GARCHING 2018
DER BERICHT

garching 2018

 

Vom 1. bis 3. Juni 2018 fand im Kulturzentrum Trudering in München der Garching-Con 11 statt. Organisiert wird der Con vom Perry Rhodan-Stammtisch »Ernst Ellert« München. Für jeden PERRY RHODAN-Fan natürlich das Highlight des Jahres. Und hier gibt es noch ein Fotoalbum!

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HUNDSÖD! Es war HUNDSÖD!

Tatsächlich war das der Name eines kleinen Dorfes, bei dem wir auf der Heimreise von München nach Wien vorbeikamen und irgendwie bedauerten wir die Leute, die dort wohnen. »Wo wohnen Sie?« – »Hundsöd.« – »Ich habe gefragt, wo Sie wohnen, nicht, wie sie sich fühlen!« Wenn man in der Wikipedia nachschaut, gibt es weltweit nur fünf Hundsöds, und die sind alle in Bayern.

Aber nun zum eigentlichen Thema dieses Berichtes, nämlich der Veranstaltung des PERRY RHODAN Garching-Cons vom 1. bis 3. Juni 2018 in Trudering. Moment – Garching, München, Trudering – wo war der Con jetzt wirklich? Aufgrund des Umbaus des bewährten Bürgerhauses in Garching fand der Con diesmal in München statt, und zwar am Stadtrand im Ortsteil Trudering, wobei man aber sofort das Gefühl hatte, ohnehin dort zu sein, wo man in den Jahren zuvor immer gewesen war: ländliche Gegend, kleine Häuser und Geschäfte, eine Baugrube und eine beschauliche, ruhige Atmosphäre. Auch das Hotel Obermaier war in der Nähe des Veranstaltungsortes und eigentlich war alles beim Alten.

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Der Con war wie immer super, gemütlich, hatte eine angenehme und familiäre Atmosphäre und erfüllte somit alle Voraussetzungen für ein Wohlfühlwochenende. Da es mit den Superlativen so ungefähr weiter gehen wird, an dieser Stelle der Hinweis, dass es sich bei dem Bericht um keine bezahlte Werbeeinschaltung des Münchner Stammtisches handelt und auch der Autor dieses Berichtes – Compliance-rechtlich unbedenklich – nicht vom Veranstalter eingeladen wurde oder sonstige geldgleiche Zuwendungen erhalten hat. Geschenke gab es zwar schon, aber die waren nicht mit Geld aufzuwiegen, doch dazu später.

Tatsächlich gab es bei diesem Con nichts zu meckern, nicht einmal über das Wetter konnte man schimpfen. Okay, es war etwas schwül, da hätte man mit dem Wettergott noch nachverhandeln können … und das Essen von der Cafeteria vor Ort war etwas einfallslos, aber selbst das war unerheblich, da man drei Minuten entfernt im schattigen Gastgarten des Hotels Obermaier vorzüglich speisen konnte. Einige Gäste stellten fest, dass ihnen beim Programm ein wissenschaftlicher Vortrag gefehlt hat, aber dazu kann ich nur feststellen: ich bin noch bei keinem Garching-Con bisher – und ich war bei allen, auch beim Allerersten – so oft und so lange im Vortragssaal gesessen, und das muss wohl auch etwas heißen.

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Ansonst spielte sich das Con-Treiben im Eingangsbereich vor dem großen Saal ab, wo der Stammtischstand, die Bücherecke vom Fabylon-Verlag, das Postamt und die Essenstöpfe der angeschlossenen Cafeteria aufgebaut waren, dann noch einen Stock höher, wo die Händler und Fanclubs sowie der Kaffeeklatschraum zu finden waren sowie hinter dem Kulturzentrum in einem kleinen Gartenbereich. Am Ernst Ellert Stammtischstand konnte man Goodies der vorhergehenden Jahre erstehen – das aktuelle Conbuch gab es geschenkt im Con-Sackerl drinnen – sowie bei Dida Wengenmayr, dem 1997 von Clark Darlton eingesetzten »Official Agent for the Postal Administration of the Solar Empire« Umschläge und Briefmarken mit den »2Aliens«. Dabei handelt es sich um zwei animierte Comicfiguren  von Thomas Zeug, die nach Gucky (2009) und dem Rüsselmops (2015) beim diesmaligen Con mit einem Sonderstempel geehrt wurden. Das Sonderpostamt war an beiden Tagen geöffnet und hatte einiges zu tun. Die speziellen Briefmarken waren zwar sehr rasch ausverkauft, aber es gab noch genug themenbezogene Marken beim Poststand zu kaufen.

