GARCHING 2005
DER BERICHT

 

Bericht Andy Bericht Erich Fotoalbum

 

In der Hitze der Garching-Nacht

[Anmerkung der Redaktion: Zunächst möchte ich mich einmal ganz herzlich bei Andy Schmid für diesen prompten, sehr erfrischend geschriebenen und ausführlichen Bericht über den PERRY RHODAN-Con in Garching bedanken. So habe ich nicht nur die Möglichkeit, den werten Lesern des FROSTRUBINs sehr rasch Eindrücke zu diesem P.R.-Ereignis des Jahres zu servieren, sondern kann auch meinen eigenen Bericht früher abliefern, weil ich mich nur mehr auf ergänzende Highlights und eine kurze Beleuchtung des österreichischen Fandoms am Con beschränken werde. Die Fotos wurden freundlicherweise von Martin Steiner zur Verfügung gestellt. Da er mehrere hundert Fotos geschossen hat und die Auswahl der besten Bilder für ein Online-Fotoalbum noch etwas dauern wird, habe ich den Bericht mit Fotos aufgelockert, die gleich beim ersten Aussieben durchgefallen sind und die normalerweise nie jemand zu Gesicht bekommen hätte, allerdings ergänzt mit (hoffentlich) witzigen Kommentaren. Ich hoffe, jeder der darauf Abgebildeten versteht Spaß – und falls nicht, dann bitte um ein kurzes Mail und ich entferne das Bild.]

Alle zwei Jahre verwandelt sich das Bürgerhaus des kleinen Ortes Garching (bei München) in ein Tollhaus! Seit den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts finden hier die Garchinger Weltraumtage statt. Was mit einer beschaulichen Philatelieausstellung begann, entwickelte sich seit 1996 im 2-Jahres-Rhythmus zu einem Mekka der PERRY RHODAN-Fans. Der Con in Garching hat Tradition und für jeden Fan ist es fast schon Pflicht, dort zu erscheinen.

Joe Kutzner vom TCE trifft am Freitag gegen 13:30 Uhr bei mir zu Hause ein. Nachdem Joe sich etwas ausgeruht und einige Teile meiner umfangreichen PERRY RHODAN-Sammlung in Augenschein genommen hat, beschließen wir gegen 14:30 Uhr, nach Garching weiterzufahren. Schnell noch bei Nachbar Heinz Hell vorbei geschaut, die Ernsting-Gedenkbände eingepackt - los geht’s … Ich grüble, wofür die Abkürzung »OK« auf Joes Nummernschild steht, dann kommt mir die Erleuchtung – na klar: »Old Kutzner« ;-)

Nach knapp eineinhalb Stunden kommen wir am Veranstaltungsort an. Die Sonne brennt gnadenlos vom Himmel, entsprechend trocken sind unsere Kehlen. Nachdem wir im Gasthof Neuwirt eingecheckt haben, bringen wir unser Gepäck auf das Zimmer und gönnen uns im Biergarten des Hauses erstmal ein kühles Radler. Joe präsentiert mir gleich das neue PARADISE, die Haus- und Hofzeitschrift des TCE. Trotz der angenehmen Kühle im Biergarten entschließen wir uns, das Bürgerhaus aufzusuchen – schließlich wollen wir heute noch den Clubtisch des TCE aufbauen.

Das Angenehme am Gasthof Neuwirt ist die zentrale Lage zum Congebäude (gerade mal 100 Meter zu Fuß). Die U-Bahnbaustelle vor dem Gasthof zwingt uns zwar zu einem kleinen Umweg, aber das sind auch nur ein paar Meter mehr. Sonst konnte man direkt durch die Einkaufspassage zum Congebäude schlendern.

Im Bürgerhaus selbst herrscht bei unserer Ankunft schon ein hektisches Treiben. Sofort trifft man auf alte Bekannte. Das Orga-Team rund um Stefan Friedrich und Michael Rauter werkelt und schwitzt, es bleibt bei einigen hektisch gemurmelten Begrüßungen. Nur Dieter Wengenmayr ist der ruhende Pool. Die Club- und Händlertische werden bereits fleißig aufgebaut, das Congebäude selbst ist schon dekorativ geschmückt. Auch Uschi Zietsch – P.R.-Fans bestens bekannt als Susan Schwartz – ist mit ihrem Gatten Gerald anwesend und präsentiert ihren Fabylon-Verlag. Auch sonst sieht man schon einige »Promis« umherlaufen: Uwe Anton, Michael Marcus Thurner, Sabine Kropp, Klaus N. Frick, Inge Mahn und Arndt Ellmer mit Familie, um nur einige zu nennen. Zwei Delegationen aus Frankreich präsentieren ihre Clubtische, Dieter Reich und Gernot Semmer bauen den Stand der ARGE FESTAK auf, andere Tische bleiben noch leer. Eine besonders schöne Überraschung ist die Anwesenheit von Marianne Sydow (mit einem eigenen Stand), ihr Engagement in der Fanszene ist selten geworden. Die Händler sind ziemlich die selben, wie vor zwei Jahren (Wolfgang Kratz, Reinhard Rauscher, Klaus Hoess, Jürgen Lachner, usw.), neu dabei ist der Verlag Dorifer mit dem PERRY RHODAN-Rollenspiel. Der sympathische Dr. Rainer Nagel betreut diesen Stand und stellt sich gerne den Fragen der Fans. Auch das Team von »Beetwen the Stars« mit Lothar Rämer ist anwesend. Auch das Lokal des Bürgerhauses freut sich, weil die sommerlichen Temperaturen laden zum Weißbier im Gastgarten vor der Bürgerstube ein – viele der anwesenden Fans und Autoren lassen es sich dort bereits gut gehen!

