GARCHING 2013
DER BERICHT

garching 2013

 

IN KÜRZE: --> Fotoalbum Out-Takes


Zwei interessante Neuerscheinungen, die am Garching-Con erstmals präsentiert wurden:

  Rüsselmops der Außerirdische Habeck

 

Sternenfeuer Light Edition Höbarth  
  Endlich hat Rüsselmops sein erstes, eigenes Buch bekommen! Bereits seit 1979 zeichnet Reinhard Habeck den lustigen Außerirdischen.   Ein Kartenspiel, mit dem man Welten erobern kann, kreiert von Werner Höbart (Light Edition) und Allan J. Stark.  

Vom 17. bis 19. Mai 2013 fand im Bürgerhaus in Garching bei München innerhalb der 16. Garchinger Weltraumtage der Garching-Con 9 statt. Das Motto dieses Jahres war das Erscheinen des 2700sten Rhodan-Heftromans. Für jeden PERRY RHODAN-Fan natürlich das Highlight des Jahres.

Aliens, 6 und der Große Waza

Eigentlich bin ich in den letzten Jahren zu faul, müde und lustlos geworden, ausführliche Erlebnisberichte zu diversen Conventions zu schreiben. Außerdem versuche ich verstärkt, eigene Projekte zu verfolgen, die sonst immer zu kurz kommen. Doch ab und zu überkommt es einen doch, ein paar Zeilen zu Papier zu bringen, von denen man denkt, dass sie Andere interessieren könnten. Alle Faktensammler und Informationsbegeisterte muss ich jedoch enttäuschen, ich habe mir an dem PERRY RHODAN-Wochenende in Garching vom 17. bis zum 19. Mai 2013 keine einzige Notiz gemacht, obwohl hier sehr, sehr Vieles zur Serie zu erfahren war. Man konnte hören, von welchem Autor die Romane bis etwa 2720 geschrieben werden und wo sie gerade stehen sowie einiges zur zukünftigen Handlung. Vielleicht lag es auch daran, dass kein offizieller Verlagsvertreter anwesend war (mit Ausnahme von Klaus »Bolli« Bollhöfener zum Schlussakt am Sonntag), aber wirkliche Geheimnisse wurden natürlich nicht verraten – aber seien wir uns ehrlich, die wollen wir eh gar nicht wissen!

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Links Stefan Friedrich im Interview mit Uwe Anton, rechts Christian Montillon

Es war ein tolles, nettes, gemütliches Wochenende. Auch das Wetter spielte halbwegs mit, was das Plaudern auf dem Vorplatz des Bürgerhauses oder das Transportieren von Romanen und sonstigen Fanartikeln ins Auto oder ins Hotel sehr erleichterte. Wer es gerne bequem hatte, quartierte sich im Neuwirth, Hoyacker Hof oder König Ludwig ein, wer ein paar Minuten Bewegung machten wollte, übernachtete in Marias Inn. Apropos Bewegung – Frank Borsch ging am Sonntagmorgen wieder – wie beim Weltcon in Mannheim – joggen und lud alle Fans dazu ein, mitzumachen. Nun, wie zu hören war, gab es eine einzige Mitstreiterin, was nicht gerade für die Sportlichkeit der RHODAN-Fans spricht, und selbst dieser konnte man Stunden später die Strapazen noch am roten Gesicht ansehen. »Bier in mir« statt »Fit mach mit«, lautete allgemein die Devise!

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Oliver Fröhlich und Christian Montillon

