte.

Rhodan Stammtisch Wien

Auf der Bühne wurden auf einer Wäscheleine immer Täfelchen mit den Namen der Zeichner aufgehängt, die sich gerade an den langen Signiertisch setzten. Wenn man da gerade richtig zur Stelle war, konnte man den Beginn der Schlange bilden, die sich meist innerhalb kürzester Zeit einstellte. Aber man konnte auch entspannt auf Sitzpolstern herumlungern, die Ausstellungen bestaunen oder Comics und Originalzeichnungen einkaufen. An sich gab es auch eine eigene Comicbörse, die war jedoch eine halbe Stunde weit weg irgendwo im Niemandsland von München, und so dürften sich auch nicht allzu viele hin verirrt haben – oder eben verirrt haben. Grundsätzlich waren Comic-Locations über die ganze Stadt verteilt. War man aber auf der Jagd nach Zeichnungen, blieb nebenbei nicht allzu viel Zeit, um diese alle zu besuchen. Oder man stand am Samstag vor der Galerie, die Don Rosas Werke ausstellte, und musste feststellen, dass diese schon frühzeitig geschlossen hatte. Immerhin gab es dann mit dem Zeichner ein interessantes Künstlergespräch im Amerikahaus, wo man sich anschließend noch Alben und Drucke signieren lassen konnte.

Das angekündigte Cosplay fand nicht wirklich statt – nur vereinzelt sah man Kostümierte, die in der doch sehr comiclastigen Szenerie eher wie Fremdkörper wirkten. Zwar saßen an zwei oder drei Tischen Hobby-Mangakas, die Zeichnungen und Fanartikel anboten, aber ansonst waren die japanischen Comics so gut wie nicht vertreten. Nur Martina Peters zeichnete und signierte ihre Werke und war offenbar die einzige offizielle Vertreterin der fernöstlichen Comicgattung.

Ebenfalls sehr sympathisch war die Amerikanerin Vicki Scott – die übrigens fleißiger war als ihre Landsleute, da hier nicht gewürfelt, sondern nur angestanden wurde –, die als Erste das Werk von Charles M. Schulz weiterführen und neue »The Peanuts« Geschichten zeichnen darf.

Eine weitere interessante Begegnung gab es mit dem bekannten englischen Zeichner Bryan Talbot, der schon zahlreiche Awards gewonnen hat und unter anderem »Batman« zeichnet. Als er abends in einem der Brauhäuser mit seiner Frau an einem Nebentisch von uns saß, fragte er kurzerhand, ob er uns »joinen« darf und so führten wir ein interessantes Gespräch in »broken English«.

Insgesamt hat dieses Comicfestival einen sehr guten Eindruck hinterlassen, auch wenn man am Ende viele Kilo schwerer mit Comicalben und viele Kilo leichter an Geld dastand. Aber für Comicfans, von denen es ja zahlreiche am Rhodan-Stammtisch gibt, uneingeschränkt zu empfehlen – vielleicht ist ja der externe Stammtisch das nächste Mal größer als der reguläre!

 

Mai 2015 Stammtisch-Index Juli 2015

 

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