P.R. STAMMTISCH
IN WIEN

 

P.R.-Stammtisch November 1997

 

Und wieder einmal Perry Rhodan Abend - der wievielte eigentlich? Wir haben zwar darüber gerätselt und sind auf ca. eineinhalb Jahre Bestandsdauer gekommen, aber verläßliche Auskunft kann uns wohl nur das Gästebuch von Adi geben, der jedoch heute leider nicht hier ist.

Trotz des drückenden Föhnwetters (Anfang November um 20.00 Uhr über 20 Grad!!!) war die Stimmung heute enorm. Ich kann mich nicht erinnern, daß das Thema Perry Rhodan und Science Fiction allgemein hier je so beackert wurde wie heute. Streckenweise wurden mindestens vier Gespräche kreuz und quer über den Tisch geführt, und das bei zehn anwesenden Fans.

Etwas aufgelockert wurde die Runde auch von Daniela und Gerrid, zwei neuen Gästen am Stammtisch. Beide haben die Aufnahmeprüfung bravourös bestanden - 1.) Am Wachhund vorne im Lokal vorbeizukommen und 2.) Mindestens 1.500 Hefte oder über 10 Jahre Perry Rhodan Leser. Gerrid ließ sich auch davon nicht abschrecken, als er auf seine Frage, ob das hier der Perry Rhodan Stammtisch sein, als Antwort bekam: "Nein, das hier ist Star Trek." - ja, ein geschmackloser Scherz. Aber nichts gegen Raumschiff Enterprise, da Daniela mindestens ebenso großer Trekkie- wie Rhodan-Fan ist - ab jetzt heißt es vorsichtiger sein beim Veralbern des Star Trek Stammtisches ...

Begonnen hatte der Abend ja eher ruhig. Als ich nach Stau am Gürtel und längerer Parkplatzsuche endlich das Lokal betrat, waren gerade Roswitha, Daniela, Hans sowie Arnold und Antje da. Wolfgang ließ sich entschuldigen, weil er bei der Kölner Comic Börse weilte. Hans (Hans möge mir verzeihen , falls er nicht der Hans ist, ebenso der richtige Hans, weil ich ihn mit dem falschen Hans verwechselt habe, aber ich habe ein sehr schlechtes Hans... äh, Namensgedächtnis, vielleicht setzt sich ja doch noch einmal die Idee mit den Namensschildern auf der Brust durch) erzählte etwas von seinem Beruf als Fahrscheinkontrollor (vulgo "Schwarzkappler") bei den Wiener Verkehrsbetrieben, und man merkte, wie sich plötzlich alle Ohren spitzten (nein, das war jetzt keine Spitze auf Star Trek) und ganz interessierte Fragen gestellt wurden, wie zum Beispiel: "Von wann bis wann wird kontrolliert?", "Auf welchen Linien wird viel kontrolliert?" und "Wie oft wird man erwischt beim Schwarzfahren?".

Als nächstes folgte eine kleine Romantauschbörse. Listen wurden gezückt, Nummern verglichen, Adressen von Romane-Shops ausgetauscht und Hefte angekreuzt.

Dann folgte ein Diskussionsthema, das im Verlauf des Abends noch ein paar Mal angeschnitten wurde: die Dscherro! Hier gehen die Tendenzen von Verweigerung bis zur Verfassung von empörten Leserbriefen wegen der wüsten Handlung und der Unfähigkeit der Terraner.

Anschließend wurde eine kurze Gedenkminute eingelegt - ich glaube, es war wegen Fellmer Lloyd und Ras Tschubai. Michael, der inzwischen als zehnter und letzter Gast die Runde komplettierte, war jedenfalls froh, als diese Minute vorbei war, weil er dann wieder in aller Ruhe seinen Salat essen konnte, ohne daß ihm alle anderen dabei zusahen und das Knacken der Blätter zu hören war.

Dann begann der anspruchsvolle Teil des Abends. Diskutiert wurde über Schwarze Löcher, Einsteins Theorien, Schrödingers Katze, die Vorzüge sexueller Fortpflanzung, Quantenmechanik und Viren.

Nacheinander wurden auch alle derzeit laufenden SF-Fernsehserien besprochen und gewertet - Star Trek, Deep Space, Voyager, Babylon, Sliders, Mondbasis Alpha Eins, Millenium, Raumschiff Orion, UFO, Clark und Louis, X-Files und wie sie sonst noch alle heißen. Einhellig gut weggekommen ist Babylon, daß in den späteren Folgen eine äußerst dichte und spannende Handlung aufweist, etwas geringer war die Begeisterung bei Voyager.

Nach einem eher kurzen Gespräch über Computer und Anwendungen (bei fast keinem funktioniert die CD-ROM, die dem Silberband Nummer 60 beigelegt war), geht es nochmals um die Perry Rhodan und Atlan Romane - wo bekommt man sie, wie verstaut man sie alle in der Wohnung und welchen Wert haben sie? Die Preise in den einzelnen Geschäften sind ja sehr unterschiedlich. Teilweise stimmen sicher auch die Werte des neuen Romanpreiskataloges nicht ganz mit den tatsächlichen Preisen überein. Ganz normale Hefte bekommt man etwa von ATS 3,-/DM 4,50 bis ATS 15,-/DM 2,-. Seltenere Hefte sind wahrscheinlich zu niedrig angesetzt. Unbezahlbar ist sicher die Sammlung jenes Fans, der sich alle Romane ab der Nummer 1 signieren ließ, aber der nächste Con kommt bestimmt, und man kann ja zumindest für die anwesenden Autoren ein paar Hundert ihrer Romane mitnehmen, die freuen sich bestimmt!