Ich treffe gleich auf zwei liebe alte Bekannte: Erich Loydl (mit Familie) und Martin Steiner vom Stammtisch Wien. Beide haben für mich einiges mitgebracht. Martin hat noch Fotos vom letzen Frankencon dabei, Erich einige Devotionalien vom Zielsterncon in Wien. Flugs ist mein Geldbeutel um einige Euro leichter ;-) Tja, unsere Nachbarn aus Österreich haben nicht nur Charme zu bieten, sondern auch tolle Ideen rund ums PERRY RHODAN-Merchandising. Die erste gültige P.R.-Briefmarke der Welt kann sich genauso sehen lassen, wie die Risszeichnungsbox von Martin Steiner oder die Leinenmappe von Michael Wittmann mit »20 Ansichten aus dem PERRY RHODAN-Universum«! Ich kann jedem P.R.-Fan nur empfehlen, sich mal auf der Homepage der Wiener (www.frostrubin.com) umzusehen – es gibt noch einiges zum Bestellen ;-) Soviel Schleichwerbung sei mir hier erlaubt!

Zwischendurch checke ich schon mal an der Kasse ein und hole mein Con-Paket ab. Neben einem Button, dem Namenskärtchen, einem Programmheft und einer Postkarte mit dem Con-Motiv, gibt es das übliche Fanpaketeinerlei, gesponsert von VPM: Feuerzeug, Kugelschreiber, Heftroman, das Fanstorys-Taschenbuch »Begegnung an de großen Leere«, Prospekte, ein Postkarten-Set, usw. Das Con-Buch ist nicht dabei, das gibt es erst am nächsten Tag zum Kaufen (allerdings freue ich mich, dass ich mehrere Beiträge in Form einer Geschichte und einiger Zeichnungen geleistet habe – somit steht mir ein kostenloses Belegexemplar zu ;-).

Um 19:00 Uhr steht schon der erste Programmpunkt an: Redaktion trifft Fandom. VPM hat zu diesem Treffen in Zusammenarbeit mit den Con-Organisatoren und der P.R.-Fanzentrale eingeladen. Diese Einladung wird immerhin von knapp 20 Personen angenommen. Vertreter der Clubs ARGE FESTAK, TCE, PROC, PRBCBS, ACD und SFC Universum, der Stammtische München, Köln, Nürnberg, Mannheim und Wien, Organisatoren des Colonia-Cons, des Garching-Cons und des Franken-Cons sowie einige »Einzelkämpfer« repräsentieren einen guten Durchschnitt des PERRY RHODAN-Fandoms. Hermann Ritter von der PRFZ, Miriam Hofheinz, Klaus N. Frick und Klaus Bollhöfener vertreten den kommerziellen Teil der PERRY RHODAN-Serie und des Verlages. Zentrales Thema der Veranstaltung ist der mangelnde Zuwachs junger Menschen im Fandom. Die Fanszene altert mit der Serie, der Durchschnitt der heutigen Con-Besucher liegt zwischen Mitte 30 und 50 Jahren. Wie kommt man an eine Jugend heran, die durch die Multimediagesellschaft verwöhnt ist? Was muss ein Con bieten, damit ihn junge Leute interessant finden. Lässt sich die Kluft zwischen den Generationen schließen? Hermann Ritter bringt es auf den Punkt (ich darf ihn hier mal zitieren):

  • Erstens: Warum bringen wir Partnerinnen und Kinder nicht mit zu Cons? Warum sind Cons so unattraktiv, dass wir nicht einmal im engsten Familienkreis Besucher requirieren können?
  • Zweitens: Es ist lieb, dass VPM hier eingeladen hat, aber eigentlich ist es eine Schande, dass dieser Versuch der Vernetzung nicht von den Fans selbst ausging. Dieses Netz sollte auf jeden Fall weiter erhalten und ausgebaut werden.
  • Drittens: Die erste Handlungsebene für Fandom-Aktive sollte lokal sein (kleine Cons, Kontakte zu Spezialläden, Jugendzentren, Schulen).

Diese Diskussion zieht sich bis um 21:00 Uhr hin. Es gibt interessante Aspekte, gute Ansätze, hitzige Einwürfe und aber auch viel zum Lachen. Eine Lösung wird natürlich nicht gefunden, aber immerhin eine Mailingliste der Anwesenden erstellt, mit dem Versprechen, in Kontakt zu bleiben. Auf jedem größeren Con soll nun solch ein Treffen Aktiver des Fandoms stattfinden. Ein guter Ansatz, mal sehen, was daraus wird.

Die Diskussion wäre bestimmt noch weitergegangen, aber der Hausmeister beendet das Treffen – um 21:00 Uhr wird das Bürgerhaus abgesperrt. Im Hinausgehen treffe ich noch auf Swen Papenbrock und registriere, dass Robert Vogel nebst Begleiterin auch schon seinen Stand neben der ARGE FESTAK bezogen hat. Roger Murmann und Birgit Fischer vom SFCD schaffen es gerade noch, Hallo zu sagen, da werden wir auch schon raus geschmissen ;-).