Wer jetzt glaubt, dass sich auf dem Event nur alte, bierbäuchige Typen herumtreiben, hat natürlich Recht, es war aber eine große Überraschung, dass es auch viele neue und junge Fans zur Convention verschlagen hatte, wie der so-veräne Moderator Stefan Friedrich bei einer Publikumsbefragung feststellte. Überhaupt wurden die Fans diesmal sehr oft befragt – wer hat den 2700er schon gelesen, wer hat lieber E-Books, wer liest STELLARIS und so weiter. Doch auch die Autoren wurden befragt, und zwar mehrmals. Zum einen natürlich in der beliebt-berüchtigten »Elefantenrunde«, bei der sie einige der oben erwähnten Interna ausplauderten und zum anderen am Samstag – fast als Mitternachtseinlage – in einer Quizrunde, die der Sendung »Was gibt es Neues« (ich kenne die TV-Show jetzt nur mit dem österreichischen Namen) nachempfunden war. Mit dabei Leo Lukas, der allerdings einen gewissen Vorteil hatte, weil er auch bei der offiziellen TV-Quizrunde schon mehrmals dabei gewesen war. Neben ihm saßen noch Uschi Zietsch, Marc Herren und Hermann Ritter auf der Bühne, befragt wurden sie von Rüdiger Schäfer, der wirklich ausgefallene Fragen aus dem Perryversum stellte, die Stefan Friedrich aufgestöbert hatte. Dazwischen wurde immer mit Bier auf den Großen Waza angestoßen – weiß der Cheborparner, wie sie darauf gekommen waren.

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Vor dieser Quizveranstaltung fand der große Kostümwettbewerb statt. Natürlich nicht so groß wie bei Anime-Events wie etwa der »Animagic«, aber für RHODAN-Verhältnisse war es schon recht ordentlich. Nette Kostüme, kurze Präsentationen und am Ende die Prämierung der besten Verkleidung, hervorragend moderiert von der nicht nur mit schriftstellerischen, sondern auch schauspielerischen Talenten ausgestatteten Enervira Bombasta aka Uschi Zietsch aka Susan Schwartz. Außer Konkurrenz nahm Reinhard Habeck im »Rüsselmops«-Kostüm teil und brachte mit dem skurrilen Auftritt das Publikum immer wieder zum Lachen. Der Wiener Zeichner, Maler und Autor war auch sonst sehr präsent in Garching. Er bekam nicht nur den vorletzten ausgebrannten Zellaktivator verliehen (den letzten bekam Eckhard Schwettmann), sondern präsentierte auch sein druckfrisches »Rüsselmops«-Buch, dessen Veröffentlichung ein langgehegter Wunsch von ihm war. Das Büchlein wurde direkt zum Con angeliefert, wo es der Zeichner erstmals in natura zu Gesicht bekam, aber er und auch alle seine Fans waren offenbar sehr zufrieden damit, da fast alle verkauft wurden. Bei der Versteigerung »Kosmischer Basar Garching« gab es neben einer Live-Zeichnung auch Entwurfsskizzen zu seinem Rüsselmops-Kostüm zu erstehen. Ein weiteres Highlight dabei war eine Originalzeichnung von Michael Wittmann, über die er in seinem Vortrag »Der illustrierte Mann – Über die Unmöglichkeit, PERRY RHODAN zu illustrieren« referiert hatte. Ansonst war die Versteigerung eher schwach bestückt, was man jedoch nicht den Organisatoren vorwerfen kann.

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Links Eckhard Schwettmann und Reinhard Habeck mit Rüsselmops bei der
Verleihung der ZA; rechts Gerry Haynaly und Marc Herren
beim NEO-Panel

Mittlerweile ist diese Unmöglichkeit, Perry zu zeichnen, bittere Wirklichkeit für Michael Wittmann geworden. Ab Band 2700 sind seine Zeichnungen nicht mehr erwünscht, und eigentlich sollte man im Internet nicht eine Abstimmseite für »Holt Gucky aus dem Koma« sondern »Holt Michi Wittmann in die Serie zurück« starten. Die Gucky-Seite wurde übrigens von zwei Fans (Namen der Red. bekannt) in einer Nacht-und-Nebel-Aktion während des Cons aus dem Boden gestampft.

Das Nette an Garching sind immer wieder die Gespräche mit alten Bekannten, wie etwa den Händlern Klaus Jürgen Lachler und Faktotum Reinhard Rauscher, Alt-Fan Helmuth Freisinger, dem umtriebigen Künstler Andreas Adamus oder dem galaktischen Postmeister Dida Wengenmayr. Dida hatte auch diesmal wieder einen Sonderstempel organisiert, der das von Reinhard Habeck gezeichnete Conmotiv – Clark Darlton und KHS prosten im Himmel auf Band 2700 an – zeigte. Andreas – übrigens wieder mit neuem Pseudonym – präsentierte gemeinsam mit Werner Höbart ein neues Kartenspiel, zu dem bekannte Künstler des Perryversums Bilder beigesteuert hatten. Das Ganze ist ein von Werner erfundenes SF-Strategiespiel, das zu einem wohlfeilen Preis erhältlich war.

