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[Bericht Roman]
"Du bist alleine!", flüsterte mir jemand zu.
Nach einer blitzschnellen Drehung um die eigene Achse zweifelte ich an meinen Trommelfellen, denn es war niemand in meiner Nähe.
"Du bist alleine!"
Wieder dieses Flüstern.
Nachdenklich überzeugte ich mich erneut davon, daß sich kein anderes Lebewesen in Reichweite meiner Ohren und Augen befand.
"Narr! Begreifst Du denn nicht, daß ER fort ist!"
Ja, jetzt erinnerte ich mich wieder - ER hat uns ver- und zurückgelassen.
ER, die graue Eminenz im Hintergrund, von der nur einige wenige Auserwählte und Berufene den wahren Namen kannten. Trotzdem oder gerade deswegen leben seine Ideale und sein Mythos für immer im Bewußtsein der Menschen weiter. Und ER wird deshalb noch in Jahrtausenden von den Menschen verehrt werden.
Sie werden ihn verehren, weil ER die geheimnisvollen Beschwörungsformeln den Nachfahren zugänglich gemacht hat - und zwar durch simples Eintippen in den Computer.
Manches wird den Menschen in Jahrhunderten bereits unklar sein, aber sie werden Schamanen haben, die die Wörter zu deuten wissen.
Und vielleicht werden sie auch durch genaues Studieren seiner Texte den Grund seines Fortgehens erfahren: seinen Gefährten der ersten Stunde.
In seinen Schriften hat ER sich später oft genug über den Gefährten beschwert, dessen Bosheit und Hinterhältigkeit ER erst erkannt hatte, als es für ihn bereits zu spät war. ER sprach davon, daß sein Gefährte letztlich seine Texte beeinflußt hatte - natürlich negativ. Dieser Abgesandte der Mächte der Finsternis hat IHN eingelullt - ER wurde von ihm abhängig. Doch zuerst bemerkte ER dies nicht. Schließlich war der Gefährte zuerst eine willkommene Hilfskraft - am Ende jedoch erkannte ER seine Abhängigkeit vom Gefährten und es blieb IHM nichts anderes übrig als die Flucht anzutreten.
Und deshalb bin ich jetzt alleine, wie mir mein Gehirn auf so unnachahmliche Art mitgeteilt hat.
Ich - ich bin ein anderer Gefährte von IHM. ER hat dies seinem ersten Gefährten aber instinktiv verheimlicht und als ER dann von uns gegangen war fühlte sich der erste Gefährte zu sicher. So wie alle die einen Sieg gegen einen wahrhaft Großen errungen haben hielt sich der Gefährte jetzt für unbesiegbar.
Ich nutzte diese Chance und konnte den ersten Gefährten so weit schwächen, daß er sich mir unterwerfen mußte - doch das alles habe ich nur IHM zu verdanken. Denn ohne seine Kraft, die ER mir durch seine Schriften vermittelte hätte ich seinen Gefährten nicht schlagen können.
Da ich IHM so zu ewigen Dank verpflichtet bin, werde ich den Weg von IHM weitergehen: unbeirrt und mißtrauisch.
Mißtrauisch gegen alle neuen Gefährten, die mir ihre Dienste und Hilfe anbieten. Denn ich bin sicher, die Mächte der Finsternis schlafen nicht und irgendwann werden sie einen neuen Abgesandten schicken, der mich genau wie IHN in die Flucht oder in den Wahnsinn treiben soll.
Soviel zum Thema Einleitung ist das Wichtigste bei einem Schriftstück - sie soll den Leser fesseln. Aber manchmal gerät sie ein bißchen zu lang, wie ihr alle selbst gelesen habt.
Um die obigen Zeilen in einem Satz zusammenzufassen:
ERICH IST VON UNS GEGANGEN!
[Anmerkung ERIC.: Oh Mann, Roman, das ist mir ja richtig peinlich!]