Im Biergarten vor dem Con-Gebäude ist der »Vor-Con« schon voll im Gange. Keine Chance mehr, hier einen Platz zu bekommen. Daher entschließe ich mich zusammen mit Joe, Dieter Reich, Gernot Semmer, Thomas Muskwitz und Klaus Hoess, ein kleines griechisches Lokal in der Nähe aufzusuchen. Robert Ließack schließt sich uns an – endlich lerne ich mal diesen jungen Mann persönlich kennen, von dem ich im Fandom schon soviel gehört und gelesen habe. Der Tag hat hungrig gemacht, die Diskussionen die Kehle ausgedörrt – der ruhige Teil des Abends kann beginnen. Vor dem Lokal trifft man alte Bekannte, die auch keinen Platz im Lokal des Bürgerhauses gefunden haben, darunter Lokalmatador Jürgen Müller vom Garching-Conteam. Da aber alle Plätze vor dem Lokal schon besetzt sind, lassen wir uns drinnen nieder. Hier wird das vorangegangene Thema noch mal ausführlich im kleinen Kreis diskutiert. Robert Ließack hatte diesen Programmpunkt verpasst und ist daher sehr an den Inhalten dieser Diskussion interessiert. Das Abendessen mundet gut, das Radler noch besser.
Gegen 23:00 Uhr verlassen wir das Lokal und begeben uns zum Con-Gebäude zurück. Dort hat sich der Vor-Con ins Bürgerhauslokal verlagert – und unsere Gruppe löst sich langsam auf. Einige wollen noch zum Vor-Con, andere ins Bett. Mir ist nach dem langen Tag nach einer kühlen Dusche zumute, Joe will sich noch ein Bierchen mit der Kölner Delegation um Helmut Freisinger, Achim Mehnert und Hajo Kleimann gönnen. Also entschließe ich mich, erstmal im Hotel zu duschen und lasse es offen, ob ich danach noch zum Vor-Con nachkomme. Als ich etwas später mit dem Duschen fertig bin (die Dusche befindet sich am Gang, nicht im Zimmer), sitzt Joe schon wartend auf dem Sofa. Da hat die Müdigkeit dann doch obsiegt ;-). Die Nacht wird recht unruhig – im Gasthof Neuwirt findet eine Hochzeit statt, im Zimmer ist es pudelwarm, die Betten sind auch nicht die neusten, und auf der Straße vor dem Lokal geht es zu wie auf einer Autobahn. Von Erholung keine Spur!

Trotz dieser Umstände gehen Joe und ich den nächsten Tag gut gelaunt an. Am Frühstücksbuffet des Neuwirt trifft man schon auf einen alten Bekannten – Georg Steinbüchel (der wohl bekannteste Sammler von P.R.-Merchandisingprodukten) gesellt sich zu uns. So beginnt der Tag doch richtig fännisch, doch merkt man morgens um 8:00 Uhr schon eines, der Tag wird HEISS ... ein klarer Himmel, Sonnenschein – die Gastwirte dürfen sich freuen ;-) Ich studiere am Frühstückstisch noch das Programm – dieses ist dicht gedrängt, daneben werden Einführungsrunden in das P.R.-Tradingcardgame geboten, Kaffeeklatsch mit den Autoren und eine Signierstunde mit dem Zeichner Andreas Adamus. Um 10:00 Uhr wird die Eröffnung sein – gut, bis dahin haben wir noch etwas Zeit.

Im Bürgerhaus brummt es schon wie in einem Bienenstock. Ich begegne Frank Linner vom PRBCBS, die Clubtische sind mittlerweile alle besetzt – es gibt ein reichhaltiges Angebot. Vom ACD treffe ich bis dato erstmal nur Christian Hermann. Gegenüber des TCE-Standes hat sich Michel Van aus Belgien niedergelassen und stellt sein Space Jet Projekt aus, weiters präsentiert Holger Logemann sein Korvettenprojekt – beide waren schon auf dem Frankencon 2004 zu Gast. Daneben gibt es zahlreiche Tische mit Modellbauten (Kugelraumer, Space Jets und sonstige Raumschiffe) aus den unterschiedlichsten Materialien. Die »Stardust Miniatures« aus Würzburg (bekannt durch die Zinnraumschiffminiaturen der Specialausgaben der P.R.-Hörbücher) bieten sogar ein Perry Rhodan-Büste an. Im vorderen Bereich stellt Thomas Rabenstein sein Projekt »Nebular« vor. Mittlerweile ist auch mein Nachbar Heinz Hell angekommen und verteilt zusammen mit Gernot Semmer schon die Einladungs-CD-Rom für den Frankencon 2006. Auch Norbert Reichinger ist endlich da, der diesmal allerdings fremd geht und den Tisch des PRBCBS (sehr zur Freude von Frank Linner) betreut. Der neue Coverkünstler der ATLAN-Serie Arndt Drechsler ist mit einem Stand vertreten, ebenso wie Titelbildzeichner Swen Papenbrock.

Im Hauptsaal neben der Bühne hat Raimund Peter sein Modell des 1.500 Meter großen Kugelraumers der Imperiumklasse aufgebaut. Dieser war ja schon auf dem Weltcon 1999 ein »Eyecatcher« und verfehlt auch diesmal seine Wirkung nicht.

Um 10:00 Uhr eröffnet Dieter Wengenmayr den Con. Der Saal ist im Gegensatz zu den Jahren davor nicht so voll – vermutlich ein Tribut an das schöne Wetter. Das Eröffnungsvideo zeigt einen Rückblick auf die letzten Garching-Cons mit Fotos und Computeranimationen (sehr schön gerendert von Heiko Popp und Michael Rauter). Nach dem Opener begrüßt uns Dieter und erklärt, warum es der 6. Garching Con ist – 2005 gab es auch ein Treffen, allerdings in Garching an der Alz (genau, das der Ort, zu dem sich schon mal Robert Feldhoff und Swen Papenbrock verirrt hatten). Daran hatten aber nur Dieter Wengenmayr, Stefan Friedrich, Uschi Zietsch und Michael Rauter teilgenommen (erste Planung dieses Cons). Warum dieses Treffen nun in die offizielle Zählung aufgenommen wird, bleibt mir schleierhaft (vielleicht, damit man im Con-Buch das Thema Sex behandeln konnte, streng nach dem Motto »Sex sells«?).

Dida stellt kurz das umfangreich Programm des Cons vor, dem wie immer auch eine Ausstellung der Weltraumphilatelie angeschlossen ist. Eine Schweigeminute für den verstorbenen Walter Ernsting wird ebenfalls abgehalten. Ein wichtiger Hinweis kommt am Schluss: »Alle Einnahmen aus dem Eintrittsgeld werden für die Hotels der Autoren und andere Unkosten ausgegeben – anscheinend gab es Beschwerden von Fans wegen des hohen Preises. Danach übernimmt Stefan Friedrich den zweiten Teil der Begrüßung und stellt alle Gäste vor (die meisten waren aber zu dem Zeitpunkt leider noch nicht anwesend ;-). Stefan begrüßt auch Werner Pöhling (vielen bekannt als »WePe« im Galaktischen Forum), der als Moderator durch das folgenden Programm führen wird.

