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Es könnte vielleicht nächstes Jahr, falls bis dahin nichts dazwischenkommt, eventuell mit einer Wahrscheinlichkeit größer Null unter Umständen möglicherweise und gegebenenfalls ein Austria-Con II stattfinden - aber es ist noch nicht sicher! Um jetzt aber nicht allzu große Hoffnungen aufkommen zu lassen, muß ich erwähnen, daß kurz vor Ende des Stammtischabends festgestellt wurde, daß eigentlich alles ein Blödsinn sei, der nur mit viel Arbeit verbunden ist, worauf Roman den Zettel mit allen "braingestormten" Ideen, die er im Laufe des Abends gesammelt hatte, zerknüllt in die Ecke warf. Aber fangen wir zunächst einmal ganz von vorne an ...
Wie jeden ersten Freitag im Monat beginne ich mich um ca. halbsieben Uhr anzuziehen, packe einige Sachen zum Mitnehmen ein und begebe mich aus dem Haus. Ich öffne die Autotüre, steige ein und fahre zum Lokal "Flut und Ebbe", wo bereits einige Stammtischgäste im Hinterzimmer anwesend sind ...
SCHNITT!!!
Ja, genau das muß Milan gemeint haben, als er letztens erzählte, was er bei einem Stammtischbericht nicht lesen möchte. Okay, sehe ich ein, und da er heute noch dazu anwesend ist, ebenso wie Jörg (back from the U.S.A.), Wolfgang (soon in Köln), Michael, Michael-Marcus, Thomas (the rare guest), Adi, Daniela, Roswitha, Manfred, Roman, Heimo, Erich und Karl-Heinz mit Frau Renate, muß ich mir wohl etwas anderes einfallen lassen.
Obwohl - ich habe mich aber tatsächlich um halbsieben Uhr fertig gemacht und bin dann mit dem Auto zum Lokal gefahren. Und als ich in das Lokal kam, waren auch wirklich schon einige da und diskutierten eifrig über einen zweiten Perry Rhodan Con in Wien.
Vielleicht sollte ich nicht erwähnen, daß ich mich angezogen habe - das ist ja klar und bedarf keiner ausdrücklichen Erwähnung. Ebenso überflüssig ist die Uhrzeit, und daß ich mit dem Auto gefahren bin, auch, denn irgendwie muß ich ja hingekommen sein, sonst könnte ich jetzt nicht darüber schreiben. Und ob das mit dem Auto war oder mit der Straßenbahn, wird wohl die wenigsten Leser interessieren. Ebenso erübrigt sich darüber zu schreiben, daß ich in das Lokal gegangen bin - wohin denn sonst? Ob Hinterzimmer oder Vorderzimmer oder Kellergewölbe ist genau genommen auch völlig egal. Und da das ganze ein geselliges Treffen ist, erscheint es auch müßig zu erwähnen, daß schon einige der Runde anwesend waren. Genaugenommen sind auch die Namen entbehrlich, da sie der/die treue Leser/in ohnehin schon kennt bzw. mit bloßen Namen ohne zugehörige Gesichter ohnehin nichts anfangen kann. Worüber in der Runde gesprochen wird, dürfte auch völlig klar sein - in erster Linie über Perry Rhodan, in zweiter Linie über Comics (wobei die Comic-Runde heute mit dem Abgang von Wolfgang, der frühzeitig aufbrach, um seinen Zug nach Köln zu bekommen, so gut wie aufgelöst war).
Jetzt stellt sich nur die Frage, was mir noch zu schreiben bleibt? [Eigentlich wollte ich jetzt nur mehr ein leeres halbes Blatt folgen lassen, aber das erschien mir dann doch etwas zu einfallslos]
Zunächst galt es wieder einmal, an den beiden Wachhunden vorbeizukommen, die sich heute partout vor den Eingang zu unserem Extrazimmer gelegt hatten. Als jedoch die ersten Gespräche über Perry Rhodan aufkamen, legten sie die Ohren an, zogen den Schwanz ein und trollten sich nach draußen.