Natürlich wurde bei diesem Con auch ordentlich fotografiert und gefilmt. Im großen Saal standen mehrere Kameras, schließlich muss ja wieder eine entsprechende Con-DVD – oder neuerdings, wie bei der Auktion zu ersteigern war, ein Con-Stick – produziert werden. Wer sich nicht ablichten lassen wollte, wurde beim Eingang freundlich darauf hingewiesen, dass im ganzen Gebäude geblitzt wird und man sich widrigenfalls einen roten Punkt auf die Stirn kleben muss – die Stickerpunkte waren beigefügt –, um sein Konterfei nicht der medialen Öffentlichkeit preis zu geben. Wie allerdings indische, verheiratete Besucherinnen mit Bindi kundtun sollten, dass sie keine Fotos scheuen, war aus der Information nicht herauszulesen.

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Links: Eine Besucherin, die sich nicht fotografieren lassen wollte - rechts: Blick in den großen Saal
(Quelle linkes Bild:
Attribution 2.0 Generic (CC BY 2.0) Link: https://creativecommons.org/licenses/by/2.0)

Der Con-Opener stammte wieder vom österreichischen Künstler Raimund Peter, der den Beginn der PR-Olymp Miniserie stimmig in Szene gesetzt hatte – absolut sehenswert und Entschädigung dafür, dass es noch immer keinen offiziellen PERRY RHODAN-Film gibt. Bilder dazu gibt es natürlich auf der Con-Homepage und auch im FROSTRUBIN. Ein Trailer wird wahrscheinlich bald auf Youtube verfügbar sein. Das Thema PR-Film hingegen dürfte wohl endgültig abgehakt sein, da es in keinem der Programmpunkte auch nur erwähnt wurde.

Das Programm war sehr abwechslungsreich und RHODAN-lastig, alleine schon deswegen, weil es neben der Hauptserie auch PR-NEO gibt, das laut Sabine Kropp sehr gut läuft und vor allem im iBook-Bereich reüssiert, die PR-Olymp Kurzserie, die Fan-Romane des TCE, die STELLARIS-Kurzgeschichten und die visuelle Umsetzung des Perryversums in Titelbildern und Fanfilmen. Damit sind wir schon mitten im Geschehen und ich möchte im Folgenden chronologisch einige Programmpunkte herausgreifen:

FREITAG, 1. Juni 2018

  • Der unvergleichliche Stefan Friedrich (Copyright by Roman S.) eröffnete den ConProlog, da der offizielle Start der Convention erst am Samstag stattfand.

  • Michael Pfrommer erzählte über die Meister der Insel und die Zeitpolizei. Der neueste Fanroman heißt »Andromeda Cyborg« und war am Stand des TCE erhältlich.

  • Außer & Irdisch – »Einmal Arcturus und zurück« mit Uschi Zietsch und Andreas Wolz fiel offenbar einem persönlichen Blackout zum Opfer. Ich wollte den Beitrag unbedingt sehen aber sah ihn trotzdem nicht, sorry.

  • Anekdoten aus alter Zeit erzählten Hubert Haensel, Uwe Anton und ES … pardon, Arndt Ellmer, der mit wallendem Rauschebart erschien. Die Fans freute es, den Autor wieder einmal auf der Bühne zu sehen. Bei den witzigen Begebenheiten, über die die Autoren plauderten, waren auch durchaus für eingefleischte Fans noch neue Perlen zu entdecken.

  • Die Latenight-Show bestritten Leo Lukas und Olaf Brill, der bereits drei Romane zu den PR-Kurzserien beigesteuert hat. Die Plauderei war recht unterhaltsam und leitete für zumindest einige zu einer längeren Nacht in örtlichen Lokalitäten über.