Uwe Anton hält einen Vortrag über den Tod von Rainer Zubeil (Thomas Ziegler) – anscheinend hatte Rainer seinen Tod vorausgesehen, betrachtet man die zahlreichen Anspielungen auf dieses Thema aus seinen letzten Roman. Der Vortrag bringt jedem die Tragik des Todes von Rainer Zubeil auf bewegende Weise näher. Es ist ein würdiger Abschied von diesem Autor. Und doch wird man noch etwas von Rainer Zubeil hören, den einige Fragmenten von wenigen neuen Romanen aus seiner Feder wurden auf der Festplatte seines Computer gefunden.

Die folgenden Programmpunkte verpasse ich, den mein Magen meldete sich zu Wort. Zusammen mit Uwe Bätz, Norbert Reichinger, Frank Linner, Heinz Hell, Oliver Trapper und einigen anderen gehe ich zum Italiener gegenüber dem Bürgerhaus. Dabei haben wir recht viel Spaß, denn der Kellner muss gemerkt haben, dass ich sehr hungrig bin und bringt jede Pizza, die am Tisch bestellt wurde, erstmal zu mir – bis ich ihn freundlich darauf hinweise, dass mir eine Pizza erstmal genügt. Dann gibt es da noch einige Verwechslungen mit Salattellern bei Uwe Bätz und Frank Linner.

Gegen 13:30 Uhr geht es zurück ins Bürgerhaus. Durch die Mittagspause habe ich den Vortrag von Raimund Peter über Modellbau sowie die Vorträge über das Fandom in Holland und Frankreich verpasst. Wie ich erfahre, ist das französische Fandom in zwei Lager gespalten, daher sind die Fans mit zwei Ständen vertreten!

Dr. Andreas Segerer hält um 14:00 Uhr einen Interessanten Vortrag über die mühsame Spurensuche des Lebens im Weltall. Die Statistiker des Universums haben Perry Rhodan ja bestätigt, dass das Leben an sich im Universum überhand nimmt – aber wie sieht das in der Realität aus? Darüber klärt uns Dr. Segerer auf – übrigens der einzige Programmpunkt, der auch im Con-Buch nachzulesen ist. Interessant seine Entwicklung der Figur Bodo als Vorschlag an die Autoren, vielleicht nimmt sich einer darum an.

Nach diesem Vortrag referiert Michael Nagula über seine Chronik zur PERRY RHODAN-Serie. Von diesem Programmpunkt bin ich etwas enttäuscht, denn Michael las nur Teile dieser Chronik vor. Diese sind aber ohnehin in schriftlicher Form in den Nachauflagen der P.R.-Serie zu lesen. Scheers Erlebnisse mit den Verantwortlichen der SOS-Verfilmung oder die Geschichte über die Rebellen von Kitzingen werden zum Besten gegeben. Diese Anekdoten hat man schon oft auf anderen Cons gehört – viel mehr hätte mich interessiert, wie Michael alle diese Dinge nachrecherchiert. Zumindest kündigt er eine überarbeitet Form dieser Chronik als Buch an – demnächst erhältlich, da darf man gespannt sein.

Den folgenden Programmpunkt stellt uns Andreas Brandhorst vor. Dieser ist der P.R.-Leserschaft durch seinen Beitrag zum LEMURIA-Taschenbuchzyklus bekannt. Vorher war er bereits als Autor der TERRANAUTEN tätig (unter dem Pseudonym Andreas Weiler). Sein eigenes Universum schuf er mit dem »Kantaki-Zyklus«, in dem er Vorstellungen umsetzte, die ihn faszinieren. Der Weg zum Heyne-Verlag war ungewöhnlich. Nicht über Exposés, sondern über ein fertiges Manuskript weckte der Autor das Interesse des Verlages, und so erschien die Reihe im SF-Programm, das von Sascha Mamczak verwaltet wurde. Wer mehr wissen will, kann sich auch auf der Website umsehen http://www.kantaki.de Der Vortrag wird neben Andreas Brandhorst von Sascha Mamczak und Stefan Friedrich begleitet.

Nach seinem Vortrag bleibt Andreas auf der Bühne, denn beim nächsten Programmpunkt »Lemuria, mon Amour« ist er ebenfalls dabei. Der Heyne-Sechsteiler LEMURIA ist beim Publikum sehr gut angekommen. Auf dem Podium finden sich neben Andreas Brandhorst die weiteren Autoren der Reihe nach ein: Frank Borsch, Hubert Haensel, Hans Kneifel und Leo Lukas.Neben einen Resümee dieser Reihe wird aber auch der neue Zyklus PAN-THAU-RA angekündigt. Es wird bestätigt, dass es sich um einen Zyklus von drei Bänden handelt, die im Trade-Paperback erscheinen werden. Es geht wirklich um das Sporenschiff PAN-THAU-RA, und die Loower werden eine wichtige Rolle spielen. Natürlich achtet Frank Borsch als verantwortlicher Redakteur für die Reihe darauf, nur sehr wenig preiszugeben ;-). Der neue Autor neben Andreas Brandhorst und Frank Borsch heißt Marc Hillefeld.