Für wie lange wissen nur die Götter oder die Wesen, die über ihnen wohnen - also die Vögel. Denn schließlich wohnen die Götter auf Bergen und über ihnen Kreisen die Geier - äh ich meine die Vögel, welcher Art auch immer.
So viel zum Thema Logik.
Bevor ich jetzt noch fünfunddreißig Seiten Schwachsinn verzapfte (Wer hat hier gedanklich zugestimmt?!) kommen wir zu meiner eigentlichen Aufgabe für heute: Die schriftliche Wiedergabe des Wr. Perry Rhodan Stammtisches für den Monat Juli, so wie bereits am Ende des Juni-Stammtischberichts von IHM angekündigt.
Ich erhielt die Nachricht vom Hauptquartier, daß sich diese Verschwörungsgruppe wieder zu einem ihrer monatlichen Geheimtreffen aufgerafft hat. Da sich die CD innerhalb von 39 Millisekunden selbst zerstört hat, konnte ich den Einsatzplan leider nicht mehr lesen. Also hieß es improvisieren.
Da ich mich als einer der ersten unter die Verschwörer gemischt hatte, dürfte es mir auch diesmal nicht schwerfallen, mich als einen von ihnen auszugeben. Pünktlich um 18:55 Uhr durfte ich feststellen, daß diesmal die Türe zum monatlichen Treffpunkt nicht versperrt war. Erleichtert nahm ich deshalb zur Kenntnis, daß mir die Nennung des nicht vorhandenen Losungswortes erspart blieb. Vor dem Eintritt zog ich mich allerdings in den Streitwagen zurück. Von dort holte ich mir die Utensilien, die man für einen Beobachtungs- und Lauschposten innerhalb eines Gebäudes benötigt:
Das waren die Standardgeräte - jetzt folgen noch die geheimen Neuentwicklungen unserer Wissenschaftler:
Mit diesen Geräten im Hosensack (ja, genau all diese Utensilien sind mikroverdichtet und deshalb sehr leicht zu verstecken) betrat ich nun doch das Lokal.
Sekundenbruchteile später hörte ich ein monsterartiges Geheule und ich sah zwei Schatten (einen weißen und einen schwarzbraun gefleckten) auf mich zustürzen. Dank meiner Ausbildung reagierte ich instinktiv und deshalb blitzschnell. Meine rechte Hand ging in Richtung des weißen Schattens, und der schwarzbraun gefleckte Schatten bekam meine linke Hand zu spüren. Durch minutenlanges Streicheln der zwei Monster konnte ich sie schließlich so weit besänftigen, daß sie ihre wahre Form annahmen - zwei Hunde kamen zum Vorschein.
Damit hatte ich sie überlistet, und zwar genau so wie im Handbuch für Geheimagenten vorgesehen.
Da die beiden nur Vasallen eines Abgesandten waren, hatte ich damit auch den Abgesandten in meinen Händen - bildlich gesprochen. Geistesgegenwärtig nützte ich dies aus und zwang ihn meine Bestellung augenblicklich entgegenzunehmen.
Mit beiden Hunden als Geleitschutz drang ich schließlich in das versteckt gelegenen Hinterzimmer ein und fand zu meiner Erleichterung keinen der Verschwörer vor. Augenblicklich verbarg ich meine hochtechnologische Ausrüstung in den verschiedenen Winkeln des Raumes. Nach nur drei Millisekunden hatte ich dieses Thema abgehackt. Nun konnte ich mich entspannen - und wie entspannt man sich am besten? Richtig - durch Sport!
Ich begann also gegen mich selber Dart zu spielen - wer gewonnen hat, wird nicht verraten.
Gleichzeitig versuchte ich dem Radiosprecher zuzuhören, der über den Ausgang des Fußball-Weltmeisterschaftspieles Italien-Frankreich berichtete.