Leider ist es traurige Tatsache, dass viele PR-Schaffende viel zu früh in ES aufgehen. Die Anzahl der beim Con vertretenen Kinder und Witwen ist bald größer als die der noch lebenden Autoren. So wurden etwa Inge Voltz-Mahn, Regina Vlcek und die beiden Kinder von Walter Ernsting gesichtet. Bonnie Bruck, die Witwe des legendären RHODAN-Titelbildzeichners, bekam außerprogrammmäßig den »Ritter der Neunten Kunst«-Preis des Hansrudi Wäscher-Fanclubs verliehen, als posthume Ehrung für die Werke ihres Mannes.

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Für Hanns Kneifel, der vor über einem Jahr gestorben ist – Wahnsinn, ist das schon wieder so lange her? – gab es einen sehr berührenden Programmpunkt mit Erinnerungen und Anekdoten. Hanns mit Doppel-N wurde nur 75 Jahre alt, ebenso wie der ein halbes Jahr vor ihm verstorbene H.G. Francis.

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Aber zurück zu den Lebenden! Normalerweise besuche ich hauptsächlich die RHODAN-spezifischen Vorträge und schwänze die Astronomie-Themen. Diesmal nicht, und das war gut so, denn Prof. Dr. Ulrich Walter war Astronaut der zweiten Deutschen Spacelab-Mission D-2 auf der 55. Space-Shuttle-Mission mit der Columbia und wusste Einiges zu erzählen. Und es handelte sich um reale Science und nicht Fiction, als er von der geplanten Marsexpedition und der möglichen und wahrscheinlichen Besiedelung unserer Galaxis in ferner Zukunft erzählte. Ebenso interessant war die Formel, mit der man das Ende aller Dinge (warum fällt mir da plötzlich Eschbach ein, der als Verfasser des Jubiläumsbandes eigentlich schon beim Con hätte erscheinen können …) berechnen kann, sei es jetzt eine simple Fernbedienung für einen Projektor oder das Universum. Und – man hätte es sich denken können, als der Professor einen Fan auf die Bühne bat – natürlich funktioniert das auch beim Menschen, und so rechnete Walter dem Unglückseeligen, unter hämischem Gelächter des Publikums, mit einem gespielt süffisanten Lächeln dessen Lebenserwartung vor. Aber nur mit 95%-iger Wahrscheinlichkeit, wohlgemerkt. Danach gab es vor dem Saal noch Autogramme, die sich viele der Fans auch holten.

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Allerdings waren alle Ehrengäste gefordert, wenn es um das Signieren von Romanen und Conbüchern ging, sei es, dass sie relativ einsam an einem Signiertischchen saßen und die Zeit totschlagen mussten oder sich in der langen Sitzreihe im großen Saal der geballten Fan-Schar stellen mussten. Andere wiederum konnte man nur zwischendurch erwischen, was jedoch insbesondere dann schwierig war, wenn es sich um (noch) keine bekannten Gesichter handelte, wie etwa bei dem neuen NEO-Autor Oliver Fröhlich (der übrigens auch einer der geheimnisvollen Testleser der RHODAN-Serie ist, in diesem Fall von Christian Montillon) oder dem ATLAN-X Schreiber Dennis Mathiak.

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Arndt Drechsler, Swen Papenbrock, Uwe Anton

Unverkennbar war der neue PR-Titelbildzeichner Arndt Drechsler, der bereits zuvor einmal eine Gast-Staffel gezeichnet und auch sonst für mehrere andere Publikationen des Perryversums tolle Titelbilder beigesteuert hatte. Aber auch PR-Promis, die nicht auf der Gästeliste standen, waren anwesend, wie etwa Michael Nagula.