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Eine nette Geste war zu Beginn der Veranstaltung der Hinweis auf den kürzlich leider viel zu früh verstorbenen Autor Andreas Findig, der zur RHODAN-Serie einige Romane beigesteuert hatte und auch am »Lausbiber«-Kinderbuch beteiligt war. Es war gar nicht notwendig, eine Schweigeminute auszurufen, da der ganze Saal ohnehin für kurze Zeit völlig still wurde und des österreichischen Autors gedachte.

Beim Con tummelten sich auch viele österreichische Fans, allen voran die Leute vom Wiener Stammtisch: Roman und Iwi, Erich und Claudia, Manfred, Gerhard und Manfred, Hermann Urbanek, Franz mit Gattin, Thomas, Gerti und Raimund Peter, Martin, Reinhard Habeck und Elvira, Heimo, Annabella und Gerald (die zukünftig aber Berliner sind und dort hoffentlich auch bald einen Stammtisch gründen werden), Leo Lukas und Madeleine Puljic, die schon seit geraumer Zeit in Hamburg weilt. Auch andere österreichische Fans wurden gesichtet, wie etwa Gerry Haynaly und Fans aus Tirol.

Martin Steiner war wieder als K&K Haus – und Hoffotograf unterwegs und ließ sich auch von einem sehr schlimm aussehenden Insektenstich am Bein nicht davon abhalten, das Congeschehen festzuhalten. Hermann war gleich am ersten Tag mit großen Bücherkartons anzutreffen, die er bei Reinhard Rauscher, dem Fan- und Händler-Urgestein, erstanden hatte, und Gerhard demonstrierte seine Ortskenntnisse und schaffte es, den dreiminütigen Weg zum Veranstaltungslokal auf zehn Minuten auszudehnen. Aber kommen wir zum zweiten Contag. Stefan Friedrich begrüßte die BesucherInnen und verlas Grußworte von Christian Montillon, der gerade irgendwo in einem Vulkankrater saß und nicht dabei sein konnte. Nochmals erwähnt sei an dieser Stelle der tolle Opener von Raimund Peter.

SAMSTAG, 2. Juni 2018

  • PERRY RHODAN OLYMP – Die Miniserie von und mit Susan Schwartz, Madeleine Puljic, Olaf Brill, Dennis Mathiak, Dietmar Schmidt und Arndt Drechsler, moderiert von Sabine Kropp. Man erfuhr interessante Details zur Serie, wie etwa, dass Uschi bewusst Sichu in den Vordergrund der Handlung gerückt hat, die übrigens ein Anagramm ihrer selbst ist. Ausgedacht hatte sich das damals im Rahmen der Hauptserie Uwe Anton, der auch Uschis Mann Gerald »veranagrammt« hat. Perry darf diesmal im Gefängnis schmoren.

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  • Aus der Raumzeitfalte – Neues aus der PERRY RHODAN-Redaktion mit Sabine Kropp und Klaus Bollhöfener. Bei diesem Programmpunkt war einiges Neues zu erfahren, vor allem dass es rund um den Band 3000 noch viele weitere Produkte geben soll und dafür die „Standardproduktionen“ etwas zurückgefahren werden. Allerdings soll es 2019 wieder eine dreibändige Taschenbuchausgabe geben sowie einen Kalender mit NEO-Bildern von Dirk Schulz. Wenn man eines der neuen RHODAN-T-Shirts erwerben will, muss man jedoch bis nach Japan fahren, dorthin wurde gerade eine Lizenz dafür vergeben. Auch war zu hören, dass ein Großteil des Lesestoffes aus dem Perrversum bereits in digitalisierter Form als E-Book vorliegt. Bei den Taschenbüchern hinkt man hinterher, doch auch diese sollen bald folgen. Die Comics hingegen sind wieder einmal beendet, berichtete Klaus, der am Vortag noch in Erlangen beim Comicfestival gesichtet worden war.
    Gibt es jetzt einen Con, einen Weltcon, irgendein Spektakel zu Band 3000? Die fetten Jahre sind vorbei, hieß es da, und die Verantwortlichen, die den Hebel des Geldhahns in der Hand halten, haben aus dem ehemals heißen Strahl ein lauwarmes Rinnsal werden lassen. Für einen Weltcon hätte man nicht nur entsprechendes Geld einplanen müssen, sondern auch das Redaktionsteam ist einfach zu klein, um so etwas umzusetzen, d.h. man hätte zusätzliche Leute gebraucht und somit zusätzliches Geld, und das fließt aber nicht so wie benötigt. So wird man eine Lesung abhalten, die im relativ kleinen Rahmen für rund 300 Teilnehmer stattfinden wird. Ob man damit durchkommt? Karten dafür gibt es jedenfalls ab Herbst.