In der Mitte des ersten Dart-Spiels wurde mir doch tatsächlich mein bestelltes Cola gebracht - diese Zeit war neuer Rekord. Dadurch wurde ich abgelenkt und so gelangte eine Pfeilspitze in das Fleisch meines linken Zeigefingers und mir wurde schwarz vor Augen.
Aufgewacht bin ich dann zu Hause um 0:15 Uhr des nächsten Tages. Dank des Einsatzes der oben beschriebenen hochtechnologischen Neuentwicklungen (Motto: mehr Technik für Perry Rhodan) gelang es mir dennoch, die folgenden Wort- und Satzfetzen des Verschwörungstreffens aufzuzeichnen.
Meine Syntronik, die mittels Kontracomputer den wahren Inhalt nach der Dechiffrierung ermittelte, kam zu folgendem Ablauf der Veranstaltung und Inhalt der Verschwörungsgespräche:
Der Schwächeanfall war nach einigen Sekunden wieder vorbei und ich widmete mich wieder dem Dartspiel.
Um ca. 19:15 Uhr konnte ich mit Eintreffen von Roswitha endlich gegen jemanden spielen, der besser als ich war - zumindest im ersten Spiel.
Zehn Minuten später ertönte zum dritten Mal das Geheul der Höllenhunde - sie begleiteten Daniela in das abgelegene Hinterzimmer.
Jetzt wurde die Dartscheibe von drei Leuten beworfen - wobei ich wieder einmal feststellen durfte, daß es ein im ganzen Universum gültiges Gesetz gibt, daß Anfänger bevorzugt. Konkret bleibt mir folgende Satzabfolge im Gedächtnis hängen:
Daniela: "Also ich habe das noch nie gespielt."
Roswith: "Der obere Kreis bringt doppelte Punkte, der mittlere bringt dreifache Punkte und der kleine Innere bringt 50. Und der um den Inneren bringt 25."
Roman: "Das Spiel ist ganz einfach - wirf auf die Scheibe und versuche so viele Punkte wie möglich zu machen."
Nun, das tat sie dann auch.
Einmal 25, einen dreifachen 16-er und eine einfache 19.
Karl Heinz, der circa um 19:30 Uhr eintraf konnte absolut nicht zum Mitspielen überredet werden. Wir ließen die Scheibe links liegen - oder besser gesagt hängen - und setzten uns alle an den Tisch.
Verärgert nahm K.H. zur Kenntnis, daß ich bei Transgalaxis die drei PR-Classics und die neuen Hörspiele-CD bestellt, bekommen und jetzt auf dem Tisch liegen hatte. Er wollte nämlich Porto sparen und gleich mitbestellen. Die Postkarten-Sammlung der PR-Tb Covers vom Burgschmiet-Verlag wurde ignoriert.
Als Rache zückte K.H. ein Dutzend Comic-Hefte und verstreute sie auf dem Tisch. Jetzt begann die Hektik - nein, nicht wegen der Comic-Hefte, sondern weil drei Flaschen Cola auf dem Tisch standen. Da wir die Plätze am Tisch eingenommen hatten, saßen wir nun anders als die Flaschen am Tisch standen.
Daniela schnappte sich die volle Flasche und zog sie zu ihrem Platz.
Ich urgierte nun diese volle Flasche als meine eigene - hauptsächlich weil ich schon ein Viertel meiner eigenen geleert hatte. Heftiger Widerspruch brandete auf.
Nachdem wir die Flaschenverteilung klären konnten, erfuhren wir von Daniela die wichtigsten Fernsehtips des Monats (Videorekorderbesitzer: Achtung! Aufnehmen! - Alle Angaben ohne Gewähr).
Kampfstern Galactica - die Serie - Samstag in RTL 2
Der Mann aus Atlantis - die Serie - Sonntag Kabel 1 (Untertitel: Bobby Ewings
early work)
Der Einspruch erfolgt prompt: Karl-Heinz urgierte Deep Space 9 und Babylon 5, welches zur gleichen Zeit oder zumindest an denselben Tagen laufen sollte.