Welche Schlaglichter gibt es sonst noch vom Con zu berichten? Wie üblich fand ein PERRY RHODAN-Sammelkartenturnier statt, gespielt wurde nach wie vor bis zur Phase V. Eine neue Phase wird schon seit vielen Jahren angekündigt, scheint jedoch zurzeit das Schicksal des PR-Films zu teilen. Allerdings war von Lothar Rämer zu erfahren, dass die Testphase Ende 2013 abgeschlossen sein soll und anschließend nach Motiven für die Karten gesucht wird. Wer weiß, vielleicht erleben wir ja beim 10. Garching-Con endlich eine Fortsetzung des PRSKS.

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Marc Herren, Verena Themsen, Leo Lukas

Ebenfalls erwähnenswert die einmaligen Videos von Raimund Peter, in denen bekannte SF-Filme verulkt bzw. perrysiert wurden und in denen Rüsselmops das Laufen lernte. Ob alles auf der geplanten Con-DVD enthalten sein wird, darf leider bezweifelt werden, da grundsätzlich das Copyright-Thema eine heikle Sache ist. Aber vielleicht noch mehr Anreiz, zum Garching-Con zu kommen, da man dort exklusive Dinge erleben kann, die es in der Art nicht mehr geben wird. Ein anderer Videobeitrag, der gezeigt wurde, ist hingegen bereits jetzt frei im Netz zu bekommen – das Abschiedslied des Astronauten Chris Hadfield auf der Internationalen Raumstation, »believed to be the first music video filmed in space«.  Hadfield gibt David Bowies »Space Oddity« zum Besten und erzeugt dabei Gänsehautfeeling.  Wer sich erinnert – auch beim Weltcon in 2011 in Mannheim gab es das Bowie-Lied zu hören, allerdings live. Leo Lukas Tochter Teresa, die als Ferronin auf PR 2602 abgebildet war, sang »Space Oddity« auf der großen Bühne.

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Oliver Fröhlich, Roman, Götz Roderer

Wenn wir schon bei den Sternen sind – Robert Vogel plauderte auf der Bühne über die Fanszene und zeigte mehrere Videos, unter anderem einen Film von der FEDCON, wo er seiner jetzigen Frau einen Heiratsantrag vor dem »Stargate« machte – irgendwie romantisch, irgendwie kitschig, aber trotzdem nett. Auch andere Ehrengäste hatten ihre Frauen bzw. Männer dabei, und einige wie Christian Montillon oder Leo Lukas kamen sogar mit der kompletten Kinderschar. Ein Con für die ganze Familie also!

Bei der Auswahl der Programmpunkte war man als Gast teilweise überfordert, da immer gleichzeitig zum Hauptprogramm zwei Nebenschienen mit Künstlergesprächen im kleinen Kreis angeboten wurden. Diese waren dann öfters nur sehr (zu) schwach besucht.

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Zwei Wiener in Garching: Roman und Martin (mit Stefan Friedrich)

Garching ist und bleibt DIE Anlaufstelle für alle PERRY RHODAN-Fans und PR-Schaffende. Der Münchner Rhodan-Stammtisch hat die Veranstaltung in gewohnter Manier toll organisiert und den Fans einiges geboten. Bleibt nur zu hoffen, dass das auch der Verlag wieder entsprechend zur Kenntnis nimmt.

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Was hat es nun mit dem Titel dieses Berichtes auf sich? Nun, das Geheimnis des Großen Waza wurde ja bereits im Text oben gelüftet, der Rest bezieht sich auf einen Artikel, der in der BILD erschienen war: »Mehr Aliens, weniger 6!« (ich schreibe das Wort 6 mit X übrigens absichtlich nicht aus, so dass dieser Beitrag nicht in einer Kindersicherung oder einem P-Blocker hängenbleibt oder Google-Suchende maßlos enttäuscht werden, wenn sie dann nur diesen Bericht finden) soll auf einer RHODAN-Pressekonferenz gesagt worden sein. Das hatte zwar seine Richtigkeit, war aber völlig aus dem Zusammenhang gerissen worden.


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