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  • Auf großer Fahrt mit der STELLARIS waren Olaf Brill, Susan Schwartz, Ulf Fildebrandt, Michael G. Rosenberg und Roman Schleifer. Man bekam Einblicke in die Arbeitsweisen der Autoren sowie den Überlegungen, die zur Handlung angestellt werden müssen.

  • PERRY RHODAN NEO – Das parallele Perryversum. Hier hatten Rüdiger Schäfer, Madeleine Puljic, Susan Schwartz und Kai Hirdt ihren Auftritt. Alles läuft gut, war zu hören, man hat den Kurs 200 eingeschlagen und auch danach wird es weitergehen. Als die Frage gestellt wurde, ob bei gleich zwei Autoren das erwartete Baby beim Schreiben in die Handlung einfließen wird, herrschte bei einigen Fans kurz Verwirrung. Okay, Madeleine war es ja schon etwas anzusehen, aber wer sonst noch? Es wurde dann rasch klar, dass es sich nur um ein Baby handelte, und dieses zu Madeleine und Kai Hirdt gehören wird – das erste RHODAN-Baby sozusagen.

  • Design der Zukunft – Die Risszeichnungen. Roman moderierte diesen Programmpunkt von Christoph Anczykowski, Gregor Paulmann, Holger Logemann, Michel Van und Verena Themsen.

  • Visualisierung des Perryversums – durch Arndt Drechsler und Swen Papenbrock. Zwei der Zeichnerriege waren auf der Bühne und erzählten über ihre Arbeit. Beide waren sich einig, dass Perry die schwierigste und aufwendigste Figur ist, gleich gefolgt von Gucky. Und noch ein paar Stufen schwieriger wird es, wenn auf einem Titelbild Perry UND Gucky drauf sein sollen. Dann demonstrierten die Zeichner mit Powerpoint-Dateien die Entstehung eines Covers mit den einzelnen Phasen. Während Arndt bei PR-Olymp Nummer 1 für Perry ein bestehendes Foto eines Unbekannten adaptiert hatte, ist der Aufbau bei Swen natürlich auch komplett digital, aber noch etwas klassisch von der Umsetzung her. Jedenfalls konnte man sich freuen, von Swen ein noch nicht veröffentlichtes Titelbild zu bewundern.

  • Ein Hauch Ewigkeit – Die Verleihung des Ernst Ellert-Preises durch Uschi Zietsch, Dida Wengenmayr und Erich Herbst. Da es keine ausgebrannten Zellaktivatoren mehr gibt, aber dennoch zu ehrende Personen, gibt es als Auszeichnung jetzt einen Ewigkeitshauch. Die Laudatio wurde von Uschi gehalten und ist auch im Conbuch nachzulesen. Sehr rasch wurde klar, um wen es sich handelt – Arndt Ellmer. Der Autor war sehr gerührt, als er den Preis entgegennahm und ein Blitzlichtgewitter über sich ergehen ließ.