Daniela winkte kühl lächelnd ab und erklärte dem erstaunten K.H., daß sie Deep Space 9 bereits auf Videokassette in englischer Sprache zu Hause hat. Und zwar die jetzigen Folgen 6.6. Ich vergewisserte mich schnell, ob dies vielleicht eine neue Windows Version sei: 4 für Abstürze pro Sekunde (der neueste Chip macht's möglich) und 6 für Schreikrämpfe des Users pro Minute. Ich wurde belehrt, daß dies die Folgen von DS 9 sind. Soll sein.
Anschließend besprachen wir Szenen aus Lethal Weapon 1 - 3, wobei sich alle bereits auf den 4. Teil freuten. Ebenfalls wurde eine Fortsetzung von Die Hard gefordert.
Irgendwann zwischen diesen Zeilen setzte sich Michael still und heimlich an den Tisch, und wir gratulierten ihm nochmals zum dritten Preis des PR-Storywettbewerbes. Dadurch kamen wir jetzt doch zu Perry Rhodan. Da Michael einen Ausdruck über Erichs geniale Zusammenfassung des Garching-Cons (16 Seiten, nachzulesen im aktuellen NOW! 4) auf den Tisch legte, kam wieder Spannung auf.
[Anmerkung der Red.: Was willst Du denn beim nächsten Mal trinken, Roman?]
Ein Kinderloser brach bei der schriftlich festgehaltenen "Lulu"-Szene von Erichs Tochter in schallendes Gelächter aus.
Dann stellte uns Michael eine intellektuelle Frage. Eigentlich durften wir uns alle einen Absatz aus dem Garching - Bericht durchlesen, nämlich:
"Ob dem Universum eines fernen Tages das gleiche Schicksal beschieden ist, weiß man noch nicht. Zwar gab es bisher eher die Vermutung, daß es irgendwann am Ende allen Seins einen "Big Crunch" geben wird, doch letztendlich wir es von der Masse abhängen, die es in den Tiefen des Kosmos noch zu entdecken gibt, und die man in Japan nun gefunden zu haben glaubt."
So, also, was kommt einem jetzt komisch vor - oder formulieren wir es wie Michael:
"Ich habe bei einer Stelle intellektuell geschmunzelt."
Er blieb der einzige.
Daniela, Roswitha, Karl Heinz, Wolfgang, der es später versuchen durfte, und ich konnten nicht schmunzeln. Ich wollte natürlich wieder genau wissen, weshalb die besagte Stelle zum Schmunzeln sei - ich habe es bis heute nicht verstanden. Ich möchte deshalb an dieser Stelle zu einem Wettbewerb aufrufen:
Jeder, der die intellektuelle Tiefe dieser Zeilen (nicht meiner, sondern die Kursiv geschriebenen) erkennt, möge doch eine Email an NOW! senden. Michael wird die einlangenden Mails beurteilen. Zu gewinnen gibt es außer der Einsicht nichts (Michael, bleib ruhig und ärgere dich nicht über diese Zeilen!).
[Anmerkung der Red.: Da könnte man jetzt einen bösen Umkehrschluß ziehen - wer bei dieser Stelle nicht geschmunzelt hat, der ... aber lassen wir das!]
Wer den Stammtischbericht des Monats Mai gelesen hat, der kann sich sicher noch an das Unwort des Monats erinnern - und wer anwesend war, kann es ganz sicher:
Tauschen.
Heute gab es an Stelle des Unworts das Wort des Monats:
NACKT!
Die Auslöserin war Daniela. Als ich erzählt habe, daß ich Jumpy, Iltu und Gecko zum Leidwesen des vorhanden Platzes in meiner Wohnung bestellt habe, meinte Daniela, daß sie Gucky nur nackt haben will.
Roman: "Du meinst, du ziehst ihm die Uniform aus?"