Die Programmpunkte mit Thomas Rabenstein über das »Nebular-Projekt«, Marianne Sydows »Fotosafari« und den »Alltag in der Marketingredaktion« von Klaus Bollhöfener verpasse ich, denn die Zeit rast nur so dahin (oder sollte ich sagen, fließt dahin, denn es ist ultraheiß im Saal des Bürgerhauses - die Gastwirte müssen sich heute dumm und dämlich verdienen). Ich besuche Nobby am Stand des PRBCBS, hier treffe ich auch Florian »Doc« Breitsameter von SF-Fan.de und Manfred Kempf, beide auf einer kurzen Stippvisite hier. Am Stand des TCE erfrischen sich Kurt Kobler und Joe Kutzner mit einem leckeren Eisbecher. Ich merke, dass der Akku meiner Digicam leer ist, also geht es ab ins Hotel zum Aufladen. Im Hotelzimmer wird mal kurz die Tasche geleert, und heraus fallen das Con-Buch, das Fanpaket, einige Briefumschläge, diverse Flyer, eine gebundene Mappe mit Zeichnungen von Swen Papenbrock, einige Farbcoverkopien ... bis jetzt hat sich der Con für die Sammlung gelohnt ;-) Das Con-Buch kann sich sehen lassen – 134 Seiten, farbiges Titelbild mit Con-Motiv für ganze fünf Euro, das kann sich sehen lassen. Im Impressum liest man Namen wie Norbert Mertens, Hanns Kneifel, Michael Wittmann, Erich Loydl, Ernst Vlcek, Hermann Urbanek, Dieter Bohn, H.G. Ewers, Werner Höbart, Michael Thiessen, Thomas Mertens, Klaus N. Frick, Thomas Rabenstein, Willi Diwo, Raimund Peter und viele mehr.

Nach dieser Pause besuche ich den Vortrag über die neuen ATLAN-Miniserien. Auf dem Podium sitzen Sabine Kropp, Uwe Anton, Rainer Castor, Michael M. Thurner, Arndt Ellmer, Christian Montillon und Hans Kneifel. Der Vortrag läuft schon seit einiger Zeit, trotzdem bekomme ich folgende Neuigkeiten mit:

  • Uwe Anton wird die Exposéarbeit mit Band 36, den er auch selbst schreiben wird, einstellen.
  • Sein Nachfolger wird Michael Marcus Thurner sein.
  • Der neue Zyklus ab Band 37 soll laut Michael Marcus Thurner INTRAWELT heißen und wiederum aus 12 Heften bestehen.
  • Außerdem soll Leo Lukas eventuell für einen Gastroman im ATLAN-Universum gewonnen werden.
  • Uwe Anton bleibt weiterhin als Autor für ATLAN erhalten.

Immerhin, die ATLAN-Serie wird weitergehen. Man darf gespannt sein, wie sich diese Mini-Zyklen weiterentwickeln werden.

Endlich ist eine längere Pause angesagt, doch statt diese zum Abendbrot zu nutzen, verliere ich mich in einem Gespräch mit Eckhard Schwettmann. Dieser plant im Herbst ein Buch rund um die PERRY RHODAN-Serie herauszugeben. Klingt interessant! Fleißig teilt er dazu schon Werbezettel aus. Dann besuche ich Andreas Adamus an seinem Stand. Er hat wieder mehrere seiner Bilder dabei, aber mit dem Umsatz ist er nicht so zufrieden – am Frankencon 2004 verkaufte er wesentlich mehr Bilder trotz geringerer Besucherzahlen. Andreas braucht meine Hilfe, da er am nächsten Tag nicht mehr kommen kann, aber seine Bilder trotzdem anbieten will. Ich verweise ihn auf Dieter Reich am ARGE FESTAK-Stand und an Michael Rauter vom Con-Team – beide finden schnell eine Lösung für das Problem.

Gegen 19:00 Uhr findet ein Programmpunkt statt, der eigentlich erst am Sonntag stattfinden sollte. Traditionell werden in Garching ausgebrannte Zellaktivatoren an verdiente Mitarbeiter der PERRY RHODAN-Serie verteilt. Diesmal sind die Geehrten Klaus Bollhöfener, Raimund Peter und zum ersten Mal eine Gruppe: die Risszeichner (vertreten durch Gregor Paulmann und Christoph Anzykowski).

Nach den Ehrungen steht ein weiterer traditioneller Programmpunkt an: die Versteigerung. Es sind nicht viele Fans anwesend, aber es werden auch nicht viele Exponate angeboten. Zumeist handelt es sich um Spenden aus dem Verlag, von der »Edition Dorifer« oder dem Heyne-Verlag, also nicht gerade ausgefallene Artikel, die unter dem Hammer kommen. Entsprechend schnell geht die Auktion vorbei, und die wenigen Besucher können einige Schnäppchen machen. Selbst die Büste der »Stardust Miniatures« (immerhin die Nr. 50/1000, in goldener Farbe) geht nicht mal zum Originalpreis über die Bühne. Der einzige wirkliche Renner ist ein Auftritt in den drei Taschenbüchern des PAN-THAU-RA-Zykluses – allerdings bekommt da ein anderer den Zuschlag (100 Euro waren mir dann schon etwas zu viel). Interessant wären vielleicht noch der signierte Roman von Walter Ernsting oder die Special-DVDs vom letzten Garching Con gewesen, ansonst konnte mich nicht viel reizen – aber immerhin haben Gernot Semmer und Oliver Trapper das eine oder andere Schnäppchen gemacht.

Nach kurzer Pause kommt ein Programmpunkt, den viele Fans gefordert hatten: »Wie geht es mit der P.R.-Handlung weiter?« Klaus N. Frick und Rainer Castor bestreiten diesen Teil des Abends. Wie üblich reden die beiden um die wichtigen Fragen herum, geben aber die ein oder andere kleine Neuigkeit preis! Um es kurz zu machen, folgende Infos wurden enthüllt:

  • Vor dem Zyklusende werden sowohl Lukas als auch Anton jeweils einen Doppelband abliefern!
  • Ein Unsterblicher wird sterben, es wird ein Terraner sein (also fallen Gucky und Icho Tolot aus). Mein Tip: die Mediale Schildwache (hat laut Castor »terranische Gene«)
  • Band 2300 wird von Robert Feldhoff geschrieben, es findet ein kleiner Zeitsprung statt, und es kommt ein kleines Tier mit Rüssel vor.
  • Die Thematik um die Friedensfahrer und die Quartale Kraft wird noch eine wichtige Rolle spielen.
  • Eine neue Hauptfigur mit dem Namen »Der Duale Kapitän« wird ab Band 2300 in die Serienhandlung eingreifen. Er soll leicht schizophren sein ;-)
  • Viele neue Völker werden eingeführt, und die Rückkehr von »sehr kleinen Wesen« (ca. 30 Zentimeter groß) wird angekündigt.
  • Die SOL wird weiterhin verschollen bleiben, die hat den Termin zur Rückkehr verpasst.
  • Es werden noch zwei Gastromane im aktuellen Zyklus erscheinen. Band 2289 »Der eiserne Finger Gottes« wird, wie schon bekannt, von Gisbert Haefs geschrieben und Andreas Eschbach wird sich die Ehre geben und einen Gastroman mit dem Titel »Die Rückkehr« (dabei ist aber NICHT die SOL gemeint) schreiben
  • Im neuen Zyklus geht es um »einige fette Brocken« (Originalkommentar von R. Castor), die aus dem Hyperraum gefallen sind.