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  • Zwischen Genesis und Band 3000 – Die Fragestunde zur PERRY RHODAN-Erstauflage mit Sabine Kropp, allen anwesenden Teamautoren und Robert Corvus. Ob es Robert auch zum Teamautor bringen wird, darf stark angezweifelt werden, schließlich will er den allseits beliebten Mausbiber Gucky mit seiner Schreibfeder killen. Sein erstes Ziel hat er bereits erreicht – mehr Gastromane zu schreiben als Andreas Eschbach. Sein zweites große Ziel wird er hoffentlich nicht erreichen – mehr Figuren umzubringen als Michael Thurner.
    Uschi, die ja wieder fix dabei ist, hatte nach PR-Olymp und NEO bereits ihren dritten Autorenauftritt und hatte Mühe, ihre gespaltene Schreiberinnenpersönlichkeit unter einen Hut zu bringen. Wobei – Hut trug nur der Leo Lukas, der den Saal durch einige »Wiener Wuchteln« zum Lachen brachte.  Es wurde viel gesprochen, wenig gesagt, also alles wie üblich, aber das in sehr unterhaltsamer Form.

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  • Die Stunde des Jägers – Autogrammstunde. Es dauerte kurz, bis wieder alle Ehrengäste zusammengetrieben waren, aber dann stand eine lange Fanschlange bis zum Saalende, um die Autoren und Zeichner abzuklappern und sich Conbücher und Autogrammkarten signieren zu lassen. Danach zogen sich viele in die verdiente Abendpause zurück.

  • Perry genial – Die irrwitzige Raterunde mit Uschi Zietsch, Marc A. Herren, Leo Lukas und Dennis Mathiak, die von Rüdiger Schäfer der peinlichen Befragung unterzogen wurden. Ausgedacht hatte sich ausgefallenen Fragen Stefan Friedrich, und es waren wirklich einige harte Brocken dabei. Auch wenn Dennis zwei Fragen auf Anhieb wusste – wie wurde er da genannt? Streber? Spielverderber? Ich weiß es nicht mehr – dauerte es bei anderen umso länger, bis man eine annähernd richtige Lösung gefunden hatte. Da ging es um amouröse Abenteuer, ums Bügeln aber auch um Fußball, schließlich fand an diesem Abend das freundschaftliche Ländermatch Österreich gegen Deutschland statt, und man hatte vor allem dem fußballbegeisterten Leo bereits im Vorfeld herzliches Beileid ausgedrückt. Aber wer konnte auch schon ahnen, dass nach 32 Jahren Österreich wieder mal die Oberhand bzw. den Oberfuß behält und gewinnt! Als Stefan Friedrich auf der Bühne zerknirscht und mit weinerlicher Stimme das Ergebnis verkündete, gab es einige heftige Klatscher im Publikum und Leo summte leise vor sich hin: »Cordoba, Cordoba …«  Insgesamt schlugen sich die Autoren recht wacker, gefeiert wurde anschließend im Gastgarten des Obermaier.

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Trotz der Fülle der hier aufgezählten Programmpunkte müssen leider, leider einige nicht minder interessante Präsentationen unter den (Ess-)Tisch fallen. Es war nicht wirklich möglich, alles zu sehen, und vor allem nicht, wenn man dann noch bei den Kaffeeklatsch-Runden mit den Ehrengästen dabei war. Ganz abgesehen vom Pläuschchen im Gastgarten mit einem der Autoren bei einem kühlen Bierchen. Die Vorträge waren fast alle überpünktlich und man konnte sich nicht darauf verlassen, dass man, wenn man eine halbe Stunde später kam, nichts versäumt.