Daniela: "Nein, ich will ihn nackt haben."
(Lechz!)
Also, Daniela will Gucky nicht zum strippen bewegen, sie will ihn gleich nackt kaufen.
Auf dem Garching Con gab es neben dem lebensgroßen Mausbiber auch kleine, so wie Gott oder ES, je nach Religion, ihn schuf. Wobei wir uns nicht einig waren, ob die Geschlechtsteile sichtbar waren oder nicht. (Auf einem Foto, daß in Erichs Con-Zusammenfassung zu bewundern ist, gibt es auch einen Plüsch-Blue!). Und weil wir gleich bei Gucky sind:
Einhellig wurde die Gestaltung des neuen Guckys abgelehnt. Nichts gegen Papenbrock, der ist ein verdammt guter Zeichner, aber die Version für die Hörspiel-CDs ist schon etwas peinlich. Sicher, es soll vor allem Kinder ansprechen, aber so in Richtung niedliches, kleines Wesen ist doch zuviel des Guten.
[Anmerkung der Red.: Also, ich finde ihn gut, eben nur etwas anders]
Einstimmig wurde der Gucky als bessere Variante angenommen, wie er derzeit auf dem Cover des einen Perry Rhodan Classics zu bewundern ist.
Nach diesem kurzen Exkurs in Richtung Perry Rhodan landeten wir bei den Banken und Versicherungen. Ich erspare mir die Wiedergabe dieser fünfzehn Minuten.
Wolfgangs Eintreffen lenkte uns wieder auf das Hauptthema des heutigen Abends - Comics. Sein berühmt-berüchtigtes Signier- und Zeichenbuch wurde aufgeschlagen und wir durften wieder Werke aus den Händen der verschiedenen Künstler bewundern: Jeff Smith, Eddy Paape, Don Rosa usw. Wolfgang war wieder bei einem Comic-Event (wie das jetzt ja auf Neuhochdeutsch heißt) und hat sich von den Künstlern Autogramme und Zeichnungen geben lassen.
Womit wir beim Thema Autogramme wären.
Daniela hat ein Autogramm, vom Trainer von Borussia Dortmund. Was mich zu folgender Äußerung veranlaßte:
"Wahrscheinlich nackt!"
Daniela beschloß darauf an diesem Abend nichts mehr zu reden - was sie aber nicht tat.
Karl Heinz hat zwei Autogramme - eines von Stöger und noch eines. Das zweite habe ich mir nicht notiert - und deshalb auch vergessen.
Womit wir beim Thema Fußball wären: Drei Rapidler und zwei Austrianer und eine Unparteiische. Wobei ein Rapid-Fan sogar bei den "Grünen Akademikern" ist. Jedenfalls sind wir zivilisierte Fans und gingen uns nicht an die Gurgel. Sogar der wirklich gemeine Witz über den IQ der Fans von einer der beiden Mannschaften von Wolfgang löste nur Schweigen bei den Betroffenen aus.
Der Buchtip des Monats stammt diesmal von Michael: "Jesus Video" von Andreas Eschbach.
Ein dicker, aber ziemlich guter Wälzer. In einem 2.000 Jahre alten Grab wird eine Bedienungsleitung für eine Videokamera gefunden. Das bedeutet, daß jemand aus der Zukunft in die Vergangenheit gereist ist, um Jesus zu filmen. Die Suche nach der Kamera und der Aufzeichnung beginnt. Interessant ist dieses Buch, neben der interessanten Handlung, vor allem auch deshalb, weil der Autor den Roman 1835 verfassen wird. Überhaupt sollen als Gag einige Gastautoren für die PR-Serie schreiben.
Auch soll ein neuer Antrieb in die Serie eingeführt werden - Erfinder Rainer Castor.