Danach dürfen die Fans Fragen stellen. Darüber kann man getrost den Mantel des Schweigens legen, denn das lief genauso wie in den vergangenen Jahren ab. Von blödsinnigen Ideen, wie, den verstorbenen Walter Ernsting als Sidekick neben Gucky in der Serie auftreten zu lassen, über das übliche Dimesextatriebwerkgeschwätz bis hin zu Fangfragen, auf die sich Frick und Castor sowieso nicht einließen, wird alles geboten. Traurig macht mich die Antwort von Klaus N. Frick auf eine Frage von Joe Kutzner. Dieser will wissen, ob Clark Darlton auf dem Titelbild von Band 2300 verewigt wird? Klaus verneint das mit der Begründung, dass der Band 2300 einen Neuanfang markiere (Schon wieder? Was war den mit Band 2200?). Dafür wird es ein Portrait von Walter auf Heft 2299 geben, denn dies stellt das Ende eines Abschnitts der PERRY RHODAN-Serie dar, genauso wie das Ableben Walters das Ende einer Ära markiert. Ohweia – keine gute Begründung, wie ich finde, Joe war der gleichen Meinung. Wieder ein Traditionsbruch :-(

Der darauf folgende Programmpunkt wird unter anderen von Leo Lukas bestritten: »Graustria 6 feat. DJ Tschik«. Ein wunderschöner Auftritt, bei dem Leo Lukas einen alten österreichischen Klassiker der Musik präsentiert. Das Lied vom »Tschik«, der als Assoziation für einen verlotterten, heruntergekommenen Menschen gebraucht wird. Zur Überraschung des Publikums erscheint hinter der Bühne der Tschik, hereingeführt von Uschi Zietsch (ebenfalls bis zur Unkenntlichkeit als Pennerin verkleidet). Der Tschik ist niemand anderer als Ernst Vlcek, der seinem ehemaligen Chef Klaus N. Frick einen Vurguzz einschenkte. Was er alles vor sich herbrabbelt, verstehe ich wegen des Wiener Dialekts so gut wie gar nicht (Mist, wo sind Erich Loydl oder Martin Steiner, wenn man sie braucht ;-)
Mit diesem Programmpunkt sollte wohl etwas mehr Publikum in den Hauptsaal gelockt werden (jaja, Leo Lukas ist schon ein Publikumsmagnet), doch die anhaltende Hitze auch nach Einbruch der Nacht lockt viele Fans in den Biergarten. Diesmal ist die Halle nicht so voll, wie vor zwei Jahren – schade. So verpassen viele auch den Beitrag von Robert Ernsting. Robert stellt seine Schwester Sonja vor, und beide präsentieren ein schönes Video über ihren verstorbenen Vater Walter Ernsting. Ein Zusammenschnitt von Fernsehinterviews, Weltcon- und Privatvideos. Das Publikum belohnt die beiden mit tosendem Applaus.

Beim Umbau zum nächsten Programmpunkt sehe ich plötzlich Reinhard Habeck, zusammen mit Walter Ernstings Tochter Sonja. Ich bitte beide um ein Foto – Sonja gibt Reinhard ein Bussi und ich knipse das – ein tolles Foto. Natürlich wollen beide einen Abzug und jetzt erst erkennt mich Reinhard Habeck (für Uneingeweihte, wir haben zwar schon mehrere Jahre Brief- und Emailkontakt, aber persönlich begegnet sind wir uns bisher noch nicht ;-)

Im Programm geht es nach einer kurzen Umbauphase auf der Bühne mit den »Geschichten aus dem Old-Rocket Man« weiter. Dabei handelt es sich um ein Live-Hörspiel, vorgetragen von Birgit Fischer, Robert Vogel, Hermann Ritter und dem Gaststar Hubert Haensel. Die Geschichte dreht sich um ein Lokal (das Old Rocket Man) auf einem Kolonieplaneten des Solaren Imperiums, welches vom Inhaber (Robert Vogel) und seiner Teilhaberin (Birgit Fischer) betrieben wird. Mitten in die Vorbereitungen zum Staatsbesuch von Reginald Bull platzt ein Raumpilot (Hermann Ritter), der anscheinend aus der Vergangenheit kommt. Durch eine Raum-Zeit-Anomalie wurde er in die Gegenwart versetzt, wodurch in der Vergangenheit Reginald Bull ums Leben kam. Der Pilot möchte das ändern, fliegt zurück und nimmt als Beweis eine Münze mit. In der Gegenwart erscheint dann Reginald Bull (Hubert Haensel) und erzählt die Geschichte seiner abenteuerlichen Rettung vor 50 Jahren durch einen jungen Piloten und übergibt dem Lokalbesitzer eine zerdellte Münze.......