Praktisch war jedenfalls, dass das Hotel Obermaier, wo auch alle Ehrengäste untergebracht waren, de facto gleich neben der Con-Location war. Da konnte man mal kurz Einkäufe auf’s Zimmer bringen oder sich leiblich stärken. Aber auch andere Fans waren nicht unzufrieden, die ebenfalls ganz in der Nähe in anderen Hotels untergekommen waren. Zum Essen und Trinken kamen sie trotzdem hierher, auch wenn am Samstag um 22:00 Uhr schon die letzten Getränke serviert wurden. Aber so konnten die Frühzubettgeher wenigstens in Ruhe schlafen – nein, nicht wirklich. In einem Nebengebäude war eine Hochzeitsgesellschaft zugange, und da wurde ausgiebig und sehr lange gefeiert. aber was ein richtiger RHODAN-Fan ist, der war den ganzen Tag auf der Convention unterwegs und dann ohnehin so rechtschaffend müde, dass er nur mehr ganz erledigt ins Bett fiel. Oder eben auch die Nacht durchfeierte. Dass das Hotel ausgebucht war, fiel gleich bei der Ankunft auf, da am hoteleigenen Parkplatz partout keine Lücke mehr zu finden war. Wir standen ratlos hinter dem ebenfalls gerade angekommenen Hubert Haensel und bildeten dann kurzerhand einen Konvoi zur gegenüberliegenden Tiefgarage, die einen annehmbaren Preis hatte und vor allem den Vorteil bot, dass man am Sonntag für die Heimfahrt nicht in ein überhitztes Auto einsteigen musste – sogar die Getränke im Kofferraum waren angenehm gekühlt geblieben.

Der kurze Trampelpfad vom Hotel zum Kulturzentrum war immer gut, alte Bekannte zu treffen, also eine Kommunikationsmeile sozusagen.  Da kann es dann schon passieren, dass man an einem Bänkchen vorbeikommt, auf dem es sich Arndt Ellmer gemütlich gemacht hat und der gerne für ein nettes Foto zu haben ist.

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Kommen wir jetzt aber kurz zu oben erwähntem »Überraschungsgeschenk«, über das ich bei anderer Gelegenheit noch ausführlicher berichten werde. Am Samstagnachmittag ließ mich Dieter »Dida« Wengenmayr aus dem Saal holen, und ich sollte auch unseren Confotografen Martin mitbringen. Dann drückte mir Dida eine gerahmte Urkunde und ein Vogel-Fossil mit Ei  in die Hand. Zum Glück war ich viel zu perplex, um gerührt zu sein. Das war doch tatsächlich ein Zellaktivator! In einer einmaligen und letztmaligen Aktion wurden an insgesamt neun Personen Aktivatoren eines bis dato unbekannten Volkes vergeben, die auf dem Planeten Llallawavis gefunden worden waren. Und die anderen Geehrten, die sich um RHODAN-Cons und um die RHODAN-Philatelie verdient gemacht hatten, hatten so klingende Namen wie Hartmut Kasper als Erfinder des »Ewigen Postamtes«  oder Uschi Zietsch als Llallawavis-Historikerin. Die ZA waren zwar nicht mehr betriebsbereit, aber wer weiß – vielleicht laden sie sich wieder einmal auf, weil im Gegensatz zu den vorher vergebenen Aktivatoren sind diese nicht ausgebrannt! Der bittere Beigeschmack dieser Aktion war, dass Dida gleichzeitig sein Amt als »Official Agent for the Postal Administration of the Solar Empire« niederlegte, nachdem er dieses 7.733 Tage ausgeübt hatte. Auch hier war ich zu perplex, um geschockt zu sein.

[Anmerk. d. Red.: Fotos werden nachgereicht]

Aber damit nicht genug der Überraschungen! Gleich am nächsten Tag, dem Sonntag, hielt mir Dida eine weitere Urkunde entgegen, mit der er mich zu seinem Nachfolger als Solaren Postadministrator ernannte, bestätigt und abgezeichnet von Hartmut Kasper. Ich war noch perplexer als am Vortag, und wirklich realisiert habe ich das alles erst am Sonntagabend daheim, welche Ehre und zugleich Bürde mir Dida da zugedacht hatte.

Falls man noch nicht alle seine Einkäufe getätigt hatte, konnte man kurz vor Con-Ende bei zumindest einem Händler um den halben Preis einkaufen. Da nahm ich doch gleich ein dickes Farmer-Taschenbuch um 75 Cent mit, da ich ohnehin bei der Versteigerung nichts erstanden hatte. Was jetzt nicht heißt, dass ich mit leerem Kofferraum heimgefahren wäre, da uns Reinhard Habeck noch ein paar Kartons mit Restexemplaren seiner Bücher mitgegeben hatte, da er nicht motorisiert unterwegs war.