Das Hauptthema des heutigen Abends war die mögliche Abhaltung eines Perry Rhodan Cons nächstes Jahr in Wien. Aber wie bereits eingangs erwähnt - es ist noch völlig offen, ob es wirklich dazu kommt, da es noch mehrere unklare Punkte gibt, angefangen von der Unterbringung der Leute bis hin zur Person, die die Organisation und die Bürde einer solchen Veranstaltung auf ihre Schultern lädt (Ein gern gesagter Satz war heute: "He, warum schaut ihr mich so an?"). Obwohl - es gibt andererseits natürlich auch schon ganz konkrete Vorstellungen, Überlegungen und Möglichkeiten. Allzuviel darf an dieser Stelle aber leider nicht verraten werden, denn falls wir uns doch entschließen sollten, darf nicht jetzt gleich alles ausgeplaudert werden - das machen die Autoren ja auch nicht. Der Veranstaltungsort wäre jedenfalls schon vorhanden - in einem äußerst repräsentativen Gebäude inmitten von Wien, wobei Heimo hier schon einige Weichen gestellt hat. Auch den genauen Zeitpunkt will ich hier noch nicht nennen, aber der Termin wäre in etwa Mitte Herbst nächsten Jahres - Countdown läuft, X minus 1 Jahr.
Bei den geplanten Gästen versuchte man sich gegenseitig zu überbieten - abgesehen von der gesamten Autorenriege inklusive KNF und KB und den Zeichnern, gilt es natürlich auch, bekannte internationale, aber ebenso österreichische Fans einzuladen, zu denen etwa ein berühmter Sänger und ein Minister gehören. Aber auch Kabarettisten, Astronomen, Astronauten oder bekannte Leute aus der Szene standen auf der Wunschliste.
Roman, der sich eifrige Notizen machte, faßte dann kurz zusammen, wie die Programmpunkte aussehen könnten, was von einigen mit Kommentaren wie "Fad" oder "08/15, nichts besonderes" kommentiert wurde, was aber wohl daran lag, daß alle unrealistischen Vorschläge wie "Fußball im 5. Jahrtausend" oder "Atlans Liebesleben im Wandel der Zeit" gestrichen wurden. Es wurden aber durchaus noch einige brauchbare Ideen ausgebreitet und auf dem Zettel festgehalten.
Immerhin waren wir so ins Gespräch vertieft, daß wir einem Angebot der Wirtin, ihr beim Anzapfen eines Bierfasses zu helfen, nicht gleich nachkamen und dafür fortan boykottiert wurden - wir mußten Bestellungen draußen bei der Schank abgeben und durften sie dann auch selbst holen. Michael Marcus, der schließlich als erster aufstand, wurde daraufhin mit Wünschen bombardiert, und ich muß ehrlich sagen, es hat besser geklappt als sonst.
Am Tisch kursierten Fotos von Gleinstätten und eine Kopie des Perry Rhodan Berichtes in der Spiegel Spezial Ausgabe. Michael Marcus hat mittlerweile auch den Bogen raus, wie er Fan-Materialien in die Mitte des Tisches wirft, seit er einmal vier Gabeln und drei Messer in seinem Handrücken hatte und der Hemdsärmel bis zum Schulteransatz zerfetzt war. Als er einen großen Sack mit Micky Maus Heften auspackte, übte man jedoch eher Zurückhaltung. Auch Michael und Karl Heinz, die beide einen Karton mit SF-Romanen mithatten, mußten den Großteil wieder mit nach Hause nehmen. Nur Roswitha erstand eine große Bananenkiste mit Perry Rhodans, und Erich schleppte drei gebundene Bände mit Rex Corda Romanen zu seinem Platz.
Plötzlich wird es kalt.
"Heh, kann mal jemand das Fenster zumachen?" - "Das Fenster ist zu!"
Das Geräusch eines wallenden Umhanges ist vom Gang her zu hören.
"HALLO LEUTE!"
"Oh ... äh.. hallo ..."
"DARF ICH MICH SETZEN?"
"Äh ..sicher. Äh ..gibt es einen bestimmten Grund für dein Kommen?"
"NICHT DAS ICH WÜSSTE. ABER WENN IHR WOLLT, KANN ICH GERNE NOCH EINMAL NACHSEHEN."
"Nein, nein, nicht nötig! Willst du was trinken?"
"JA, GERNE. ICH NEHME EINEN ROTWEIN". Er zwinkert uns zu. "DAS IST GUT FÜR DEN KREISLAUF!"
Wir sehen uns betreten an.
"Du mußt entschuldigen, aber wir haben heute leider die Wirtin etwas verärgert, weil wir ihr nicht geholfen haben, ein 50-Liter-Faß auf die Schank zu hieven. Jetzt kommt sie nicht mehr, und wir müssen uns die Bestellungen selbst holen."