Das Gerücht eines toten Unsterblichen löste keine Begeisterungsstürme aus. Im Gegenteil, es wurde zum wiederholten Male daran erinnert, daß den Autoren weder der Tod von Tschubai, Lloyd und schon gar nicht der von Tostan verziehen wurde. Es gab allerdings die unterschiedlichsten Spekulationen, wen es diesmal treffen könnte: Bull, Adams, Tekener, Tifflor oder Dao Lin'Hay? Wobei Bull von der Liste gestrichen werden mußte, da der Einwurf von K.H (Der ist doch kein Haupthandlungsträger und für nichts nutze!) von mir entkräftet werden konnte:
"Also hör mal, jemand der mit nur einer Büroklammer eine Abschirmung für ein Transitionstriebwerk zusammenbringt, den kannst du nicht sterben lassen. Der schlägt ja sogar noch McGyver oder wie man den schreibt."
Die Solmothen sind noch nicht gut angekommen. Irgendwie haben wir uns mehr von einem neuen Volk erwartet. Auch war klar, daß dieser Roman nur ein Lückenfüller sein würde, schon alleine deshalb, weil der Roman von einem Neuling geschrieben wurde. Es stellte ich heraus, daß Michael den "Neuling" schon seit zwanzig Jahren kennt. Uwe ist der Übersetzer englischsprachigen Sci-Fi Büchern ins Deutsche. Über den Roman selbst gab es unterschiedliche Meinung. Für Daniela waren die Zeitsprünge zu verwirrend und außerdem wurde das Volk zu wenig detailliert beschrieben.
"Jedes andere Volk wird bis zur letzten Hautfalte beschrieben, aber ich weiß immer noch nicht, wie die jetzt wirklich aussehen."
Roman: "Doch wie Seehunde oder Seelöwen. Oder waren es Seekühe?"
Die SOL-Suche von PR wurde wieder kritisch durchleuchtet.
Heliote: "Rhodan, Du bekommst ein neues Raumschiff und du kennst
es."
Rhodan: "Toll! Wie heißt es und wo ist es?"
Heliote: "Es ist die SOL und du mußt sie erst suchen."
Rhodan: "Dieser alte Kasten? Wo muß ich sie suchen?"
Heliote: "In einer anderen Galaxis."
Rhodan: "In welchem System?"
Heliote: "Keine Ahnung. Eine Galaxis ist doch nicht groß, du wirst
sie schon finden."
Rhodan: "Klar doch."
Heliote: "Und übrigens, du mußt sie dem absolut Bösen
abjagen."
Rhodan: "Nein, nicht schon wieder mein Stiefsohn Monos. Der sagt wieder
respektlos Papa zu mir."
Heliote: "Ach, vergiß diesen mißratenen Kosmokratensohn. Ich
meine Shabazza."
Rhodan: "Da bin ich jetzt aber wirklich erleichtert."
Kommen wir wieder zum Con:
Ernst Vlcek wollte angeblich auf dem Garching-Con nichts Neues erzählen. Er ärgert sich heute noch über den Rausrutscher beim März-Stammtisch 1998 in Wien. Dort hatte er verraten, weswegen Danton so verrückt nach Jii`Nevever ist.
Fan: "Warum ist Danton eigentlich so hinter dieser Jii`Nevever her?"
Ernst: "Der hat doch einen Chip von Shabazza."
Allgemeine Stille bricht aus.
Fan: "Was hat der?"
Ernst: "Na, einen Chip."
Wieder Schweigen.
Da Ernst in ungläubige Augen starrt, weiß er, daß er soeben etwas verraten hat, was die anwesenden Fans, die jeden Satz in den Heften genauestens lesen nicht wissen konnten, weil sie es eben mangels Heftauslieferung noch nicht lesen konnten. Die Stille wird durch einen Fluch und den Wurf des Feuerzeugs von Ernst in Richtung des Tisches unterbrochen. Jubelszenen bei den Fans, weil sie jetzt etwas aus der Handlung erfahren haben, was erst in ein paar Heften geklärt wird. Jeder Wiener Leser merkt spätestens jetzt, was er verpaßt am ersten Freitag im Monat, wenn er nicht beim Stammtisch vorbeischaut.