SONNTAG, 3. Juni 2018

  • PERRY RHODAN im Bild, MAD und Fix & Foxi – Hartmut Kasper erzählt alte Comics nach. Der Autor präsentierte zahlreiche Comics, die vor allem viele seiner Generation noch kennen, wie etwa WASTL, MAD, Die Pichelsteiner oder FIX & FOXI. Zu jeder Serie gab es interessante Geschichten, wie etwa, dass die Pichelsteiner genau genommen ein ASTERIX-Klon sind und Daniel Düsentrieb und Knox nicht immer Erfinderkollegen waren. Stilgerecht erschien Hartmut mit einer Panzerknacker-Umhängetasche, leider sagte er nicht, wo man die bekommen kann.

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  • Fabylon mon amour – Neuigkeiten aus dem Fabylon-Verlag, vorgetragen von Uschi Zietsch. Sie präsentierte die ganze Bandbreite ihrer Publikationen, die viele Geschmäcker abdecken, vom Vampirfreund bis hin zum Kriminologen. Es gibt einiges Neues, aber auch noch alte Klassiker wie etwa SUNQUEST.

  • Kosmischer Basar TRUDERING – Die Versteigerung, veranstaltet von Peter Dülp, Erich Herbst, Jürgen Müller und Michael Rauter. Es gab wieder einige nette Fansachen zu erstehen, vor allem Publikationen und Hörspiele aus dem Perryversum, dann noch einige Perry-Pappkameraden und kleinere Goodies wie Buttons oder Briefmarkenkuverts, die von Clark Darlton signiert waren. Bei den Badewannenstöpseln mit RHODAN-Motiven wollte ich zwar mitbieten, es wurde aber nicht gesagt, welchen Durchmesser die Stöpseln haben und so wusste ich nicht, ob sie in meiner Badewanne passen würden, aber mit rund 40 Euro pro Stück wäre das ohnehin der reinste Luxus gewesen. Am wahrscheinlich teuersten ging mit über 200 Euro ein großes Modell der SOL weg, das auf einem 3D-Drucker aus Kunststoff hergestellt worden war. Da der glückliche Ersteigerer jedoch Modelbaufan ist, wird man das Raumschiff wohl auf künftigen Ausstellungen sehen.

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  • Kurs 3000 mit Wim Vandemaan … und darüber hinaus, wie zu hören war. Die Expos stehen zwar erst bei Band 2985, aber Ideen liegen schon bis 3199 vor. Es sollen jedenfalls  viele lose Fäden zusammengeführt werden, andererseits wurden aber auch still und heimlich einige Ereignisse ausgesät, die momentan als unwichtige Handlungsdetails erscheinen, aber nach 3000 erst zur vollen Blüte kommen sollen. »Es gibt keine Lückenfüller«, wurde dezidiert festgestellt. Einigen Handlungssträngen will man sich vorerst nicht mehr widmen, wie etwa Roi Danton und der SOL. Und – der Weltenbrand wird nicht in Band 3000 stattfinden. Wer diesen schreiben wird, steht laut Wim noch nicht fest, aber das glaubte keiner.

  • Freude und Leid bei der Konzipierung einer PERRY RHODAN-Miniserie. Auf der Bühne saßen die drei Miniserien-Macher Susan Schwartz, Uwe Anton und Marc A. Herren. Moderiert wurde die Therapiesitzung von Roman. Die Autoren konnten einhellig bestätigen, dass Miniserien Spaß machen. Jeder hat noch etwas in der Pipeline und würde sich über eine neue Miniserie freuen. Marc als mittlerweile vielfacher Vater und im normalen Arbeitsleben pausiert zwar  zurzeit, aber Rückkehr nicht ausgeschlossen.

Den Rest des Programms sowie die »Famous Last Words« von Stefan Friedrich fielen der doch relativ langen Fahrzeit und dem unkalkulierbaren Verkehr insbesondere an der Grenze zum Opfer. Aber in Gedanken waren wir natürlich dabei. Und als Stefan die Abschiedsworte an die Fans richtete, fuhren wir wahrscheinlich gerade an HUNDSÖD vorbei.

Und hier gibt es noch ein Fotoalbum!

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