"KEIN PROBLEM. ICH BIN GUT BEI FUSS! "
Er steht auf, winkt noch einmal und geht dann nach draußen. Einige greifen sich ans Herz oder kontrollieren ihren Puls, als plötzlich draußen im Schankraum Unruhe aufkommt und sich zu einem infernalischen Lärm steigert. Schreie, Hundegebell und -geheule, dazwischen Flüche, Scheppern und Poltern. Dann ruft jemand "Pfui", und schließlich ist es wieder ruhig. Wir schauen angestrengt um die Ecke nach vorne in die Gaststube, sehen aber nur die Wirtin, wie sie aus einem Kasten Besen und Schaufel holt, und dann traben die beiden großen Hunde wieder in unser Hinterzimmer, jeder einen großen, blitzend weißen, saftigen Knochen im Maul, und legen sich gemütlich in eine Ecke, schmatzend, nagend und zufrieden.
Kurze Zeit später kam Daniela. "Grüß' euch. Ist der Sessel da frei?"
"Ich .. ich glaube schon", sagte jemand aus der Runde.
"Und wenn schon jemand von euch eine Sense mit sich herumschleppt, dann sollte er sie besser zur Garderobe geben, ich hätte mich jetzt fast draufgesetzt!"
Zunächst starrten alle Daniela an. Um den Hals hatte sie einen grün-weißen Rapid-Schal, da sie gerade von einem Match kam (Rapid hat übrigens 1:0 gewonnen), und auf dem Kopf hatte sie eine schwarz-gelb gestreifte, lange Zipfelmütze von Borussia Dortmund, um die Mannschaft, deren Spiel gerade lief, zumindest moralisch zu unterstützen. Zum Glück hatte Michael seinen Fotoapparat vergessen, um das von der Fan-Zentrale gewünschte Foto der Stammtischrunde zu schießen.
Die PRSKSSS (Perry-Rhodan-Sammel-Karten-Spiel-Spieler und Sammler hatten zwar keine Karten mit, aber es wurde fleißig über die verschiedenen Phasen und Editionen diskutiert, und es ging eine Preisliste von "Beyond the Limit" am Tisch herum. Warum kostet ein Freyt mehr als ein Deringhouse? Wo bekommt man noch Karten der 2nd Edition? Und auf welcher der beiden Karten ist das Bild von Sergeant Harnahan und Harno abgebildet? Im Zusammenhang mit Harno ist dann das Gerücht aufgekommen, daß Zeichner von Kugelraumschiffen bloß einen Zirkel brauchen.
Als nächstes waren wieder die Verräter an der Reihe. Daniela und Roman wechselten sich ab, das Neueste über die Handlung von Perry Rhodan und Babylon V zu erzählen. Und zu allem Überfluß wurde dann noch die Beschreibung von Shabazza aus dem neuesten Roman vorgelesen. Aber es hat ohnehin niemand geglaubt, daß das wirklich Shabazza sein soll.
Der Band 1942 weist übrigens einen interessanten Druckfehler auf - der Titel auf der Umschlagseite lautet "Shabazzas Welt" und die Überschrift im Blattinneren heißt "Shabazzas Planet". Da sind wohl einmal beide Titelvorschläge berücksichtigt worden. Michael stellte eine interessante Theorie zur weiteren Handlung auf - nach Band 2000 werden die Oldtimer wieder eine Rolle spielen.
Ab und zu gingen ein paar verstohlene Blicke zur Uhr. Stimmt sie oder stimmt sie nicht? Und siehe da, sie geht wieder, und zwar schneller, als uns lieb ist. Heute waren wir etwa nur mehr die Hälfte, als um 23.00 Uhr der Aufbruch erfolgte. Man sammelte noch die verschiedenen Überreste am Tisch zusammen und verstreute sich dann in die Nacht. Komisch - ich möchte bloß wissen, was da zwischen den geparkten Autos ein Pferd mit weißen Flanken und einem Futtersack vor dem Maul zu suchen hat ...
P.S.: All jenen, die sich über die BLOCKBUCHSTABEN im obigen Text gewundert und etwas verständnislos den Kopf geschüttelt haben, kann ich nur wärmstens Terry Pratchett mit seinen Scheibenweltromanen empfehlen - im Roman "Gevatter Tod" spielt der unheimliche Besucher sogar die Hauptrolle!