Angeblich soll ja auch ein neuer Mutant in der Serie auftauchen - ein Multimutant. Ich erinnerte sogleich an die Geburt in Alashan vor einigen Heften, die auf einer halben Seite geschildert wird und absolut nicht zur Handlung paßt. Das Baby holt Spiegeln von den Wänden und die Mutter ist sich nicht sicher, ob die Kleine jetzt Telekinetin ist oder nicht. Wenn sie wirklich die neue Mutantin ist, dann steht uns wohl ein Zeitsprung bevor und zwar möglicherweise schon 1950. Werden ja sehen.
Da Erich ja angeblich seinen Rückstand an Perry Rhodan Heften abgebaut hat, kann ich nun niemandem mehr die aktuelle Handlung des Heftes verraten. Doch halt, als Wolfgang die Pointe mit dem Chip und Ernst wissen will (siehe oben), da er beim besagten Stammtisch beruflich verhindert war, meldet sich Michael zu Wort. Er sei noch nicht eingeweiht und will, daß ich ihm nicht die Spannung nehme. Da Wolfgang unbedingt diese Handlungsebene erzählt bekommen will, fordern wir ihn auf, hinauszugehen. Doch Michael schlägt uns das selbe vor.
[Anmerkung der Red.: Aber beim nächsten Treffen sitzen wir schon noch alle am selben Tisch, oder?]
Jedenfalls habe ich Wolfgangs Wissendurst gestillt und Michael hat seine Trommelfelle kurz deaktiviert.
Kommen wir jetzt einmal zu einer wichtigen Information:
Vor ungefähr einem Jahr haben wir durch Thomas (Alter, wo treibst du dich eigentlich die letzten vier Monate am ersten Freitag des Monats herum?) erfahren, daß ein Minister unseres Landes auch Perry Rhodan liest - zumindest hat er sich in einem Zeitungsinterview vor Jahren geoutet. Der Stammtisch - also eigentlich seine Besucher wollten dem Minister schon seit einem Jahr eine Einladung zum Wr. PR-Stammtisch schicken. Dies scheiterte daran, daß Wolfgang die Privatadresse des in Purkersdorf lebenden Ministers noch nicht besorgt hat.
Doch diesmal hatte Karl-Heinz eine gute Nachricht. Er hatte den Minister am Flughafen bei Feierlichkeiten getroffen und mit ihm zehn Minuten gesprochen. Also, besagter Minister kauft sich zwar jede Woche die Erstauflage, kommt aber aufgrund von Zeitdruck seit ungefähr eineinhalb Jahren nicht mehr zum Lesen. Dafür schmökert er sich durch die Hardcoverbände. Der Minister hat sich aber die Adresse des Lokals und den monatlichen Zeitpunkt geben lassen und versprach vorbeizuschauen - gegen vorherigen Anruf bei Karl Heinz.
Herr Minister, wenn sie diese Zeilen lesen - wir laden Sie hiermit hochoffiziell ein und freuen uns auf einen Besuch beim Wiener PR-Stammtisch. Eigentlich können Sie auch gleich einen Kollegen mitnehmen, der zwar nicht bei ihrer Partei ist, aber schließlich sollte die Literatur verbindend sein. Dieser Kollege des besagten Ministers ist nämlich ein Comic-Fan. Und wir hörten heute viel über Comics und wenig über Perry Rhodan - zumindest in den ersten beiden Stunden.
Noch etwas Interessantes gibt es zu berichten:
Der erste österreichische PR-Con findet ja bekanntlich in der Steiermark statt - und zwar in Gleinstätten. Zeitpunkt: 17. bis 18. Oktober 1998. Unterstützung gibt es von Seiten des Verlages - soll heißen, es kommen ein paar Autoren. Wieviele, gilt es noch zu klären. Vorträge wird es ebenfalls eine Menge geben, sofern das provisorische Programm verwirklicht wird.