Das Live-Rollenspiel ist sicherlich eine innovative Idee der Veranstalter. Leider spielt zuweilen die Technik einen Streich (vor allem die arme Birgit Fischer ist davon betroffen). Insgesamt zieht sich das Spiel etwas hin, unterbrochen von kleinen Trailern zu »Stargate«, »Nydenion« und dem ATLAN-Fanfilm. Hubert Haensel als Bully mit gefärbten Haaren ist recht witzig, die Story ist mir schon von irgendwo her bekannt – auf jeden Fall ist sie leicht durchschaubar. Einige nette Zitate aus anderen SF-Serien lockern das ganze auf (z.B. »Stargate«, »Per Anhalter durch die Galaxis« oder »Darkover«). Aber natürlich ist der Programmpunkt nicht so ein Brüller wie der Auftritt von Leo Lukas im Jahr zuvor. Während des Spiels verlassen immer wieder Zuschauer den Saal – das finde ich den Protagonisten auf der Bühne gegenüber etwas unfair. Alle Vier bemühen sich redlich – so etwas auf der Bühne zu spielen ist nicht leicht, das weiß ich aus eigener Erfahrung! Also, Hut ab vor Birgit, Robert, Hermann und Hubert!

Eine kleine Anmerkung noch zu den Trailern – die kommen mir etwas deplaziert vor. Sie sollen wohl der Auflockerung dienen, aber das kann man sehen, wie man will. Überrascht war ich vom Trailer zum Fanfilm »Der Einsame der Zeit« – ich dachte, das Projekt wäre endgültig eingeschlafen. Vielleicht täusche ich mich jetzt, aber mir ist in Erinnerung, dass die Premiere 2003 sein sollte?
H. J. Thunack wird folgendes nun nicht gerne lesen, aber der Trailer sorgt im Saal für große Erheiterung beim verbliebenen Publikum (mehr als das Live-Rollenspiel) – nicht ganz fair den Machern des Films gegenüber. Aber durch den Stand der heutigen Technik sind viele natürlich verwöhnt und wissen eine solche Arbeit von Fans nicht mehr zu schätzen. Am lautesten wird bei der letzen Einstellung des Trailers gelacht: »Erscheinen des Films: Demnächst! «

Zurück zum Hauptprogramm – dieses ist mit dem Live-Rollenspiel auch beendet. Wohl stand im Programmheft noch »Gemütliches Beisammensein mit leiser Musik« als nächster Punkt an, doch für die restlichen Besucher im Saal gibt es nun kein Halten mehr: Raus in den Biergarten!!! Der Hausmeister kann diesmal ziemlich pünktlich abschließen ;-)

Somit endete der Haupttag - vom Programm habe ich viel mitbekommen, dafür aber jede »Kaffeeklatschrunde« mit den Autoren ausgelassen. Nun ist aber erstmal Abendbrot angesagt. Joe Kutzner, Jürgen Müller, Gernot Semmer, Heinz Hell, Thomas Muskwitz, Dieter Reich, Oliver Trapper und ich machen uns auf den Weg zum Italiener (bei dem ich schon zu Mittag speiste). Da geht es wieder lustig her – unter anderem hat der Wirt etwas Schwierigkeiten, mir ein Radler und Joe eine Weinschorle zu servieren (ich bekomme ein Helles Bier, Joe einen Rotwein), Gernot Semmer fallen zwischendurch mal wieder die Augen zu (wie so oft beim Rollenspiel auch ;-), ich verwechsle bei meiner Digicam den Akku mit der Speicherkarte (habe somit die Brüller auf meiner Seite und darf mir das nun jahrelang vom Joe Kutzner anhören ;-). Ich weiß gar nicht, was da noch alles passierte. Zwischendurch beschließen Heinz Hell und Gernot Semmer zu zahlen und ins Bett zu gehen – gesagt getan. Das wäre nichts ungewöhnliches, wenn nicht Gernot etwas später fröhlich grinsend wieder auftaucht und weiter klönt (hat er da einen Doppelgänger geschickt?). Sei´s drum, gegen 00:00 Uhr beschließen Joe und ich, nun auch in die Koje zu gehen. Oli, Dieter, Thomas zog es noch ins Lokal zu den Kölnern, Jürgen Müller geht auch nach Hause. So löst sich unsere Runde auf.

Im Hotel machen wir uns noch etwas frisch, lüften das Zimmer und plaudern ein bisschen. Doch die Müdigkeit macht sich schnell breit – in dieser Nacht schlafen wir wesentlich besser und tiefer als zuvor (Hurra – ich habe NICHT geschnarcht, bestätigt mir Joe am nächsten Morgen!). Irgendwann in dieser Nacht bekomme ich noch mit, wie Peter Scharle und Kurt Kobler nach Hause kommen ... leicht »angedüdelt« ;-) - oder habe ich das nur geträumt???

Der nächste Morgen beginnt mit einer kühlen Dusche, danach wird erstmal gepackt und zum Frühstück gegangen. Nachdem wir uns ordentlich gestärkt haben, bezahlte ich das Zimmer, während Joe schon mal das Auto vorfährt. Danach geht es wieder zum Con.

Der Sonntag läuft ja traditionell träge an – zwar sind schon einige Leute da, aber man sieht in jedem Gesicht die Müdigkeit der vergangenen Nacht. In diesen Morgenstunden ist es schon wieder sehr heiß – sollte man gar nicht glauben. Ich schaue bei den Händlern vorbei, werde aber nicht recht fündig. Daher nutze ich die Zeit für das eine oder andere Gespräch. Zum Beispiel unterhalte ich mich etwas länger mit Marianne Sydow. An ihren Stand verkauft sie auch Belegexemplare ihrer Romane – die sind in einem sehr guten Zustand, dazu gibt es ein Autogramm der Autorin, was will fan mehr. Der Preis ist sehr günstig. Als ich ihr den Roman mit Alaska Saedleare hinlege, wird ihr Blick traurig. Sie erzählt mir: »Den wollte Willi damals selbst schreiben. Als ich das Exposé von ihm zugeschickt bekam, wusste ich, dass es schlimm um ihn stand! «

