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Als ich um 19:00 Uhr in das Hinterzimmer des Beisels "Ebbe und Flut" komme, sind gerade erst drei der P.R.-Fanrunde anwesend, unter ihnen auch der Organsiator Adi. Der verteilt an die Neuankömmlinge gleich diverses Fanmaterial und präsentiert stolz eine Karte der neuen Trading-Card-Staffel, die erst in einer Woche offiziell auf den österreichischen Markt kommen soll.
Mittlerweile hat es auch Jörg geschafft, zum Stammtisch vorzudringen. In der Wirtsstube vorne überwachen nämlich ein paar Riesenhunde das ganze Geschehen, und dem ständigen lauten Gebell und sonstigen Geräuschen nach weiß man nie ganz genau, ob da nicht gerade einige Perry Rhodan Fans verspeist werden und deswegen niemand mehr kommt.
So nach und nach tröpfeln aber schließlich die Stammtisch-Besucher ein, und trotz einiger Absenzen sind es diesmal doch neun P.R.-Fans, die sich hier versammelt haben.
Zunächst geht es um die neuen Space-Thriller: Die ersten zwei Bände liegen am Tisch und werden diskutiert. Die Meinungen reichen von "Nicht schlecht" über "Da kann ich ja gleich Jerry Cotton lesen" und "Mehr als 20 Seiten habe ich nicht geschafft" bis "Äußerst ordinär".
Die Wirtsleute scheinen immer leicht überfordert. Bestellungen werden immer gesammelt und dann im Stundenintervall serviert. Obwohl - es wurde ihnen auch nicht immer leicht gemacht, etwa, wenn sie auf die Frage, ob es Budweiser oder Grieskirchner Bier sein solle, zur Antwort bekamen: "Ein normales Bier, bitte." Schließlich einigte man sich auf das "Grieskirchner" als das "normalere" Bier.
Dann macht da noch ein Playboy-Heft die Runde, in dem angeblich auch irgendetwas über Perry Rhodan drinnengewesen sein soll.
Als nächstes belebt Karl-Heinz die Runde. Er hat einen ganzen Sack voll P.R.-Material mit, das er auch verkauft: ein P.R.-Con-Buch, einen Rißzeichnungsband, einen Kalender des ARGE FESTAK und etliche tschechische P.R.-Romane, die bestaunt werden.
Nach Abklärung, ob der "Schwarze Tod" aus den John Sinclair Romanen denn nun wirklich tot sei (ja, er ist es!) wechselt das Gesprächsthema zum Comic-Bereich und bleibt fast ein Drittel des Abends dort. Wolfgang erzählt von seinem Besuch eines Festivals in der Schweiz ("Wie bist du da hingekommen?" - "Ich bin hingefahren.") und seiner Reise nach Amerika zum großen alten Carl Barks (Für die Unwissenden: Stichwort "Donald Duck"). Unter anderem gab es dort ein Treffen ausgewählter Fans in Barks Appartement zum Frühstück, Bildpräsentationen und Signierstunden - alles in allem muß es ein tolles Erlebnis gewesen sein.
Dann werden noch etwas die Wiener Comic-Granden unter die Lupe genommen (Virth, Pollischansky, Hutterer, Polland), wer gut ist, wer teuer ist, von wem man auch bedenkenlos einen Gebrauchtwagen kaufen könnte (nein, jetzt keine Namen!) und so weiter. Ebenso wird die Sinnhaftigkeit der Comic-Preiskataloge diskutiert, und ein Auktionskatalog von Sotheby's macht die Runde - ab 1.000 $ kann man schon bei ein paar kleineren Postern dabei sein, aber sicher nicht bei Originalseiten aus diversen Comics, Erstausgaben von Superman und Marvel oder einem Plakat vom "Yellow Kid". Als kleiner Trost zeigt uns Wolfgang seine "Prachtstücke" - kleine Büchlein, in denen er auf Conventions Zeichnungen und Widmungen der verschiedensten Comic-Künstler sammelt.
Schließlich kommt das Gespräch wieder zu P.R. (deshalb sind wir ja schließlich hier, oder?). Geplaudert wird über die aktuelle Handlung, man schwärmt von den "guten, alten" legendären Zyklen (MdI, M-87, Posbis) und Personen (Melbar Kasom, Don Redhorse), bedauert den Tod von Fellmer Lloyd und Ras Tschubai und fordert dafür den von Tifflor ("Wem geht der schon ab?"). Und schließlich war da noch von einem Ding die Rede, das "Kriechviel" oder so ähnlich hieß.
Nicht ganz klar entschieden wurde die Frage, welche die größte Raumschlacht war und welcher Autor diese am besten beschreiben konnte. Ganz eindeutig war aber die Forderung: Rüstet die Milchstraße auf, sowie Romane ab der Nummer 2000 mit Titeln wie "Posbis im Blutrausch", "Schlachtfeld Erde" u.s.w.
Gegen Ende des Abends verteilt sich die heute ausschließlich männlich besetzte Runde im Raum, um dann aber gegen halbzwölf gemeinsam aufzubrechen. Zuvor werden noch diverse Dinge, wie Fehllisten, Scanner, Romane u.ä. getauscht, und es muß sich auch noch einer finden, der die noch offenen Spaghetti Carbonara bezahlt.
Eine kleine Gruppe macht noch bei Adi in dessen Wohnung weiter, die anderen treten nach einem lustigen, entspannenden und gemütlichen Abend , bei dem man wieder einmal so ganz den grauen Alltag vergessen konnte, den Heimweg an und harren des nächsten P.R.-Stammtisches.