So zwischendurch erfährt man auch immer wieder etwas über die aktuelle Handlung, zwar nur in kleinen Dosen, aber doch ... ja, ja, einige von uns (oder sollte ich vielleicht besser sagen, einer) können es einfach nicht lassen (nein, jetzt keine Namen - weiß eh schon jeder, wer gemeint ist ;-))

Auch das Sammelkartenspiel kommt naturgemäß zur Sprache. Daniela überlegt, sich eine komplette Serie zu kaufen, also: Angebote willkommen! Mittlerweile soll es ja schon Leute geben, die die Karten nur aus Spekulationsgründen kaufen, um sie dann teuer weiterzuverkaufen.

Wer fährt heuer zum Garching-Con? Einige wenige haben schon Karten bestellt, mehrer überlegen noch, sich dieses Ereignis nicht entgehen zu lassen. Auch gab es einen Neubeitritt zur PRFZ, ein weiteres Mitglied wurde bereits geworben.

Wer hat schon seinen Tausender gerubbelt? Heute geisterte durch die Medien, daß man bei den neuen Geldscheinen (Für alle nicht-österreichischen Leser: Ab sofort gibt es bei uns neue 1.000 und 500 Schilling Noten, die alten sind noch zirka ein halbes Jahr gültig, danach kann man sie noch 20 Jahre lang auf der Nationalbank umtauschen) nach "nicht widmungsgemäßer Verwendung" die Zahlen wegrubbel kann, sprich: Wenn man einen Geldschein total zerknüllt, dann ein Geldstück nimmt und über die Wertangabe kratzt, so geht sie runter. Wir haben das natürlich gleich ausprobiert und siehe da: Es hat funktioniert! (Die Wirtin hat dann beim Zahlen eh nichts davon gemerkt).

Wem bis jetzt ein bestimmtes Thema abgegangen ist (nein, nicht DAS), der wird auch ganz am Ende des Abends nicht enttäuscht werden: Zack, bumm, Peng, knuff - It's Comic time! Speziell waren heute die Superhelden angesprochen. Batman war zwar der "Dunkle Ritter", aber Superman konnte da als "Schwarzer Taucher" durchaus konkurrieren (kleine Wortspielerei, nur für Comic-Freaks).

Um 10 Minuten vor Mitternacht löst sich die Runde, die noch zum Großteil anwesend ist, auf. Einige werden sich wahrscheinlich auf der 1. Film und SF Börse sehen, ansonst gibt es heuer noch einen Termin, an dem man sein Hobby auch öffentlich und nicht nur daheim im stillen Kämmerchen ausleben kann.

 

NACHTRAG bzw. FORTSETZUNG: Außerordentlicher "Stammtisch" am 16. November 1997

Nachdem sich am heutigen Tag sechs Freunde des P.R.-Stammtisches getroffen haben, erschien es der Vollständigkeit halber notwendig, obigen Bericht zu ergänzen. Zunächst einmal hatte ich ein virtuelles Treffen mit Roman und Michael im Internet per E-Mail. Am späten Vormittag besuchte ich samt Familie die Film und SF Börse. Dort trafen wir gleich als erstes auf Hans (ja, mittlerweile weiß ich es, es war wirklich HANS!) [Nachtrag: Wieder geirrt! Der aktuelle letztgültige Stand der Namensraterei: FRANZ!), und als wir da gerade so stehen, kommt Roswitha bei der Türe herein - alles rein zufällig! Gemeinsam durchforsten wir das Angebot, und bald sieht man jeden mit einem Säckchen an der Hand - ich habe ein Paket Atlan-Romane erstanden, Roswitha das R. Hodan Parodie-Heft, Hans (=Franz) einige Terra Extra Romane und Michael, der mittlerweile auch noch dazugestoßen war, trug ebenfalls einen Sack mit Romanen bei sich. Michael nahm mir außerdem einen meiner drei Plüsch-Guckys ab, die ich versehentlich mehrfach erhalten hatte. Den zweiten wollte ich zuerst auch hergeben, habe ihn dann aber doch behalten, damit ich mich nicht mit meinem Kind darum streiten muß. Während ich mein Exemplar Nummer 47 sorgsam im Kasten verstaute, wanderte Nummer 48 sofort zu den anderen Figurengefährten und wurde gleich gefüttert, bevor er auf der Schulter sitzend spazieren getragen wurde. Mein Kind meinte dazu nur schlicht: "Jetzt hat die Barbie einen Mann!" (Welch Sakrileg und ES-Lästerung!)

Nachdem wir einen Großteil der Zeit des Börsen-Besuches mit Plaudern und Small-Talk hinter uns gebracht hatten, trugen wir alle zufrieden unser Päckchen nach Hause, nicht ohne zu sinnieren: Wohin kann man sich bloß den lebensgroßen Plüsch-Gucky stellen, vorausgesetzt, man macht zuvor noch einen Lottotreffer ...?

 

Stammtisch Dezember 1997

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