Den ersten Programmpunkt, den ich an diesem Vormittag besuche, ist der von Arndt Ellmer. Dieser Vortrag wurde schon öfters auf anderen Cons gehalten. Ich zitiere aus dem Live-Conbericht des PROC: »Irgendwann einmal gab es den Erstleser. Denjenigen, der 1961 als Erster an irgendeinem Kiosk war, dort ein PERRY RHODAN-Heft in die Hand genommen hat und es als Erster aufgeschlagen und verschlungen hat. Es hat ihn gegeben, wir wissen nur nicht, wer er war.«
Arndt Ellmer erzählt auch Anekdoten aus seinem Leben als »LKS-Onkel«. Damit bringt er die Zuschauer zum Lachen, denn viele der Geschichten sind wirklich köstlich. Der Vortrag über »Aufzucht und Pflege von P.R.-Lesern« ist recht Interessant. Man sieht einen überaus interessanten Brief – den Arndt Ellmer mit der Anmerkung "Psychiatrie" zu den Akten legte (Ihr erinnert euch – der Linien- und Schlangenbrief stammte von dem Foristen Dominic »Duke« Stingl). Auch die Postkarte, die ich Arndt zu seiner Hochzeit schickte, hat er dabei und zeigt sie dem Publikum. Damals hatte ich ihn und den netten Außerirdischen von der LKS (Kontakt-Knilch?) als Hochzeitspaar gezeichnet. Als mich Arndt im Publikum entdeckt, deutet er auf mich und sagt: »Da sitzt er ja – naja, meine Frau hat Dir das Bild verziehen!« Na, da bin ich aber erleichtert ;-)

Danach stellen sich Klaus N. Frick und Frank Borsch den Fragen aus dem Publikum. Vorweg bittet Klaus, keine Fragen nach der aktuellen Handlung zu stellen, die habe er ja schon am Abend zuvor ausgeplaudert. Beide erzählen über ihren Beruf und wie der Verlag organisiert ist. Wer ist in der Redaktion wofür zuständig? Dabei wird auch erwähnt, dass im Jahr 2006 ein neues PERRY RHODAN-Computerspiel auf dem Markt erscheinen wird. Einen schönen Gag bringt Klaus N. Frick, indem er einen Zeitungsausschnitt hoch hält, auf dem steht: »KUH GREIFT WANDERER AN!« Dazu meinte er: »Durch die Geschwätzigkeit eines P.R.-Autors gelangte der Plot des neuen Zyklus an die Presse. Robert Feldhoff muss nun die Exposés und die ersten Bände neu schreiben. Die Superintelligenz KUH greift nun WANDERER nicht an, da könnt ihr weiter spekulieren...«

Nach diesem Vortrag brach die Stunde der Autogrammjäger an! Fast alle Ehrengäste durften sich an eine lange Tischreihe setzen und fleißig Autogramme geben. Ich nutze die Chance und »verschönere« den Walter Ernsting Gedenkband von Klaus Lechelmayer um einige Unterschriften :-) Unsere Con-Bücher habe ich dummerweise im Auto vergessen.

Die folgenden Programmpunkte lasse ich zu Gunsten verschiedener Gespräche ausfallen. Immer mehr Fans verabschieden sich, unter anderem Kurt Kobler, Peter Scharle (welche beide mit Rainer Castor im Schlepptau in Richtung Andernach aufbrechen).
Auch am Stand des TCE sehe ich zufriedene Gesichter, was den Verkauf des Ernsting-Gedenkbandes betrifft. Wenn jemand aus dem ACD diesen Band noch möchte, sollte er sich beeilen ;-)

Erst Robert Vogels »Geschichten aus dem Sternentor« locken mich wieder in den Saal. Die Vorträge von Robert Vogel sind immer ein Genuss – vor allem, wenn man Stargate-Fan ist. Robert erzählt von der Cross-Promotion-Aktion der P.R.-Redaktion (Plakat mit Sternentor und Perry Rhodans Kopf darin und wie man auf die Idee kam). Interessant auch, wie er auf diversen Sets von »Stargate« und »Atlantis« die eine oder die andere Info oder Fotos bekommt (Bestechung durch Ritter-Sport Schokolade) und was uns in der 9. Staffel von »Stargate« erwartet (Colonel O´Neill ist fast nicht mehr dabei, weitere auf- und wieder abgestiegene Atlanter begegnen uns, genau solche Typen wie Anubis, usw.). Dazwischen bekommen wir lustige Videoclips zu sehen, welche mit den Titelmelodien bekannter Serien wie etwa »Buffy« unterlegt sind, aber auf »Stargate« umgemünzt wurden. Hergestellt werden diese Clips von einer gewissen »Sam24«. Sie sind recht gut geworden, diese Clips. Natürlich geht Robert Vogel auch auf die zweite Staffel von »Atlantis« ein – diese wird sich verstärkt um die Kultur der Wraith kümmern und die Studie einzelner Hauptdarsteller vertiefen. Robert weiß wie immer vieles zu berichten – die Zeit vergeht wie im Flug ...

Mittlerweile ist es 15:00 Uhr – nach dem Vortrag von Robert Vogel betritt Stefan Friedrich die Bühne und beendet den Con. Er bedankt sich bei allen Beteiligten, allen voran bei den Fans, weil durch deren Kommen so ein Con erst möglich wird! Er verabschiedet sich mit den Worten: »Auf Wiedersehen – auf dem nächsten Garching Con 2007«. Na, ganz so lange muss man nicht warten, dazwischen ist ja noch der Buchmesse-Con in Frankfurt 2005, der Frankencon 2006, der Coloniacon 2006, usw. ;-)

Auch für mich bricht die Zeit des Abschieds an – Joe Kutzner macht sich allein auf den Heimweg, denn ich werde mich für den Rückweg meinem Nachbarn Heinz Hell anschließen.
Die Heimfahrt ist schnell – die Straßen sind frei, und so sind wir gegen 18:00 Uhr wieder zu Hause, zwar sehr müde, aber höchst zufrieden. Es war ein schöner, gelungener und vor allem sehr heißer Con :-) Meinen Dank ans Orga-Team und die Ehrengäste! Es war schön – wie immer!!!

Wendelstein, Juni 2005

Copyright by Andy Schmid

[Fotos von Martin Steiner, Bearbeitung durch Erich]

 


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