Auf jeden Fall bedeutet dies, daß jetzt sofort jeder richtige PR-Fan alle Termine an diesem Wochenende aus seinem Kalender streicht und in roten GROSSBUCHSTABEN: PR-CON IN ÖSTERREICH hinschreibt.
Um elf Uhr abends kommen wir wieder zum König Fußball. Michael erzählt von einer Statistik, daß seit 1958 immer eine Mannschaft des Kontinents Fußballweltmeister geworden ist, auf dem die WM stattgefunden hat. Allgemeines Erstaunen ist die Folge.
Ich versuche sie zu entkräften, da USA im Jahre 1994 nicht Weltmeister wurde, worauf mir Michael entgegnet, daß Brasilien zum Kontinent Amerika gehört. Ich verlange eine Trennung in Nord- und Südamerika, die er aber ablehnt. Worauf ich wissen will, wo er Europa und Asien teilt - natürlich im Ural. Da Europa und Asien eine Landmasse ist, wie Nord- und Südamerika, möchte ich wissen wieso er Europa und Asien teilt. Jedenfalls konnten wir uns nicht so richtig einigen.
Um halbzwölf geben wir schließlich w.o. und verdrücken uns in Richtung Schank zwecks Begleichung der Essens- und Getränkerechnung. Man verabschiedete sich bis zum nächsten Mal.
Noch einmal die geraffte Auflistung der Anwesenden in chronologischer Reihenfolge ihres Eintreffens:
Okay, ich gebe es ja zu - heute wurde der Stammtischbesucherrekord nicht unbedingt gebrochen. Aber ich präsentiere dafür zwei wichtige Gründe:
1) Sommerzeit = Urlaubszeit
2) Fußballweltmeisterschaft (Brasilien gegen Dänemark)
[Anmerkung der Red.: Also, Fußball ist aber kein entschuldbarer Grund!! Über die Wichtigkeit läßt sich streiten.]
Angeblich ist der Abschluß und vor allem die Schlußpointe (sofern kein Drama) wichtig für die Meinungsbildung des Lesers. Darum möchte ich noch einmal auf die Einleitung zurückkommen. (Gefinkelt, was?)
Jeder der meine ach' so pathetischen Worte über IHN gelesen hat, wird sich sicher fragen, wer nun denn der erste Gefährte von IHM war. Nun, ich will es euch nicht vorenthalten - und trotzdem werde ich es euch nicht verraten. Ihr dürfte es selber erarbeiten, aber ich werde euch einen Tipp geben. Jeder Wißbegierige kann den Stammtisch des Monats Jänner 1998 und zwar den "kurzen Nachsatz" nachlesen. Dort erfahrt ihr, welche Schwierigkeiten sich bereits durch den ersten Gefährten ergeben haben.
[Anmerkung der Red.: Ganz ehrlich, Roman, ich habe auch nachsehen müssen ... <schäm>]
PSS.: Der nächste Stammtischbericht wird als bald veröffentlicht, nämlich irgendwann nach dem 7. August 1998. Gehässige Zeitgenossen hoffen, daß ER dann bereits wieder zurückgekehrt ist, damit ICH nicht noch einmal Gelegenheit bekomme, einen Stammtisch zusammenzufassen.
[Letzte Anmerkung der Red.: Puh, da habe ich ja Glück gehabt, daß ich kein Zeilenhonorar zahle bei diesem langen Bericht. Außerdem muß ich mir ernsthaft überlegen, ab sofort die Zensur bei NOW! einzuführen!]
[Allerletzte Anmerkung der Red.: Und meine Urlaubspläne für die nächsten 10 Jahre habe ich auch auf unbestimmte Zeit verschoben! <beg> = "big evil grin"]